«Friedliche Koexistenz»Lauwarm spielt bei «Weltwoche»-Fest
Nachdem die Berner Reggaeband wegen ihrer Rastafrisuren in linken Kreisen in die Kritik geraten war, trat sie gestern am Sommerfest der «Weltwoche» auf.
Ende August feiert die «Weltwoche» ihr Sommerfest, zu dem jeweils allerlei Grössen aus Wirtschaft, Politik und Medien aufmarschieren. Zum gestern durchgeführten Anlass hatte Verleger Roger Köppel besondere Gäste geladen: Die Band Lauwarm spielte gegen 21 Uhr ein kurzes Set für die Gäste der «Weltwoche», zu denen unter anderem Christoph Blocher, Alice Weidel, Camille Lothe, Daniel Jositsch und Irina Beller gehörten.
Die Berner Reggaemusiker waren in den vergangenen Wochen wegen ihrer Rastafrisuren in die Schlagzeilen geraten. Ein Berner Szenelokal hatte ein Konzert abgebrochen, weil einigen Zuschauern angesichts der Frisuren «unwohl» geworden sei, hiess es. Danach entbrannte eine bis ins Ausland geführte Diskussion um kulturelle Aneignung.
«Was ist denn Kultur? Das ist der permanente Austausch.»
Das Thema schürt bis heute heftige Gefühle, auch in Roger Köppels Rede kam es zur Sprache. «Was ist denn Kultur? Das ist der permanente Austausch, das ist universelle Sprache. Wenn jetzt irgendwelche Leute kommen, die uns sagen wollen, der Schweizer darf nur noch Ländler spielen, oder Blues darf nur noch jemand spielen, der aus Chicago kommt, dann ist das doch absurd!», sagte er. Sonst war seine Rede dem Thema «friedliche Koexistenz» gewidmet, die Köppel als eine der fundamentalen Tugenden für demokratisches Zusammenleben pries. Später spielte die Band ein Set ihres Programms, zur grossen Freude des anwesenden Publikums.
Ja, sie würden momentan überall erkannt, sagten die Musiker der Band selber auf Nachfrage. Das Feedback sei fast ausschliesslich positiv. Und zwar würden sie zurzeit überall angesprochen, aber die neue Aufmerksamkeit sei auch schön.
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