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Auch Lobalu holt Gold
So historisch ist die Schweizer Medaillenflut

Dominic Lokinyomo Lobalu, of Switzerland, celebrates after winning the gold medal in the men's 10000 meters A-race at the European Athletics Championships in Rome, Wednesday, June 12, 2024. (AP Photo/Stefano Costantino)
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Auf die Schweizer Delegation geht in Rom ein Medaillenregen nieder. Mit dem Stab-Gold von Angelica Moser, dem 200-m-Titel von Timothé Mumenthaler, dem Silber-Flug Ditaji Kambundjis und den vier Bronzemedaillen von Simon Ehammer, Dominic Lobalu, Jason Joseph und William Reais hatte die Schweiz zwei Tage vor dem Ende der EM einen neuen Medaillenrekord aufgestellt.

Und dann kam späten Dienstagabend Mujinga Kambundji und verteidigte ihren Titel über 200 m mit dem knappen Vorsprung von einer Hundertstelsekunde. Und es kam zum Abschluss dieser Titelkämpfe Dominic Lobalu, der mit einem überragenden Endspurt über 10’000 m gleich noch eine Goldmedaille nachlegte.

Neun Medaillen gewinnt die Schweiz in Rom. Es ist damit mit Abstand die erfolgreichste EM in der Geschichte der Schweizer Leichtathletik. Dahinter folgen München 2022, Amsterdam 2016, Berlin 2018 und Athen 1969. Medaillenlose Europameisterschaften gab es einige, letztmals kehrte die Schweiz 2012 ohne Auszeichnung nach Hause, bevor es ab 2014 aufwärtsging.

Athen 1969

Es waren Titelkämpfe mit einem 20-köpfigen Schweizer Team, es resultierte ein ganzer Medaillensatz. Von den drei Auszeichnungen gewann allein Philippe Clerc zwei: Über 200 m wurde er Europameister, über 100 m gewann er Bronze. Die dritte Medaille gewann die Kult-Athletin jener Zeit: Meta Antenen brillierte im Fünfkampf und gewann die Silbermedaille. Im Weitsprung wurde sie Zwölfte – mit demselben Doppelstart ist Annik Kälin in Rom unterwegs.

Amsterdam 2016

Es war eine der Sternstunden in der neueren Geschichte der Schweizer. Tadesse Abraham gewann neben dem Einzelgold im Halbmarathon auch den Titel mit dem Team. Dazu gab es drei Bronzemedaillen: Mujinga Kambundji sprintete über 100 m zu ihrer ersten Auszeichnung auf dieser Stufe, Kariem Hussein stand nach seinem Titelgewinn 2014 in Zürich erneut auf dem Podest, und Lea Sprunger bewies mit Rang 3, dass sie ihr damaliger Trainer Laurent Meuwly in die richtige Disziplin dirigiert hatte.

Berlin 2018

Es war die EM der grossen Hitze, und mit 48 Schweizer Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Delegation weiter gewachsen. Für eine Premiere sorgte dann Lea Sprunger: Die Hürdenläuferin wurde zur ersten Schweizer Europameisterin in der Leichtathletik. Zwei Silbermedaillen gingen an Fabienne Schlumpf (3000 m Steeple) und Tadesse Abraham (Marathon). Seine einzige internationale Medaille gewann dort Alex Wilson über 200 m.

München 2022

Diese EM fühlte sich fast wie eine Heim-EM an – das Olympiastadion mit seinen 40’000 Zuschauern sorgte regelmässig für Ohrensausen. Es war der optimale Rahmen für den Rekord: Sechs Medaillen bei 44 Qualifizierten. Mujinga Kambundji wurde Europameisterin über 200 m und gewann über 100 m eine der drei Silbermedaillen. Nachdem er nur Wochen zuvor an der WM Bronze im Weitsprung geholt hatte, sicherte sich Simon Ehammer Rang 2 im Zehnkampf. Der Überraschungsmann war der Tessiner Ricky Petrucciani, der über 400 m Zweiter wurde. Die beiden Bronzemedaillen gingen an Annik Kälin (Siebenkampf) und Ditaji Kambundji, die, gerade eben 20 geworden, ihre erste Elite-Medaille gewann.

Helsinki 2012

Es war der Tiefpunkt in der neueren Zeit – die Delegation kehrte ohne eine Medaille nach Hause zurück, in nur drei Disziplinen gab es einen Finalplatz. Viktor Röthlin, der zwei Jahre zuvor in Barcelona Marathon-Europameister geworden war, wurde schmerzlich vermisst. Er war in den Nuller-Jahren praktisch der einzige Schweizer Athlet gewesen, der es mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen konnte.