Klimakleber im AutoverkehrAnaïs, Moritz und Carina blockierten die Autobahnausfahrten in Zürich
Sieben Aktivistinnen und Aktivisten haben am Montagmorgen am Manesseplatz und beim Hardturm den Pendlerverkehr nach Zürich gestaut. Auf Twitter geben sie sich persönlich.
Am Montagmorgen haben Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Renovate Switzerland zwei Autobahnausfahrten in Zürich blockiert, darunter Anaïs, Moritz und Carina, deren Namen die Organisation auf Twitter bekannt gemacht hatte. Betroffen von der Aktion waren die Ausfahrt der A3 beim Sihlhölzli und jene der A1 beim Hardturm, wie das Onlineportal «20 Minuten» zuerst berichtete.
Am Hardturm klebten sich eine Aktivistin und ein Aktivist – Moritz und Marie – mit einer Hand auf der Strasse fest. Die Kantonspolizei entfernte sie kurz vor 9 Uhr von der Strasse. Die anderen Aktivisten – Anaïs und Julian – wurden bereits zuvor von der Strasse weggetragen.
Aktivist Moritz war mit einem Plakat vor Ort. Darauf fragt er: «Wollt ihr mich beleidigen? Oder mich fragen, wieso ich das mache?» Antworten gibt er keine. Er weist jedoch auf den Vortrag hin, den er am Montagabend an der Geroldstrasse 31 hält.
Die Kantonspolizei hat die vier Aktivistinnen und Aktivisten im Alter zwischen 24 und 35 Jahren verhaftet. Sie stammen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland, wie die Polizei mitteilt. Die Aktivistinnen und Aktivisten müssen zudem für die Einsatzkosten aufkommen.
Sieben Aktivistinnen und Aktivisten im Einsatz
Bereits kurz nach 8 Uhr war die Stadtpolizei Zürich am Sihlhölzli vor Ort. Sie nahm alle drei Aktivistinnen und Aktivsten im Alter zwischen 24 und 53 Jahren fest, welche den stadteinwärts fahrenden Verkehr blockiert hatten. Bilder des Onlineportals «20 Minuten» zeigen sie am Strassenrand sitzend, die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt. Zwei von ihnen hatten sich nach Angaben der Stadtpolizei auf der Fahrbahn festgeklebt. Nach polizeilichen Befragungen wurden sie wieder entlassen, wie die Polizei mitteilt. Um 8.15 Uhr war die Strasse wieder für den Verkehr freigegeben.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres war Renovate Switzerland in Zürich mit verschiedenen Aktionen in Erscheinung getreten. Mitte Monat hatten die Aktivistinnen und Aktivisten an der gleichen Stelle am Sihlhölzli ebenfalls die Autobahnausfahrt blockiert. Nur tags zuvor hatten sich einige Mitglieder der Organisation auf dem Utoquai festgeklebt. Und Anfang Oktober, exakt zum Ferienstart, kam es zu einer Aktion auf der Hardbrücke.
Name, Alter, Motivation
Auf Twitter geben sich die Aktivistinnen und Aktivisten persönlich. Neben Anaïs, Moritz und Julian war am Hardturm auch Marie im Einsatz – mit Kleber an der Hand. Die 35-Jährige hat gemäss Twitter ihren Job bei WWF Schweiz aufgegeben und widmet sich nun zu 100 Prozent dem zivilen Widerstand. Sie mache sich Sorgen um die Zukunft ihrer Familie, sagt sie. «Wir sind in einem absoluten Klimanotstand und müssen jetzt handeln.»
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Am Sihlhölzli waren Daria und Carina vor Ort. Letztere wurde am Montagmorgen zum ersten Mal verhaftet. «Total logisch», sagt sie.
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Für eine lebenswerte Zukunft
Der Protest am Sihlhölzli führte während des Pendlerverkehrs vor 8 Uhr morgens zu einem circa ein Kilometer langen Rückstau bis auf die Höhe des Friedhofs Manegg. Der Rückstau am Hardturm war weniger lang.
Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich für die Aktion mit Transparenten auf die Autostrasse gesetzt. Die Aktion stand im Zusammenhang mit der Abstimmung vom Sonntag zum Klimaschutzgesetz.
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Auf Twitter schreiben die Aktivistinnen und Aktivisten: «Mit dem Klimaschutzgesetz kann die Arbeit endlich beginnen. Die Schweizer Bevölkerung möchte eine lebenswerte Zukunft. Diese ist noch längst nicht gewährleistet.»
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