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Vermeintlich erstes NFT des Künstlers
Kunstsammler kauft falschen Banksy für 300’000 Franken

Der Fake-Banksy wurde für rund 300’000 Franken versteigert.
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Es schien dem Käufer gar nicht so abwegig, dass der Street-Art-Künstler Banksy im Internet sein erstes digitales Werk anbot. Schliesslich haben bereits andere Künstler wie Damien Hirst den NFT-Markt (Non Fungible Token) für sich entdeckt. Dabei handelt es sich um digital hergestellte und mit einem Zertifikat versehene Kunstwerke. Eine Collage des Künstlers Beeple wurde im März für unglaubliche 69 Millionen Dollar versteigert.

Das angebliche Banksy-Werk, das auf einer Auktionsseite angeboten wurde, sah zwar überhaupt nicht wie ein typischer Banksy aus. Das verpixelte Bild mit dem Titel «Great Redistribution of the Climate Change Disaster» zeigt eine rauchende Person mit Hut und Sonnenbrille vor qualmenden Industrieschornsteinen. Trotzdem schlug der NFT-Sammler, der sich verwirrenderweise Pranksy nennt, zu – und bot 300’000 Franken in Form der Kryptowährung Ethereum.

Wie Pranksy zum «Guardian» sagte, hatte er gleich gewusst, dass er auf einen Betrug reingefallen war, als sein Gebot sofort akzeptiert wurde. Schliesslich werden Kunstwerke von Banksy sonst für Beträge in Höhe von mehreren Millionen versteigert. Der Käufer hatte jedoch bei der Versteigerung mitgeboten, weil auf der offiziellen Website von Banksy am Dienstag ein Link zur Auktion aufgeschaltet worden war.

Wollte der Hacker Schwachstellen der NFTs aufdecken?

Banksys Team distanzierte sich rasch von der Fälschung. «Der Künstler Banksy hat keine NFT-Kunstwerke geschaffen», teilte das Team in einem Statement mit. Die höchstwahrscheinlich gehackte Website des Künstlers liess es jedoch unkommentiert.

Doch der Käufer hatte Glück im Unglück. Laut eigenen Aussagen wurde ihm das gesamte Geld, mit Ausnahme der Transaktionsgebühr in Höhe von etwa 6000 Franken, zurückerstattet. «Ich habe nicht erwartet, dass ich irgendetwas zurückbekomme», sagte der Käufer. «Es scheint, als hätte der Hacker mehr als nur Geld im Sinn gehabt.» Vielleicht habe dieser auf die Schwachstellen der Website und der Validierung von NFTs hinweisen wollen.

Ein grosses Problem der NFTs ist, dass die Echtheit der digitalen Zertifikate davon abhängt, ob der Verkäufer auch wirklich derjenige ist, den er vorgibt zu sein. Viele Künstler sind beunruhigt, dass ihre Werke «tokenisiert» und ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung verkauft werden können.