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Langnau plant drastische Steuererhöhung

Mit einer Steuererhöhung von sechs Prozentpunkten möchte Langnau sein Budget ausgleichen. Das letzte Wort haben die Stimmbürger.
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Betrachtet man den Langnauer Steuerfuss im Vier-Jahres-Vergleich, geht dieser langsam förmlich durch die Decke. Im Jahr 2014 lag er noch bei 94 Prozent. Momentan zahlen die Langnauerinnen und Langnauer 102 Prozent. Geht es nach dem Gemeinderat, soll der Steuerfuss im kommenden Jahr um weitere sechs Prozentpunkte auf neu 108 Prozent angehoben werden. Nur so sei eine ausgeglichene Rechnung möglich, schreibt die Exekutive in einer Mitteilung.

Stark ansteigende Ausgaben

Langnau kämpft seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Dass der Gemeinderat eine Steuererhöhung beantragt, überrascht daher nicht. In Anbetracht dessen, dass die Exekutive im letzten Herbst auf eine Erhöhung verzichtet hat, sind sechs Prozentpunkte aber ein beachtlicher Schritt. «Unser Ziel ist eine langfristig ausgeglichene Rechnung», sagt der neue Finanzvorstand Beat Husi (CVP). Zusätzliche Kosten, die im kommenden Jahr erwartet werden, würden diesen Schritt unabdingbar machen. So sind zum Beispiel im Bereich der Öffentlichen Ordnung und Sicherheit Mehrausgaben von 120 000 Franken budgetiert. Dabei sind erstmals die Kosten für die Polizei Adliswil-Langnau am Albis enthalten, welche Anfang 2019 startet.

Auch die Kosten im Gesundheitswesen setzen der Gemeinde zu. «Weiter stark steigende Ausgaben für die Pflegeversicherung führen dazu, dass in der Gesundheit Mehrausgaben von 500 000 Franken ausgewiesen werden müssen», schreibt der Gemeinderat. Noch höher fallen die Mehrausgaben bei der Sozialen Sicherheit mit 870 000 Franken aus. Diese seien im Wesentlichen auf die stark steigenden Ausgaben bei den Sozialhilfeempfängern und den Beiträgen an die Kinder- und Jugendheime zurückzuführen.

Gemeinderat «pokert» nicht

Ob die Steuerfusserhöhung an der Budget- Gemeindeversammlung am 13. Dezember eine Chance hat, muss sich trotz den ausgewiesenen Mehrausgaben zeigen. Beat Husi versichert aber, dass der Gemeinderat mit dem happigen Anstieg nicht «pokern» will. «Wir spekulieren nicht darauf, dass wir am Ende eine Erhöhung von zwei oder drei Prozentpunkte erreichen, weil den Menschen sechs Punkte als zu hoch erscheinen.» Die Exekutive könne nur mit sechs Prozentpunkten mittelfristig kostendeckend arbeiten.

Die geplante Erhöhung steht indes im Widerspruch zu einem anderen Ziel des neuen Gemeinderats, der in diesem Frühling gewählt wurde: die Fördererung der Standortattraktivität. Neben neuen Firmen würde die Gemeinde gerne auch gute private Steuerzahler anlocken. Für Husi ist der Negativeffekt aber gering. «Es ist nicht nur der Steuerfuss, der den Standort attraktiv macht.»