Reaktion auf Koch-Areal-RäumungLinksautonome besetzen altes EWZ-Gebäude an der Limmat
Das Gebäude, das seit vielen Jahren leer steht, soll «ein Ort für unkommerzielle Kultur und politischen Austausch» werden, heisst es in einem Communiqué.
Das seit 2013 besetzte Koch-Areal muss demnächst geräumt werden. Die Stadt Zürich hat den Besetzerinnen und Besetzern sowie anderen Zwischennutzenden mitgeteilt, dass sie das 30’000 Quadratmeter grosse Areal bis Mitte Februar 2023 verlassen müssen. Das Gebiet an der Grenze von Albisrieden und Altstetten gehörte der UBS, die Stadt kaufte es ihr für über 70 Millionen Franken ab.
Nun haben Aktivistinnen und Aktivisten ein weiteres Areal der Stadt besetzt: Am Sonntag haben sie das alte EWZ-Gebäude an der Wasserwerkstrasse in Beschlag genommen. Dies teilen sie in einem Communiqué mit. Das Kesselhaus zwischen Oberem und Unterem Letten ist bekannt dafür, dass sein Dach im Sommer von Wasserspringern als Sprungturm genutzt wird.
Die Besetzerszene teilt mit, dass mit der baldigen Räumung des Koch-Areals «ein wichtiger Raum der selbstbestimmten kulturellen und politischen Organisation» verloren gehe. Die jüngste Besetzung solle kein Racheakt sein, aber «eine Antwort auf die Verdrängung durch Kommerz-Haie».
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt die Besetzung auf Anfrage. Sie war am Sonntag zwischenzeitlich vor Ort. Weitere Angaben konnte die Polizei am Sonntagabend nicht machen.
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Am frühen Sonntagabend waren circa 30 bis 40 Personen vor Ort, verteilten Flugblätter und gestalteten Transparente. Eines mit der Aufschrift «Alles wird besetzt» hängt seither am Gebäude. Den Slogan benützen linksautonome Kreise, um gegen die Räumung des Koch-Areals und die städtische Wohnpolitik zu demonstrieren.
Die Gruppe kündigt unter dem Namen «Eigenorganisierter Werkhof Zureich» einen öffentlichen Raum für unkommerzielle Kultur und politischen Austausch an. Als Beispiele nennt sie Konzerte, ein Kino, eine Velowerkstatt, eine Siebdruckerei oder eine Küche für alle.
jig
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