Protestaktionen in DeutschlandKlimakleber sorgen für Ärger – Autofahrer in Nürnberg verletzt
Die Gruppe «Letzte Generation» hat in 26 deutschen Städten den Strassenverkehr blockiert. In Nürnberg ist es zu einem Unfall gekommen, den auch die Staatsanwaltschaft auf den Plan ruft.
Aktivisten und Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe «Letzte Generation» haben am Freitag mit Klebeaktionen den Autoverkehr in mehreren deutschen Städten behindert. In Berlin nahmen die Aktivistinnen und Aktivisten mehrere Hauptstrassen ins Visier, unter anderem an der Siegessäule und in der Nähe des Hauptbahnhofs. Im gesamten Land fanden nach Angaben der Protestgruppe mindestens 36 Sitzblockaden in 26 Städten statt.
Die Aktionen richteten sich den Angaben zufolge gegen die deutsche Regierung, der die Gruppierung einen Bruch des Klimaschutzgesetzes vorwarf. «Die Regierung bricht das Gesetz und führt unsere Gesellschaft in den Kollaps», erklärte Sprecherin Carla Rochel. «Es ist unsere demokratische Pflicht, dagegen friedlich Widerstand zu leisten.»
Verkehrsunfall in Nürnberg fordert Verletzten
In dutzenden Städten kam es laut Polizei zu Verkehrsbehinderungen und Umleitungen. In Potsdam klebten sich protestierende Menschen auf einer Brücke fest. Teilweise hielten Passanten die Aktivistinnen und Aktivisten von ihren Klebeaktionen ab, etwa im nordrhein-westfälischen Recklinghausen. Eine Aktivistin wurde dabei leicht verletzt.
Weitere Klebeproteste gab es unter anderem in Nürnberg, Dresden, Leipzig und Koblenz. Dabei kam es in Nürnberg zu einem Unfall, wie das TV-Portal n-tv.de berichtet: Als Folge einer Blockade von «Letzte Generation» und des daraus resultierenden Staus fuhr ein 31-Jähriger mit seinem Personenwagen in einen Lastwagen. Offenbar hatte der Lenker den Camion zu spät gesehen. Zur Schwere der Verletzungen hat die Polizei bisher keine Angaben machen können. Gemäss dem lokalen Medium nordbayern.de klärt nun die Polizei mit Hilfe der Staatsanwaltschaft ab, ob die Aktion der Klimakleber als vorsätzliche Tat zum Unfallhergang beurteilt werden kann.
Am Donnerstag hatten die Aktivisten und Aktivistinnen der Gruppe für mehrere Stunden die Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg blockiert. Die Aktion traf viele Passagiere, die zu Beginn der Sommerferien mit dem Flugzeug verreisen wollten. Dutzende Flüge wurden annulliert. Der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing forderte eine harte Bestrafung der Klimaaktivisten. «Das Ganze ist eine Zumutung für die gesamte Bevölkerung, vollkommen inakzeptabel und muss mit aller Härte bestraft werden», sagte er der «Rheinischen Post».
AFP/lif/fal
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