AboReportage aus der UhrenstadtLa Chaux-de-Fonds schrumpft, die Wirtschaft boomt – wie geht das zusammen?
In den urbanen Zentren der Schweiz herrscht Dichtestress. Doch die Neuenburger Stadt kommt nicht vom Fleck. Anwohner erklären ihre Heimat, und Politiker sagen, warum jetzt alles besser wird.
Fehlender Wohnraum, teure Mieten, Dichtestress: Alles, wogegen viele Schweizer Städte ankämpfen, kennt man in La Chaux-de-Fonds bestenfalls vom Hörensagen. Die Uhrmacherstadt im Neuenburger Jura, auf rund 1000 Metern über Meer gelegen, kämpft mit gegenteiligen Problemen. Die Stadt schrumpft. Seit Jahren verliert sie Einwohnerinnen und Einwohner, auch im letzten Jahr. Ende 2022 wohnten 36’478 Personen in La Chaux-de-Fonds, 221 weniger als 2021: trotz tiefer Mieten und Wohnraum im Überfluss. In den 1960er-Jahren haben hier sogar über 42’000 Menschen gewohnt.