Mail an falsche Adresse verschicktPeinliche Panne eines Schandmauls bei den Gesundheitsdirektoren
Der Sprecher der Gesundheitsdirektorenkonferenz wollte per Mail bei seiner Chefin über wichtige Player im Gesundheitswesen lästern. Leider erwischte er die falsche Adresse.
Gerade Mal seit einer Woche ist Kathrin Huber Generalsekretärin bei der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Kaum im Amt, erhielt sie vom Geschäftsführer des Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen eine Einladung für eine Tagung. Zum Bündnis gehören zahlreiche Institutionen des Gesundheitswesens: Krankenkassen, Spitalgruppen, Pharmaverbände, Belegärzte. Offenbar unschlüssig, ob sie in ihrer neuen Funktion da teilnehmen müsse, holte Generalsekretärin Huber Rat bei Tobias Bär, dem langjährigen Sprecher der GDK.
Bär machte keinen Hehl aus seiner Meinung über das Bündnis und die Tagung. Er schrieb in einer Nachricht, die er eigentlich seiner Chefin schicken wollte: «Dieses Mail [also die Einladung für die Tagung] und die Veranstaltung sind zwar höchst unsympathisch, ich würde aber für eine Teilnahme plädieren.» Denn es sei sicher gut, «wenn wir in diesem Kreis mal auftauchen und unsere Argumente einfliessen lassen, auch wenn die liberal-freiheitlichen Grundüberzeugungen dadurch nicht ins Wanken geraten dürften».
Leider verwechselte Bär dann aber die Adressen und schickte das Mail versehentlich an den Geschäftsführer des Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen, also ausgerechnet an jenen, über den er in seiner Nachricht herzog.
Chefredaktor des «SonntagsBlick» will kein böses Blut
Das kam naheliegenderweise beim Verantwortlichen des freiheitlichen Gesundheitsbündnisses nicht gut an. Dessen Vizepräsident Felix Schneuwly schrieb in einem Mail an Huber und Bär: «Dieses Mail lässt tief blicken.» GDK-Sprecher Bär und dessen neue Chefin entschuldigten sich in aller Form.
Felix Schneuwly fand, der Vorfall gehöre an die Öffentlichkeit und steckte die Geschichte dem Chefredaktor des «SonntagsBlick», Reza Rafi. Beim «Blick» hätte man die Story offenbar gern gemacht, stellte aber fest, dass man selber verbandelt ist. Rafi schrieb Schneuwly zurück: Er müsse die Story abweisen. Eine Mitarbeiterin von Ringier sei mit Tobias Bär liiert. «Ich möchte kein böses Blut», schrieb «SonntagsBlick»-Chefredaktor Reza Rafi.
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