Steven Zuber trifft doppelt«Noch schöner als ein Tor zu erzielen»: Eine Grätsche und drei Treffer führen den FCZ zu einem deutlichen Sieg
Der FC Zürich zeigt eine starke Reaktion auf das Cup-Out und gewinnt gegen Lugano 3:0. Calixte «Junior» Ligue rettet in Extremis, und Jahnoah Markelo trifft sehenswert.

Jubelnd steht Calixte «Junior» Ligue vor den zahlreich mitgereisten Fans. Sie alle jubeln ihm zu. Der 19-Jährige hat nicht etwa gerade ein Tor erzielt – sondern in Extremis den Ausgleich Luganos verhindert.
Georgios Koutsias umkurvt zuvor den FCZ-Goalie Yanick Brecher, muss nur noch einschieben, tut dies auch – doch er rechnet nicht mit dem heraneilenden und reingrätschenden Ligue. Die Ungläubigkeit im Gesicht des Lugano-Stürmers auf der einen Seite, der voller Emotionen jubelnde Ligue auf der anderen. «Das ist noch schöner, als ein Tor zu erzielen», sagt Ligue strahlend. Der 19-Jährige kriegt nach dem Spiel auch Lob von seinem Captain Brecher: «Was er defensiv abgelaufen ist, dann noch den Ball vor dem leeren Goal weggrätscht. Diese Leidenschaft ist die Basis.»
Vor der Saison noch als Stürmer gehandelt, rückte der 19-Jährige erst auf die linke Aussenverteidigerposition – und ist nun Stammkraft in der Innenverteidigung. Ligue, der laut seinem Sportchef Milos Malenovic eine Höchstgeschwindigkeit von 36 km/h aufweist und zudem über ausgiebige Muskelmasse verfügt, bringt physisch alles mit, um auf noch höherem Level zu spielen. Zudem findet er sich vermehrt auch als Organisator und Ruhepol in der Abwehr wieder. Gewisse Ungenauigkeiten und Fehlzuspiele im Spielaufbau bleiben noch bestehen – das Positive aber überwiegt.
So steht dieser 19-jährige Ligue sinnbildlich für diesen 3:0-Erfolg des FCZ gegen Lugano. Leidenschaftlich und effektiv. Und doch noch mit Luft nach oben. «Wir haben schon noch einige Fehler gemacht», sagt Brecher. «Wir hatten heute dann auch einfach den richtigen Spieler am richtigen Ort, der diese Fehler ausbügelte.»
Zudem haben die Zürcher an diesem sonnigen Nachmittag im Tessin einen Gegner, der eine fatale Abschlussschwäche offenbart. So steht etwa Mattia Zanotti in der 75. Minute allein im FCZ-Strafraum und könnte den Ball ins Zentrum auf den ebenfalls freistehenden Koutsias passen. Stattdessen flankt er diesen fast Richtung Tribüne ins Aus. Die Luganesi können nicht verbergen, dass mit Renato Steffen, Uran Bislimi oder auch Anto Grgic wichtige Spieler und dazu viele Ideen fehlen.
Markelo trifft in Robben-Manier
Den Gästen ist dieser Fakt zu Recht völlig egal. Sie treffen nach einer etwas mühevollen Startphase in der 24. Minute ein erstes Mal. Nach einem ungenauen Zuspiel des ehemaligen FCZ-Spielers Ousmane Doumbia passt Jahnoah Markelo auf Steven Zuber, der gekonnt einschiebt. Lugano-Goalie Amir Saipi ist, nachdem er kurz zuvor schon zweimal stark pariert hat, nun chancenlos. Zwar versucht das Heimteam, eine Reaktion zu zeigen, doch entweder scheitern sie an Ligue oder sie sind zu fahrig.
Eine Lektion, wie einfach Toreschiessen sein könnte, erhalten die Tessiner kurz nach der Pause durch Markelo höchstpersönlich. Der 22-Jährige zieht von der rechten Seite ins Zentrum, schiesst mit links und sieht seinen Schuss vom Pfosten ins Tor fliegen. Sein Landsmann Arjen Robben hätte es in seiner aktiven Zeit nicht besser gekonnt. Zuvor ist es wieder Doumbia, der diesen Angriff durch ein Fehlzuspiel einleitet.
Die Reaktion des Heimteams auf diesen Treffer fällt noch milder, noch etwas fahriger aus als in der ersten Halbzeit. Ihre Angriffsversuche sorgen allesamt für wenig bis gar keine Gefahr. Dafür nehmen die Ungenauigkeiten nochmals zu.
Der FCZ dankt und trifft, nachdem Umeh Emmanuel von Lugano-Goalie Saipi im Strafraum gefoult wird, durch Zuber vom Penaltypunkt. Der Wintertransfer und Doppeltorschütze zeigt auch in diesem Spiel seine Wichtigkeit auf. Meist, wenn es gefährlich wird, hat der 33-Jährige seine Füsse im Spiel. Zudem ist er sich auch für die Defensivarbeit nicht zu schade. Mit fünf Torbeteiligungen aus den letzten vier Spielen sprechen auch die Statistiken Bände. «Er bringt das auf den Platz, was wir alle von ihm erhofft haben», sagt Brecher. «Er ist der Spieler, der die Offensive an sich zieht.»
Der erste Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte seit dem 2:0-Erfolg gegen Basel am 21. September vergangenen Jahres ist damit Tatsache. Vom bitteren Cup-Out im Viertelfinal gegen YB und dem dazugehörigen Abnutzungskampf ist im Tessin wenig bis kaum etwas zu sehen. Vielmehr blicken die Zürcher wieder optimistischer auf die Tabelle – in der in diesem Jahr so einiges möglich erscheint.
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Denoon auf links
Im Matchblatt stand Denoon noch in der Innenverteidigung, doch in Wirklichkeit spielt der gelernte Innenverteidiger auf links, Ligue im Zentrum.
Erste Chance Lugano
Bottani passt auf der rechten Seite auf Dos Santos, dieser zieht in den Strafraum und zieh ab. Der Ball fliegt knapp nebens Goal, doch der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits.
Ein erster langer Ball
Lugano probiert es ein erstes Mal mit einem langen Ball hinter die hochstehende FCZ-Abwehr. Doch der Ball landet in Brechers Armen.
Es geht los!
Schiedsrichter Cibelli hat das Spiel angepfiffen!
Die Spieler sind da
Es wird abgeklatscht, Wimpel getauscht und gleich ist Anstoss hier im Tessin!
Der Speaker gibt alles!
Der Stadionsprecher der Luganesi ruft die Namen seines Clubs aus und der Bass seiner Stimme durchdringt Herz und Nieren. Die Lautsprecher müssen wohl im roten Bereich drehen. Die Spieler gehen nun kurz zurück in die Kabinen, machen sich parat und dann kann es gleich losgehen!
Die Aufstellung des FCZ
Markelo startet heute in der Offensive für Emmanuel. In der Defensive rückt Ligue für den gesperrten Conceicao auf links und Denoon startet in der Innenverteidigung. Gomez, der gegen YB noch verletzungsbedingt vom Feld musste, scheint heute wieder fit zu sein. Tsawa fehlt weiterhin krankheitsbedingt.

Die Aufstellung von Lugano
Mit Dos Santos, Doumbia und Mahou stehen noch genau drei Spieler in der Startformation, die auch schon beim Cup-Spiel gegen Biel von Beginn an auf dem Feld standen. Trainer Croci-Torti, ein wahrhaftig Wechselwilliger.

Die Schwierigkeiten des FCZ

Der letzte Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte gelang dem FC Zürich zuletzt gegen Basel (2:0) am 21. September 2024. Das ist mehr als fünf Monate her. Diese Schwierigkeiten gegen Top-Teams führten auch dazu, dass das Team von Trainer Moniz immer weiter in der Tabelle abrutschte. Vor der 1:4-Niederlage im November gegen Lugano lagen die Zürcher noch auf dem ersten Tabellenrang. Daraufhin rutschten sie bis auf den aktuell achten Rang zurück. Das Cup-Out unter der Woche gegen YB benötigte viel Energie, da die Zürcher ab der 35. Minute in Unterzahl agierten.
Die Probleme im Defensivverhalten sind beim FCZ in dieser Saison oft dieselben. Ein Aussenbahnspieler schiebt nach vorne, das ergibt Räume im schnellen Umschaltspiel der Gegner. Haben diese die diagonale Spielverlagerung und das schnelle Überbrücken des Mittelfelds im Griff, so stellen sie den FCZ vor grosse Probleme. Das zeigten auch die Luganesi im November.
Die Cup-Schmach von Lugano
Zweimal in Folge verloren die Tessiner zuletzt. Das Cup-Aus unter der Woche gegen Promotionligist Biel gehörte sicherlich zum Tiefpunkt der aktuellen Saison. Dennoch: Lugano ist inmitten des Titelrennens und auch in der K.-o.-Phase der Conference League noch vertreten. Gegen den FCZ ist die Bilanz von Lugano sehr gut. Die letzte Niederlage gegen die Zürcher gab es im November 2023 (0:3). Von den letzten zehn Direktbegegnungen konnten die Tessiner deren sechs gewinnen, der FCZ deren drei.
Heute fehlen den Luganesi mit den gesperrten Steffen und Papadopoulos sowie den verletzten Aliseda, Bislimi und Grgic einige Leistungsträger. Auch Trainer Croci-Torti muss der Bank aufgrund einer Sperre fernbleiben.
Die Eklärungen von Präsident Canepa

Der FCZ-Präsident nimmt ein erstes Mal ausführlich zum Mendy-Transfer Stellung. Dies in einem vom Verein publizierten Interview. Darin erklärt er, weshalb der Transfer weiterhin die richtige Entscheidung war. Und dass er von der Heftigkeit der Reaktionen überrascht war. Hier lesen Sie unseren Artikel dazu.
Buongiorno!
Ich begrüsse sie aus dem sonnigen Tessin zum Spiel zwischen Lugano und dem FC Zürich. Die einen kämpfen um den Titel, die anderen um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Das Spiel beginnt um 14.15 Uhr.
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