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Nachfolge von Amherd
St. Galler Mitte nominiert Markus Ritter für den Bundesrat – die wichtigsten Punkte

Markus Ritter gestikuliert während einer Medienorientierung der Mitte des Kantons St. Gallen zu seiner Bundesratskandidatur.
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Es ist so weit: Die Mitte hat ihren ersten Bundesratskandidaten für die Nachfolge von Viola Amherd bekannt gegeben. Die kantonale Partei nominierte Bauernpräsident und Nationalrat Markus Ritter am Dienstag in St. Gallen. Ritter selbst war auch vor Ort und stellte sich den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Das sind die wichtigsten Punkte.

Motivation: «Möchte Verantwortung übernehmen»

Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen. «Bis vor wenigen Tagen konnte ich mir ein solches Engagement ausserhalb des Bauernverbands nicht vorstellen», so Ritter. Die Absagen von qualifizierten Mitte-Politikern wie Martin Candinas seien ein Tiefschlag gewesen. Hätten sich fähige Kandidaten gemeldet, hätte er nicht kandidiert, erklärt Ritter. Sein Amt als Bauernpräsident würde er nur schweren Herzens abgeben. Das sei eine «sehr schwierige» Entscheidung gewesen. Es hätten sich aber bereits fähige Nachfolger gemeldet. Darum sei er bereit, die Verantwortung zu übernehmen. «Wer mich kennt, weiss, dass ich schwierige Aufgaben schätze.» An solchen Herausforderungen sei er bisher immer auch persönlich gewachsen, verkündet Ritter.

Qualifikation: «Schmieden von überparteilichen Allianzen»

«Es ist unbestritten, dass Markus Ritter alle Fähigkeiten mitbringt, die ein Bundesrat haben muss», unterstrich die kantonale Parteipräsidentin Franziska Steiner-Kaufmann. Auch der anwesende Ständerat Benedikt Würth lobte Ritter als «verlässlich, motiviert und zielorientiert». Ritter selbst machte auf seine Erfahrungen als Bauernpräsident und Stadtrat von Altstätten aufmerksam. Er sei fähig, erfolgreiche überparteiliche Allianzen zu bilden und die Parteien von links bis rechts in die Kompromisse einzubeziehen, bekräftigte er. Er traue sich die Aufgaben im Bundesrat wie auch Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zu. «Wenn ich gewählt werde, werde ich Vollgas geben.»

Repräsentation: Ein Mann, ein Landwirt und ein St. Galler

Ein Mann, ein Landwirt und ein St. Galler: Ritter würde die Repräsentation im Bundesrat aus dem Gleichgewicht bringen. Es gehe nicht darum, ob es einen St. Galler oder einen Landwirt brauche, sondern darum, wer fähig sei, die Aufgabe zu übernehmen, argumentiert Ritter. Auch Franziska Steiner-Kaufmann betont, dass es bei der Wahl des Kandidaten um seine Qualifikation gehe. Spezifisch zur Frage der Frauenvertretung meinte Ritter: Die Mitte-Frauen würden sich «für andere Departemente interessieren», das sei aktuell eine «grosse Schwierigkeit».

Unbeliebtes VBS: Wird Ritter im Departement bleiben?

Das frei werdende VBS steht vor grossen Herausforderungen. In den vergangenen Monaten geriet es wiederholt negativ in die Schlagzeilen. Eine Journalistin wollte darum von Ritter wissen, ob er das Departement bei der ersten Gelegenheit wechseln würde. Er werde die Aufgaben und Probleme im VBS entschlossen anpacken, meinte Ritter dazu. In seinem Leben habe er noch nie ein Haus hinterlassen, das er nicht aufgeräumt habe. So wäre es selbstverständlich auch beim VBS. Solange dieses nicht in einem Topzustand wäre, würde er das Departement nicht wechseln.

Haltung zur Armee: Forderung nach starker Landesverteidigung in unsicheren Zeiten

Die Armee sei eine wichtige Institution. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen sei sie von grosser Bedeutung. Es gebe einen Krieg nicht weit von der Schweiz. Ein grosszügiges Budget für eine starke Armee sei darum sehr wichtig. Ritter hob zudem die Eigenständigkeit der Schweiz und Bedeutung der bewaffneten Neutralität hervor. Der Nationalrat kommt auch auf seine eigenen Erfahrungen im Militär zu sprechen. Er sei sehr gern im Militär gewesen, erklärt er. Weil er aber als 22-Jähriger den Landwirtschaftsbetrieb übernommen habe, habe er die Karriere im Militär nicht weiterverfolgt.

Der politische Werdegang des heute 57-jährigen Markus Ritter begann 1993 als Stadtrat von Altstätten SG. 2011 schaffte Ritter die Wahl in den Nationalrat und seit 2012 präsidiert er den Schweizer Bauernverband. Ob er in den Bundesrat gewählt wird, hängt auch von seinen Konkurrenten ab. Diese werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben. Das offizielle Ticket wird am 21. Februar beschlossen.