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Start der Premier League
Klopp gegen Guardiola: Nun greifen sie mit neuen Kraftpaketen an

Der typische und der untypische Guardiola-Spieler: Julian Alvarez (links) und Erling Haaland als neue Stürmer von Manchester City.
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Manchester City: Was macht Guardiola mit Haaland?

Vor einem Jahr wollte Pep Guardiola unbedingt Harry Kane von Tottenham verpflichten. Am Ende wurde es nichts mit dem Captain des englischen Nationalteams, dafür holte er für 120 Millionen Franken Jack Grealish, alles andere als ein Mittelstürmer, aber Hauptsache, Manchester City hatte Geld ausgegeben.

Im Januar sprach Guardiola erstmals mit Erling Haaland, zwanzig Minuten lang, das weiss zumindest «The Athletic». Haaland stellte Fragen, Guardiola beantwortete sie, und jetzt ist Haaland diese klassische Nummer 9, für die Guardiola für seine Art von Fussball oft keine Verwendung fand. 60 Millionen zahlte City für den 22-jährigen Norweger, der in 88 Spielen für Dortmund 85 Tore erzielt hatte.

Haaland ist das Gegenteil von Raheem Sterling (zu Chelsea) und Gabriel Jesus (zu Arsenal), denen Guardiola die Freigabe erteilte. Er ist eine Naturgewalt von 1,94 m und enormer Athletik, und darum ist die Frage: Wie fügt er sich in das System Guardiola ein? «Er muss sich uns anpassen», sagt der Trainer, «das will ich, darum bin ich hier», sagt der Stürmer.

Neben Haaland soll auch Julian Alvarez die Offensive weiter stärken, der Argentinier von River Plate ist klein und wendig. Im Mittelfeld baut Guardiola künftig auf die Athletik von Kalvin Phillips, den er für 48 Millionen aus Leeds geholt hat. Alles mit einem Ziel: endlich die Champions League zu gewinnen. Ihr jagt Guardiola seit 2011 hinterher. Der Meistertitel, nach vier in den letzten fünf Saisons, wäre eine nette Zugabe.

Liverpool: Klopp formt das nächste Spektakeltrio

Der grosse Herausforderer von City bleibt der FC Liverpool. Die beiden Clubs haben sich in den jüngsten Jahren zu Höchstleistungen getrieben und sich deutlich von der nationalen Konkurrenz abgesetzt. Einen kleinen Erfolg haben die Liverpooler jetzt einmal errungen: das 3:1 letzten Samstag im englischen Supercup gegen City. Das Resultat haben sie recht ausgelassen gefeiert.

Mit Sadio Mané ist ein grosser Spieler nach München weitergezogen. «Wer ist das, Mané?», fragt TV-Experte Roy Keane auf gewohnt bärbeissige Art. «So ist das Geschäft. Spieler gehen, neue, hungrige kommen.» Darwin Nuñez ist einer dieser hungrigen Spieler. Liverpool zahlt für ihn eine Rekordablöse an Benfica Lissabon. 75 Millionen sind der Grundbetrag, 25 Millionen können als Boni dazukommen.

Pure Kraft gemischt mit purer Leidenschaft: Darwin Nuñez bringt alles mit, um in Liverpool eine neue Attraktion zu werden.

Nuñez, der sich nur Darwin nennt, bringt die klassische Aufsteigergeschichte mit. Als Kind einer Mutter, die daheim in Uruguay kaum Geld verdiente, litt er Hunger. Was er in Liverpool verdienen wird, reicht nun für ein ganzes Leben. 36 Millionen soll ihm der 6-Jahres-Vertrag einbringen, netto. 

Die alte Angriffsreihe mit Mohamed Salah, Roberto Firmino und eben Mané erzielte in ihren gemeinsamen fünf Saisons 339 Tore. Die neue Reihe, die Jürgen Klopp zusammengestellt hat, verspricht mindestens so viel Spektakel. Salah ist noch immer auf dem rechten Flügel, inzwischen mit einem Rekordvertrag von jährlich 22 Millionen, Darwin ist fortan der kraftvolle Mittelstürmer, und links fliegt Luis Diaz, ein grossartiger Transfer schon im vergangenen Winter. Und in der Hinterhand hat Klopp noch Diogo Jota, Firmino und Oxlade-Chamberlain.

«Liverpool existiert, um Titel zu gewinnen», sagte der legendäre Manager Bill Shankly. Letzte Saison musste sich der Club mit den zwei nationalen Cups trösten. Jetzt folgt der nächste Angriff auf die beiden grossen Trophäen, die er im Frühjahr um einen Hauch verpasste. Das Talent dafür ist da. Der Trainer sowieso.

London: Tuchels Sorgen und der Angriff aus dem Norden

Die Veranstaltung hiess Florida Cup, und der Abschluss gefiel Thomas Tuchel überhaupt nicht. Gegen Arsenal setzte es für Chelsea ein 0:4 ab. «Wir sind absolut nicht konkurrenzfähig», grantelte der deutsche Trainer, «wir haben viele Spieler, die darüber nachdenken, zu gehen, wir haben Spieler, die gegangen sind. Und das alles sieht man.»

Tuchel war im Frühjahr extrem gefordert, weil der Ukraine-Krieg auch Folgen für Chelsea hatte. Die britische Regierung hatte den russischen Besitzer Roman Abramowitsch entmachtet und die Kontrolle über den Club übernommen. Mit dem 5 Milliarden teuren Verkauf an ein Konsortium um den US-Milliardär Todd Boehly, zu dem mit Hansjörg Wyss auch ein Schweizer Milliardär gehört, brach nach 19 Abramowitsch-Jahren mit 19 Titeln eine neue Ära an. 

Boehly übt sich als Sportdirektor, und Tuchel muss schauen, wie er die Lücken in der Abwehr und im Sturmzentrum füllt. In der Defensive hat er erst Napolis Kalidou Koulibaly erhalten, um die Wechsel von Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Andreas Christensen (Barcelona) zu kompensieren. In der Offensive hat er mit Raheem Sterling für 56 Millionen wohl einen Wunschspieler erhalten, aber die zentrale Frage ist weiter nicht beantwortet: Wer garantiert ihm 20 Tore?

19 Punkte hinter City beendete Chelsea die letzte Saison auf Platz 3. Viel mehr scheint auch jetzt nicht möglich. Zumal die Stadtrivalen aus dem Norden nach vorne drängen: Tottenham und Arsenal. 

Tottenhams Trumpf ist mit Antonio Conte ein Trainer, der in Italien zur Genüge nachgewiesen hat, wie man Titel gewinnt. Die Offensive, mit Harry Kane und Heung-min Son ohnehin schon hochkarätig besetzt, hat er mit Ivan Perisic und Richarlison ergänzt. Der Kroate von Inter bringt viel Erfahrung mit, der Brasilianer von Everton einiges an Dynamik.

Schon früh in Topform: Gabriel Jesus bejubelt eines seiner drei Tore beim 6:0 im Testspiel von Arsenal gegen Sevilla.

Arsenal zeigt sich diesen Sommer spendabel. Das beginnt mit den 35 Millionen für den Mittelfeldspieler Fabio Vieira vom FC Porto. Und geht weiter zu den 87 Millionen für zwei Spieler, die bei Manchester City Titel gesammelt haben. Da ist einmal Oleksander Sintschenko für die linke Seite, und vor allem ist da Gabriel Jesus für den Angriff. 

Die Neuen nähren den Glauben der Gunners, endlich wieder einmal in die Champions League zu kommen. 19 Jahre waren sie in diesem Wettbewerb stets vertreten, bevor 2017 die Dürre begann. Zum Schluss der letzten Saison verspielten sie die Chance auf ein Comeback auf so fahrlässige Art, dass Granit Xhaka seine Kollegen nach einer Niederlage in Newcastle öffentlich kritisierte («Wer für ein solches Spiel nicht bereit ist, soll daheimbleiben»).

Xhaka gehört weiter zum Kern der Mannschaft. Er geniesst die totale Rückendeckung von Trainer Mikel Arteta, «das ist nicht mit Worten zu beschreiben», sagt Xhaka. Und weil er sich mit den Fans, mit denen er sich einmal bei einer Auswechslung angelegt hatte, längst wieder ausgesöhnt hat, fühlt er sich rundum wohl in London.

Im Anlauf zum Saisonstart am Freitag bei Crystal Palace hat Arsenal den Eindruck hinterlassen, bestens vorbereitet zu sein. Auf das 4:0 gegen Chelsea folgte zuletzt das 6:0 gegen Sevilla. Jesus traf dreimal.

Manchester United und Newcastle: Viel Unruhe und viel Ruhe

Normalerweise müsste Manchester United zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz gehören, mit seinem Namen, seinen Möglichkeiten. Im Moment sieht es wieder einmal nicht danach aus, als wäre die United auf dem Weg zurück zu altem Glanz. Die Eskapaden von Cristiano Ronaldo sorgen für Unruhe

Er will unbedingt weg, weil er sich für die Europa League zu schade ist, und als er sich am Sonntag doch einmal bequemte, eine Halbzeit gegen Vallecano zu testen, verschwand er später vorzeitig aus dem Stadion. «Das billige ich sicher nicht», sagt Trainer Erik ten Hag, «das ist inakzeptabel. Für jeden. Wir sind ein Team. Man muss bis zum Ende bleiben.»

35 Punkte lag die United letzte Saison hinter City, trotz grosser Investitionen auf dem Transfermarkt. Jetzt wagt sich der Amsterdamer Meistertrainer ten Hag an die Aufgabe, aus einer Gruppe überbezahlter Angestellter eine Mannschaft zu formen. Wie schwer das ist, haben selbst schon Trainer wie Louis van Gaal und José Mourinho erlebt.

Weiter nördlich liegt Newcastle, und da herrscht Ruhe, erstmals seit langer Zeit. Die Aufregung um den Einstieg des saudischen Herrschers Muhammad bin Salman im vergangenen Herbst hat sich fürs Erste gelegt. Die neuen Verantwortlichen gehen verantwortungsvoll mit dem unermesslich vielen Geld um, das ihren Club zu einem der reichsten der Welt macht.

Geholt worden sind nicht die grossen Namen, nicht die Mbappés oder Haalands, von denen die Fans träumten. Gekommen sind Spieler, die Guimaraes, Trippier, Targett, Burn oder Wood heissen. Auch sie kosteten einiges, zusammen rund 120 Millionen. Aber mit ihnen konnte Eddie Howe eine Mannschaft formen, die sich dank der drittbesten Rückrunde vom Tabellenende auf Platz 11 arbeitete. Die Entdeckung überhaupt war der brasilianische Offensivkünstler Bruno Guimaraes. 

Die Entdeckung im hohen Norden: Der Brasilianer Bruno Guimaraes bei Newcastle United.

Diesen Sommer heisst der bislang teuerste Zuzug Sven Botman, für 37 Millionen aus Lille und als Konkurrent von Fabian Schär für die Abwehr gekommen. Howe möchte unbedingt noch James Maddison, Leicester verlangt aber mehr als die gebotenen 48 Millionen.

Der «Guardian» verfolgt die Entwicklung in Newcastle mit Wohlwollen. Er tippt ihn zwar noch hinter dem chaotischen Manchester United, aber immerhin auf Platz 7.

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