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WM-Kombination in Courchevel
Pinturault holt Gold – die Schweizer enttäuschen schwer

Weltmeister in der Heimat: Alexis Pinturault holt Gold in der Kombination.

Die Kombination ist zum Rennen voller seltsamer Eigenheiten geworden. Neu dazu gehört der Jubel von Alexis Pinturault – nachdem neben ihm nur ein weiterer Fahrer im Ziel angekommen ist. 

Marco Schwarz unterläuft kurz vor dem Ziel ein Fehler, der ihn vier Zehntel kostet. Pinturault feiert, offenbar derart davon überzeugt, dass Schwarz der einzige überhaupt war, der ihn bezwingen konnte. 

Das mag auf den ersten Blick etwas überheblich wirken. Aber es stimmt dann halt eben auch. Nach Schwarz wird Pinturault keiner mehr gefährlich. Als auch Loïc Meillard scheitert und Sechster wird, ist der Franzose definitiv Weltmeister. Schwarz wird Zweiter, dessen Landsmann Raphael Haaser Dritter, es ist dieselbe Reihenfolge wie nach dem Super-G am Morgen.

Der alpinen Kombination, die im Weltcup nicht mehr stattfindet, geht damit jegliche Spannung früh ab. Sie verkommt zu einem Plauschanlass, in dem man am Ende neun Sekunden auf Pinturault verlieren und trotzdem noch WM-Fünfzehnter werden kann. 

Ob aus Monaco, Israel, Dänemark, Estland oder Lettland, mitmachen darf jeder, viele Athleten am Start fahren nicht annähernd auf Weltcup-Niveau. 22 klassieren sich am Ende, 10 verzichten auf den Slalom, 13, darunter Justin Murisier nach einem Einfädler im ersten Tor, scheiden im zweiten Lauf aus. 

Odermatt verpasst ein Tor im Super-G

Das macht immerhin den Franzosen grossen Spass, sie haben im zweiten Rennen dieser WM ihren ersten Sieger. Pinturault gewann schon kompliziertere Rennen in seiner grossen Karriere, eine Erlösung ist diese Goldmedaille trotzdem, denn zuletzt lief nicht viel nach Plan. 

2021 war er der Grösste, er gewann den Gesamtweltcup noch vor Marco Odermatt. Danach fiel er in ein Loch, seinen letzten Weltcupsieg feierte er, der 75-mal auf einem Weltcuppodest stand, im März vor zwei Jahren. Der Winter 2022 war für ihn der punktemässig schlechteste seit 2012. 

Jetzt ist er wieder Weltmeister. Das tut gut. Noch besser ist für ihn aber, dass er die Gewissheit hat, auch im Super-G ein Medaillenkandidat zu sein. Seine Fahrt am Morgen war beeindruckend gut und schneller als jene von Odermatt (er verpasst noch ein Tor und scheidet aus) und Aleksander Kilde, der zu jenen Fahrern gehörte, die nicht zum Slalom starteten.

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Das wars!

Wir danken herzlich fürs Interesse und wünschen einen schönen Nachmittag.

So geht es weiter

Am Mittwoch steht an der WM der Super-G der Frauen auf dem Programm. Für die Schweiz gehen Lara Gut-Behrami, Corinne Suter, Joana Hählen, Michelle Gisin und Jasmine Flury an den Start. Startzeit: 11.30 Uhr.

Fazit

Mit Pinturault gewinnt der vielleicht kompletteste Skifahrer des letzten Jahrzehnts Gold. Nach einer schwierigen Saison mit vielen Rückschlägen lanciert er für Frankreich die Heim-WM auf bestmögliche Art und Weise. Marco Schwarz hätte ihn abfangen können im Slalom, bei der letzten Zwischenzeit liegt der Österreicher noch 30 Hundertstel voraus, leistet sich dann aber einen folgenschweren Fehler. Bronze holt Schwarz' Teamkollege Raphael Haaser, den an und für sich niemand auf der Rechnung hatte. Kurios: Am Montag hatte schon seine Schwester Ricarda Kombinations-Bronze gewonnen. Und auch sie hatte nicht zum Favoritenkreis gehört.

Die Schweizer enttäuschen schwer: Loïc Meillard wird Sechster, vorab wegen eines missglückten Super-Gs. Justin Murisier fädelt im Slalom im allerersten Tor ein.

Johannes Strolz

Nun ist auch der Arbeitstag des Olympiasiegers beendet. Johannes Strolz misslingt nach dem Super-G auch der Slalom: Der Österreicher scheidet aus.

Österreich schlägt zurück

Wir geben es zu: Wir hatten ein wenig Freude an den schlechten Resultaten der Österreicher im Weltcup und deren Selbstzerfleischung. Die WM aber hat für den ÖSV glänzend begonnen. Nach zwei Bewerben steht die einstige Skination Nummer 1 schon mit drei Medaillen da.

Loïc Meillard

Der Schweizer sagt im Interview: «Nach dem Super-G war schon fast alles verloren. Es war auch nicht einfach, ein wenig weiter hinten zu starten im Slalom. Es bleibt sicher eine Enttäuschung zurück. Ich muss daraus lernen für die nächsten Rennen.»

Albert Ortega

Das Rennen läuft übrigens noch. Und weil viele ausscheiden und die Leistungsdichte in der Kombination nicht eben gewaltig ist, liegt mit Albert Ortega ein Spanier auf Rang 8.

Das Klassement

1. Alexis Pinturault (Fra)

2. Marco Schwarz (Aut) +0,10

3. Raphael Haaser (Aut) +0,44

4. River Radamus (USA) +0,69

5. Atle Lie McGrath (Nor) +0,72

6. Loïc Meillard (Sui) +1,20

Meillards Slalom-Leistung

Nun ja, Zweitschnellster war der Schweizer schon im Slalom. Aber auf Pinturault und Schwarz hat er weit weniger Zeit gut gemacht als erwartet. Es ist ein bitterer Tag für die Swiss-Ski-Belegschaft, nicht wenige waren von einem Medaillengewinn ausgegangen.

Pinturault rettet seine Saison

Er hat kämpfen müssen in diesem Winter, immer wieder hat er eins auf den Deckel gekriegt in Form schlechter Ergebnisse. Nun aber belohnt sich Alexis Pinturault endlich einmal wieder – und wie! Daheim in Courchevel, wo seine Eltern ein Hotel besitzen, gewinnt er Kombinations-Gold.

Das Podest

Das Rennen läuft noch, aber es ist so gut wie entschieden:

Gold holt Alexis Pinturault, Silber geht an Marco Schwarz und Bronze holt Raphael Haaser. Frankreich vor zweimal Österreich also.

Loïc Meillard

Dürftiger Auftritt des Schweizers: Auch im Slalom kommt er nicht wirklich auf Touren, er fährt nur geringfügig schneller als Pinturault und wird nur Sechster. Das ist eine grosse Enttäuschung.

Jeffrey Read

Der Speed-Spezialist tut sich wie erwartet und scheidet im Schlussteil gar aus.

Atle Lie McGrath

Gleich nach dem Start leistet er sich einen zeitraubenden Fehler. Unten macht er zwar Zeit gut und kommt noch nahe ans Podest heran. Als Fünfter jedoch verpasst er dieses. Aber eines ist sicher: Für Meillard, den übernächsten in der Startliste, ist noch etwas drin.

Stefan Babinsky

Der Österreicher fühlt sich im Slalom nicht allzu wohl. Oben verliert er viel Zeit, danach scheidet er aus. Es führt weiterhin Pinturault vor Schwarz und Haaser. Ach ja: Haasers Schwester Ricarda gewann gestern Bronze…

Justin Murisier

Unfassbar, aber wahr: Der Schweizer fädelt beim allerersten Tor ein! Das wars mit den Medaillenambitionen.

River Radamus

Der Amerikaner verliert oben viel Zeit, dreht unten aber mächtig auf und wird Vierter. Rückstand: Nur 69 Hundertstel. Eines ist sicher: In diesem Slalom ist noch einiges drin, Gerade McGrath und Meillard können auf Pinturault gewiss Zeit gutmachen. Das müssen sie aber auch, wollen sie eine Medaille gewinnen.

Raphael Haaser

Hand aufs Herz: Den Österreicher hatten wir vor Beginn des Rennens nicht auf dem Radar. Aber nach einem hervorragenden Super-G schlägt er sich auch im Slalom hervorragend und verliert nur 44 Hundertstel. Das gibt Rang 3. Bleibt es dabei? ORF-Experte Thomas Sykora prophezeit jedenfalls: «Das bleibt bei diesem Podest.» Abwarten!

Marco Schwarz

Der Österreicher liefert sich mit Pinturault ein enges Duell. Schwarz führt kurz vor dem Ziel noch, leistet sich aber doch noch einen Fehler und fällt um eine Zehntelsekunde hinter den Lokalmatadoren zurück. Pinturault jubelt frenetisch. Er weiss: Das könnte Gold geben. Eine Medaille zumindest scheint ihm schon fast sicher zu sein.

Alexis Pinturault

Der Franzose ist im Ziel. Er hat den – enorm drehenden – Lauf bewältigt. Allzu angriffig sah das Ganze nicht aus, wobei dies eben der Kurssetzung geschuldet sein könnte. Mit rund 45 Sekunden ist der Slalom eher kurz.