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Zürcher Kriminalstatistik
Kriminalität in Stadt und Kanton geht erneut zurück

Sicherheitsdirektor Mario Fehr präsentierte am Montagmorgen die Krimianlstatistik des  Kantons Zürich.
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Wie bereits in den Vorjahren ist die Zahl der registrierten Straftaten in der Stadt Zürich im Jahr 2021 gesunken: um rund 2600 Fälle. Dabei  ist  der Rückgang bei der einfachen Körperverletzung am grössten: Die Fälle nahmen um 142 ab (minus 15 Prozent), wie Beat Rhyner, Chef Kriminalabteilung der Stadt Zürich, am Montagmorgen bei der Präsentation der Zahlen sagte. Auch die Zahlen der schweren Körperverletzungen und Tätlichkeiten waren leicht rückläufig. Die Anzahl der Straftaten gegen Leib und Leben hat um 320 Fälle abgenommen.

Die Zahl der Einbruchdiebstähle erreichte 2021 mit 2082 Straftatbeständen einen historischen Tiefstand. Ebenfalls deutlich nach unten bewegten sich die Zahlen bei den Betäubungsmitteldelikten. Mit einem Rückgang von 13,1 Prozent (minus 761) sank die Anzahl Fälle auf 5042, den tiefsten Wert seit 2009. Die Abnahmen dürften gemäss den Verantwortlichen unter anderem auch auf die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen zurückzuführen sein.

Gegentrend bei den Vergewaltigungen

Eine Zunahme gab es bei Widerhandlungen gegen die sexuelle Integrität (plus 3,3 Prozent). Dies sei hauptsächlich auf den Anstieg der Verzeigungen wegen unzulässiger Ausübung der Prostitution zurückzuführen, da im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der Pandemie ein generelles Prostitutionsverbot in Kraft war.

Auch im Kanton Zürich nahm die Zahl der verübten Delikte ab, gesamthaft um sechs Prozent. Im Jahr 2021 wurden 103'898 Straftaten von der Polizei registriert. Gegenüber dem Rekordjahr 2012 betrug die Abnahme über ein Viertel. wie Kripo-Chefin Christiane Lentjes Meili sagte. Die Verstösse gegen Delikte im Strafgesetzbuch seien innerhalb von 10 Jahren sogar um 26 Prozent zurückgegangen.

Dem Gesamttrend entgegen, läuft die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen im Kanton Zürich. Diese erreichten laut PKS letztes Jahr, wie bereits im Vorjahr, einen Höchstwert, den die Experten weniger auf eine Zunahme der tatsächlichen Fälle, sondern eine gestiegene Sensibilisierung bei den Opfern und eine dadurch höhere Bereitschaft zur Anzeige zurückführen. 2021 wurde mit 192 Fällen eine Zunahme von über 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (182 Fälle) registriert. Die Aufklärungsquote verminderte sich von 90,7 Prozent im Jahr 2020 auf 81,2 Prozent im Jahr 2021.

Ein Anstieg war auch bei den Erpressungen (2021: 348 Fälle) zu verzeichnen, und zwar gleich um 73 Prozent. Das hängt laut PKS jedoch mit einer Serie von knapp 50 Erpressungsversuchen der gleichen Täterschaft zusammen. Generell begünstigt die Digitalisierung allerdings solche Delikte.

Grosser Aufwand bei Cybercrime

Cybercrime und digitalisierte Kriminalität gilt denn auch als schnell wachsender Bereich. Letztes Jahr wurden allerdings «nur» 815 Straftaten gezählt, die im engeren Sinne zu Cybercrime zählen – das sind Straftaten, die ausserhalb der digitalen Welt so nicht möglich sind. Etwa Hacking oder der Einsatz von Ransomware.

Sie machten damit knapp ein Prozent aller registrierten Verstösse gegen das Strafgesetzbuch (StGB) aus. Solche Fälle schlagen jedoch oft mit hohen Deliktssummen und einem grossen Ermittlungsaufwand zu Buche.

Mehr Gewalt und Drohung gegen Beamte

Zugenommen hat auch die Anzahl jugendlicher Beschuldigter wegen Verstössen gegen das StGB, und zwar um rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Laut PKS fallen vor allem die Zunahmen bei Delikten gegen Leib und Leben (plus 3 Prozent) und bei Gewalt und Drohung gegen Beamte (plus 13 Prozent) ins Gewicht.

Letztes Jahr legte die Polizei unter anderem zudem ein besonderes Augenmerk auf häusliche Gewalt, wie es am Mittwoch hiess. 18 Mal pro Tag musste sie deswegen ausrücken. Etwa jeder fünfte Fall zog Schutzmassnahmen gemäss dem Gewaltschutzgesetz (GSG) nach sich. Die Sicherheitsdirektion hat den Beratungsstellen und Frauenhäusern zudem zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt für pandemiebezogene Mehrkosten.

Landesweit gehen Straftaten zurück

Schweizweit ist die Zahl der registrierten Straftaten im Jahr 2021 zum neunten Mal in Folge zurückgegangen, wie die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) am Montag mitteilte. Insgesamt wurden 415'008 Verstösse gegen das StGB erfasst, was einem Rückgang von 1,6 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die digitale Kriminalität (30'351 erfasste Fälle) stieg jedoch um knapp ein Viertel an.

SDA/lop