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Knall in Zürcher Genossenschaft
Genossenschaftsleiter fristlos entlassen

In der Frohheim-Siedlung Brüderhofweg im Zürcher Kreis 6 sollen die Mieten um 25 Prozent steigen.

Bei der Baugenossenschaft Frohheim (BGF) ist es zu einem Eklat gekommen: Der Vorstand hat den langjährigen Geschäftsführer fristlos entlassen. Der bisherige, ebenfalls langjährige Vorstandspräsident ist am Samstag zurückgetreten.

Dies geht aus einem Schreiben hervor, das am Montag in verschiedenen BGF-Siedlungen hing und das dieser Redaktion vorliegt. Das Onlinemedium «Inside Paradeplatz» berichtete zuerst darüber. Von dieser Zeitung angefragte Genossenschafter bestätigten die Echtheit des Schreibens. Der neue Interimspräsident der Genossenschaft war bereits Vorstandsmitglied, für diese Redaktion war er bislang nicht erreichbar. Die Stellvertreterin des entlassenen Geschäftsführers übernimmt vorerst die operative Leitung.

Seit Montag hängt in der Siedlung Brüderhofweg beim Irchelpark in Zürich ein Schreiben der BGF.

Laut dem ausgehängten Schreiben werden dem Geschäftsführer «finanzielle Unregelmässigen» vorgeworfen. Es gelte die Unschuldsvermutung, heisst es weiter.

Bis zu 30 Prozent höhere Mieten

Die Genossenschaft Frohheim war in den letzten Wochen in die Schlagzeilen geraten, weil sie die Mieten in einer ihrer Siedlungen in Uster um 30 Prozent erhöhen will. Auch in anderen der insgesamt 16 BGF-Siedlungen steigen die Mieten stärker als bei den meisten Zürcher Genossenschaften. Zahlreiche Betroffene hätten die Erhöhung bei der Stadt Zürich angefochten, erzählen angefragte Genossenschafterinnen. Manche würden befürchten, ihre Miete deswegen nicht mehr bezahlen zu können.

Wegen der personellen Turbulenzen hat der Vorstand beschlossen, die umstrittenen Mietzinserhöhungen vom 1. April dieses Jahres auf den 1. Oktober zu verschieben. In den nächsten Wochen wären Informationsveranstaltungen dazu angestanden. Diese fallen gemäss dem Schreiben vorerst aus.

Der Anstieg der Mieten stehe aber in keinem Zusammenhang mit den vermuteten Unregelmässigkeiten, heisst es im Schreiben. Auch die finanzielle Situation der BGF sei weiterhin «sehr gut», schreibt der Vorstand. Der Schaden durch die Unregelmässigkeiten stelle keine Bedrohung dar. Die Verschiebung der Mietzinserhöhungen lasse sich finanziell vertreten.

Um die Sachlage zu klären, lässt der Vorstand die Vorgänge aufarbeiten, dazu sei ein Rechtsanwalt beauftragt worden.