Küchenbauer Piatti ist insolvent
Über die Bruno Piatti AG mit Hauptsitz in Dietlikon wurde der Konkurs eröffnet. Dies hat das Bezirksgericht Bülach am Donnerstag Vormittag entschieden.

Was sich schon länger abgezeichnet hat, ist nun bittere Realität: Der grösste Schweizer Küchenbauer – die Bruno Piatti AG in Dietlikon – muss die Segel streichen. Wie das Unterländer Unternehmen auf seiner Website mitteilt, hat das Bezirksgericht Bülach am Donnerstag um 10 Uhr den Konkurs über die Firma eröffnet. Bis zuletzt war Piatti in der Schweiz mit 11 Küchenzentren und über 60 Fachhandelspartner in allen Regionen präsent.
Die Konkursverwaltung beabsichtigt nun, die beweglichen Sachen der Schuldnerin mit einem Gesamt- oder Einzelverkauf zu liquidieren. Darunter sind etwa Küchen, Warenvorräte aber auch Einrichtungsgegenstände zu verstehen. Zudem sollen sich Interessenten bezüglich des Markennamens «Bruno Piatti» an das zuständige Konkursamt in Wallisellen wenden.
Der definitive Konkurs der Firma kommt nicht ganz überraschend. Bereits seit Anfang August befand sich Piatti in der provisorischen Nachlassstundung. Diese sollte bis Ende Oktober dauern. Geplant war, dass unter der Leitung eines Sachwalters die Bruno Piatti AG saniert und danach wieder profitabel geführt wird.
Dietliker Traditionsfirma
Piatti-Küchen haben ein lange Tradition. Bruno Piatti gründet das Unternehmen 1948 in der Scheune des Elternhauses am heutigen Standort, damals mit nur drei Mitarbeitern. 1963 zählte die Firma bereits 176 Angestellte. 2004 wird Piatti von der AFG Arbonia-Forster-Holding AG in Arbon übernommen. 2012 erfolgt der Zusammenschluss der Marken Forster und Piatti zur AFG Küchen AG. Im selben Jahr wird in Dietlikon in eine moderne, vollautomatische Fertigung investiert.
Allerdings wird die AFG Küchen AG anfangs 2014 von der deutschen Alno AG übernommen und heisst neu AFP Küchen AG. Mit dem Besitzerwechsel musste Piatti in Dietlikon auch seine Produktion komplett einstellen. Diese wurde ins süddeutsche Werk von Alno verlegt. 66 Kündigungen musste Piatti deswegen aussprechen.
Mutterkonzern seit Juli pleite
Alno selbst kämpfte seit dem Börsengang 1995 mit Problemen. Bis auf wenige Ausnahmen wurden jährlich Verluste eingefahren. 2016 stand unter dem Strich ein Minus von 67,2 Millionen Euro an. Im Juli meldete der Mutterkonzern Insolvenz an. Für die insgesamt 180 betroffenen Mitarbeiter finden nächste Woche am Dienstag und Mittwoch zwei Informationsveranstaltungen am Firmensitz in Dietlikon statt.
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