Geheimnisse des langen LebensDarmbakterien der ältesten Frau der Welt entsprachen denen eines Säuglings
Maria Branyas Morera verstarb im Alter von 117 Jahren. Eine Studie ihrer Gene fördert jetzt Erstaunliches zutage.

«Eine Mischung aus guten Genen und etwas Glück», gab Maria Branyas Morera als Grund für ihre Langlebigkeit gegenüber Guinness World Records 2023 an, als sie zur ältesten lebenden Frau gekürt wurde. Im August 2024 verstarb die Spanierin im Alter von 117 Jahren. Mit ihrer These schien sie tatsächlich recht gehabt zu haben.
Wie der Guardian berichtet, untersuchten Forscher der Universität Barcelona unter der Leitung des Genetik-Professors Manel Esteller bereits vor ihrem Tod das Mikrobiom und die DNA von Branyas. Die Studie ergab, dass die von ihr geerbten Gene es ihren Zellen ermöglichten, sich im Prinzip so zu fühlen und zu verhalten, als wären sie 17 Jahre jünger, als sie tatsächlich waren.
Kein Alkohol, viel menschlicher Kontakt
Auch Branyas’ Mikrobiota zeigte erstaunliche Resultate. Die Bakterien in ihrem Darm, die eine wichtige Rolle bei der Gesundheitserhaltung spielen, entsprachen der eines Säuglings. Weiter stellte das Team um Esteller fest, dass Branyas bis kurz vor ihrem Ableben bei klarem Verstand war.
Die Spanierin traf in ihrem Leben zudem einige gesunde Entscheidungen. So trank sie fast nie Alkohol und rauchte nicht. Sie ging gerne spazieren und umgab sich ständig mit ihrer Familie und Freunden. Die Forscher stellten fest, dass diese Faktoren ihr dabei halfen, körperliche und geistige Beeinträchtigungen zu vermeiden.
2020 mit Covid-19 infiziert
Zu ihren Ritualen gehörte, dass sie jeden Tag drei Joghurts ass, ein Geheimtipp, von dem sie überzeugt war. Erst im sehr hohen Alter hatte sie mit Gelenkschmerzen und Gehörverlust zu kämpfen, blieb sonst aber über ihr gesamte Leben weitestgehend von Verletzungen verschont.
Branyas wurde am 4. März 1907 in San Francisco geboren, nachdem ihre Eltern aus Spanien und Mexiko in die USA gezogen waren. Sie lebte in Texas und New Orleans, bevor ihre Familie 1915, inmitten des Ersten Weltkriegs, nach Spanien zurückkehrte und sich in Katalonien niederliess.
2020 machte sie Schlagzeilen, als sie sich im Jahr 2020 mit Covid-19 infizierte. Damals gehörte Spanien zu den am stärksten vom Virus betroffenen Länder und es gab noch keine Schutzimpfung. Branyas überstand die Erkrankung aber symptomlos.
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