Lang ist der beste Spieler der Super League
In Luzern zeichnete die Swiss Football League die besten Spieler von 2017 aus. Der FC Basel war mit drei Awards der Sieger des Abends.
Auszeichnungen und Verteidiger passen eigentlich nicht zusammen. Normalerweise sind diese für kreative und offensive Spieler reserviert. 2006 schaffte Fabio Cannavaro das Kunststück und wurde zum Fifa-Weltfussballer des Jahres geehrt. Stéphane Henchoz (2001 und 2002), Ricardo Rodriguez (2014) und Stephan Lichtsteiner (2015) schafften es zum besten Nationalspieler.
Normalerweise gilt nicht für Michael Lang. Der FCB-Rechtsverteidiger räumte an der SFL-Award-Night im Luzerner KKL gleich drei Preise ab. Die Fans wählten den Ostschweizer zum Liebling der Nation und für eine Fachjury war Lang der beste Fussballer der Super League 2017 – als erster Verteidiger seit Murat Yakin 2002. «Ich bin Verteidiger geworden, weil ich nicht gerne im Rampenlicht stehe», so der beste Fussballer der Super League nach seinem dritten Auftritt (Wahl ins Team des Jahres) zwischen den Moderatorinnen Claudia Lässer und Melanie Winiger, «das ist mir jetzt schon fast zu viel».
Die Krönung
Für weniger Rampenlicht hätte er auf einen der Preise verzichten müssen. Welche Auszeichnung bedeutet ihm mehr? «Die des Best Players – ganz klar», so Lang, «es ist schön, dass die Fans für mich gestimmt haben, aber es ist schöner und wichtiger für mich als Sportler, von den Gegenspielern, Trainern und Experten zum Besten gewählt zu werden, deshalb nehme ich die Auszeichnung zum Best Player noch ein Stück lieber mit nach Hause.»
Für Lang ist die Auszeichnung die Krönung. «2017 war das erfolgreichste Jahr bisher in meiner Karriere.» Ein Jahr voller Highlights, wie der Verteidiger es selber nennt. Als das Highlight unter vielen Höhepunkten bezeichnet er seinen späten Siegtreffer in der Champions League gegen Manchester United. «Ich habe danach drei Tage lang Whatsapp und andere Nachrichten beantwortet und entschuldige mich bei dieser Gelegenheit bei all jenen, die ich vergessen habe.» Eine lange Liste von Gratulanten war auch nach der Preisverleihung in Luzern auf dem Display des Nationalspielers zu erwarten.
Wohl die einzige Auszeichnung
«Meistens sind es die Offensivspieler, die diese Preise gewinnen. Das auch Zurecht, denn das sind die Spieler, denen man gerne bei ihren Toren und Tricks zuschaut», so der Verteidiger, «umso mehr hat diese Auszeichnung eine Bedeutung für mich, denn wahrscheinlich konnte ich das erste und letzte Mal auf dieser Bühne stehen, nachdem ich abgesahnt habe, denn nächstes Jahr wird es sicher wieder ein Offensiver sein.»
Oder aber, Lang zieht es inzwischen ins Ausland. «Wer weiss, Sportchef Marco Streller ist nicht da und das Transferfenster ist noch zwei Tage offen», antwortete Lang augenzwinkernd auf die Frage zu einem möglichen Transfer. An Angeboten fehlte es dem FCB-Verteidiger nicht. Englische Clubs, aber auch Teams in Frankreich und Deutschland sollen sich für Lang interessieren oder interessiert haben. Wie lange kann er den Verlockungen widerstehen?
Lang: «Ich habe immer gesagt, dass es mir gut gefällt in Basel und ich nicht einfach wechsle, nur um einmal im Ausland gespielt zu haben. Das sieht man immer wieder. Vielleicht sind aber auch noch weitere, jüngere Spieler schneller im Ausland wie ich. Im Fussball kann es schnell gehen.»
YB dominiert Rotblau
Das hat man auch bei der Wahl des Dream Teams 2017 gesehen. Während vor einem Jahr noch mehr rotblaue Spieler in der «Golden 11» standen, waren es diesmal mehr gelbschwarze. «Jetzt müssen wir ein Superjahr hinlegen, damit es 2019 wieder anders aussieht», sagt Lang und fügt schmunzelnd an: «Wenigstens hatten wir bei den Einzelpreisen die Nase vorn.» Dank Michael Lang, einem Verteidiger.
Luzern. 5. SFL Award Night. Die Auszeichnungen des Jahres 2017.
«Best Player - Super League»: Michael Lang (Basel). - Ebenfalls nominiert: Roger Assalé (Young Boys), Manuel Akanji (Basel).
«Best Player - Challenge League»: Raphaël Nuzzolo (Neuchâtel Xamax). - Ebenfalls nominiert: Steven Lang (Schaffhausen/Servette), Miroslav Stevanovic (Servette).
«Best Youngster»: Dimitri Oberlin (Basel). - Ebenfalls nominiert: Albian Ajeti (St. Gallen/Basel), Nedim Bajrami (Grasshoppers).
«Best Coach»: Murat Yakin (Grasshoppers). - Ebenfalls nominiert: Adi Hütter (Young Boys), Raphaël Wicky (Basel).
«Best Goal» (Publikumswahl): Jean-Pierre Nsame (Young Boys). - Ebenfalls nominiert. Mohamed Elyounoussi (Basel), Anthony Sauthier (Servette).
«Mein Spieler» (Publikumswahl): Michael Lang (Basel). - Ebenfalls nominiert: Kevin Mbabu (Young Boys), Roger Assalé (Young Boys).
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