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Ticker zu Klimaprotest in Zürich
Aktivisten blockieren Paradeplatz, Polizei verhaftet 83 Personen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Klimastreik Schweiz hat frühmorgens die Eingänge der Grossbanken am Zürcher Paradeplatz blockiert.

  • Rund 200 Aktivistinnen und Aktivisten beteiligten sich mit Transparenten und verschanzten sich teilweise.

  • Die Polizei hat die Blockaden mit einem Grossaufgebot geräumt.

  • Protestaktion und Räumung verliefen friedlich.

  • Für heute Abend ist bereits eine weitere Demo angekündigt.

Zum Thema:

Zusammenfassung

Mehrere Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten der Klimabewegung haben am frühen Montagmorgen auf dem Zürcher Paradeplatz und an der Bahnhofstrasse die Eingänge der Grossbanken Credit Suisse und UBS besetzt. Noch am Vormittag räumte die Polizei die Blockaden, 83 Personen hat sie vorläufig festgenommen.

Der Klimastreik am Montag (2.8.2021) an der Bahnhofstrasse in Zürich. Foto: Thomas Egli

Die Klimabewegung protestierte gegen die massiven Investitionen der Schweizer Finanzinstitute in Erdöl, Gas und Kohle, wie die Aktivisten bekanntgaben. Sie errichteten Blockaden mit Gerüsten, Fässern und zusammengeketteten Velos.

Mit Gesängen, Sprechchören und Bannern machten die Aktivisten auf ihr Anliegen aufmerksam. So hiess es etwa: «Brecht die Macht der Banken und Konzerne!» Und gegen die Räumung durch die Polizei skandierten sie: «Klima schützen ist kein Verbrechen!»

«Wir werden wiederkommen»

Ihre Kritik: Die Finanzinstitute investierten Milliarden in Unternehmen, die Erdöl, Kohle und Gas fördern oder verbrennen würden. Zugleich müssten andernorts Menschen wegen der Klimakrise sterben.

Die Schweizer Finanzinstitute trügen eine grosse Verantwortung für die Folgen der weltweiten Klimakrise. Wenn diese Institute aufhörten, in fossile Energien zu investieren, seien die international anerkannten Klimaziele erreichbar. Eine Sprecherin forderte, «Ihr müsst jetzt aufhören!» und sie kündigte an: «Wir werden wiederkommen, solange ihr nicht damit aufhört!»

Friedliche Räumung

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie setzte den Aktivisten eine Frist von fünf respektive zehn Minuten und begann kurz nach 8 Uhr mit der Räumung des Eingangs der Credit Suisse. Die Aktion verlief friedlich. Die Aktivisten liessen sich teils widerstandslos abführen, teils wurden sie weggetragen. 83 Personen wurden vorläufig festgenommen, wie die Stadtpolizei mitteilte.

Eine Stunde später räumte die Polizei auch den Eingang der UBS am Paradeplatz. Hier hatten sich einige Aktivisten hinter eine Barriere aus zusammengeketteten Velos verschanzt.

Am späteren Vormittag wurde eine weitere Blockade vor der UBS an der Bahnhofstrasse geräumt. Dort hatten die Aktivisten Holzkonstruktionen erstellt, auf denen sich mehrere Personen verschanzt hatten. Diese wurden nach und nach von der Feuerwehr herunter geholt.

Klima-Camp und Kundgebung

Seit Freitag campieren Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten der Bewegung «Rise Up For Change» auf der Brache des ehemaligen Hardturmstadions. Während einer Woche wollen sie mit verschiedenen Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam machen. (SDA)

Nur noch ein kleiner Sitzstreik - Aktivisten künden nächste Demo an

Die Polizei hat es in der Zwischenzeit geschafft, die vier Aktivisten abzutransportieren, die sich vor der Credit Suisse an die Fässer gekettet hatten.

Polizisten trugen sie samt den Öl-Fässern auf Holzpaletten und sie so in einen grossen Polizeiwagen. Um die vier Angeketteten von den Fässern zu befreien, ist Spezialwerkzeug nötig.

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Die Blockade am Paradeplatz ist somit beendet. Auch die Gerüste in der Nebenstrasse sind abgebaut. Übrig bleibt noch der Sitzstreik vor dem Mont Blanc Geschäft an der Bahnhofstrasse.

Derweil künden die Aktivistinnen schon die nächste Aktion an:

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CS: 300 Milliarden für «nachhaltige Finanzierung»

Was sagt die Bank zur ganzen Aktion? Von der Medienstelle gibt es folgendes Statement: «Die Credit Suisse setzt sich für den Klimaschutz und das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens ein.»

Dabei fokussiere man auf drei Bereiche: «Erstens arbeiten wir mit unseren Kunden zusammen, um sie beim Übergang zu kohlenstoffarmen Geschäftsmodellen zu unterstützen. Hierzu wollen wir in den nächsten zehn Jahren mindestens 300 Milliarden Franken an nachhaltiger Finanzierung bereitstellen. Zweitens stellen wir nachhaltige Finanzlösungen für unsere Kunden bereit. Drittens arbeiten wir daran, den CO2-Fussabdruck unserer eigenen Geschäftstätigkeit weiter zu reduzieren.»

Polizei hat 30 Aktivisten festgenommen

Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht eine erste Zwischenbilanz: Rund 30 Personen wurden bisher vorläufig festgenommen. Sie alle sind für weitere Abklärungen auf Polizeiwachen gebracht worden. Das weitere Vorgehen wird durch die Krawallgruppe der Staatsanwaltschaft Zürich entschieden, schreibt die Stapo.

Die Protestaktion sei bis anhin friedlich verlaufen.

Jetzt kommen die Gerüste dran

Die Polizei hat die Blockade vor der UBS an der Bahnhofstrasse grossräumig abgesperrt. Sie transportiert wieder einen Aktivisten nach dem anderen ab.

Es sind viele Schaulustige vor Ort, die einen Blick auf die Blockade erhaschen wollen. Die verbleibenden Aktivisten singen und kommentieren jeden Abtransport.

Der Klimastreik am Montag (2.8.2021) an der Bahnhofstrasse in Zürich. Foto: Thomas Egli
Der Klimastreik am Montag (2.8.2021) an der Bahnhofstrasse in Zürich. Foto: Thomas Egli

In einer Seitenstrasse haben die Aktivistinnen zwei Gerüste aufgestellt. Nun fährt die Feuerwehr vor, um diese abzubauen.

Da standen die Gerüste noch.

Eine junge Frau, die seit 6 Uhr früh in den Seilen hing, sagte eben noch, es gehe ihr gut, sie sei den ganzen Morgen mit Essen und Trinken versorgt worden. Sie sei ein wenig nervös, dass jetzt die Polizei komme. Mittlerweile hat sie die Polizei in den Einsatzwagen mitgenommen. Jetzt kommt das hohe Gerüst dran.

Die Feuerwehr hilft, die aufgestellten Gerüste (im Hintergrund), abzubauen.

Protest verlagert sich an Bahnhofstrasse

Zwischenstand: Die Klimaproteste haben sich an die Bahnhofstrasse verschoben. Die Tramlinien 7, 10, 11 und 13 sind zwischen HB und Paradeplatz in beide Richtungen gesperrt.

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Die Polizei geht davon aus, dass der Einsatz noch mehrere Stunden dauern wird.

Am Paradeplatz ist es mittlerweile ruhiger geworden. Die Blockade vor der UBS ist gelöst, vor der CS harren die vier Aktivistinnen und Aktivisten angekettet an die Öl-Fässer noch aus. Die Trams der Linie 2 und 9 fahren wieder.

Eingang vor UBS geräumt, vor CS bleiben noch 4 Aktivisten

Die Polizei hat die Velos mit Drahtschneidern voneinander getrennt und die verbleibenden Aktivistinnen und Aktivisten vor der UBS abtransportiert. Die Eingänge sind wieder frei.

Die vier Aktivisten, die sich vor der CS Filiale an Fässer gekettet haben, sind noch da. Die Polizei sucht mit ihnen das Gespräch.

Der Klimastreik am Montag (2.8.2021) an der Bahnhofstrasse in Zürich. Foto: Thomas Egli

Nicht die erste Blockade am Paradeplatz

Sieben Frauen und zwei Männer hatten im Juli 2019 vier Eingänge der Credit Suisse blockiert.

Sie blockierten den Eingang mit Pflanzenkübeln und ineinander verkeilten Velos. Teilweise ketteten sie sich auch selber an. Die Polizei musste die Ketten mit einer Trennscheibe aufschneiden und die Aktivistinnen und Aktivisten wegtragen.

Diesen Mai wurden sie vom Bezirksgericht verurteilt. Sie erhielten bedingte Geldstrafen in der Höhe von 40 Tagessätzen zu 10 Franken.

Die Aktivisten in Aktion: Im Juli 2019 blockierten sie den Eingang der Credit Suisse am Paradeplatz.

Polizei beginnt mit Räumung vor UBS - Tram abgesperrt

Etwa 50 Polizistinnen und Polizisten haben sich um die UBS-Filiale gestellt. Ihnen stehen gut 10 Klimastreikende gegenüber. Sie beginnen, die Velos abzutransportieren. Dahinter sitzen die Aktivisten. Zwei Tramlinien sind im Moment unterbrochen.

Zwei Eingänge von UBS noch blockiert

Der Eingang der Credit Suisse am Paradeplatz ist praktisch geräumt, zwei Eingänge der UBS bleiben aber blockiert. Die Polizei hat den Aktivistinnen vor der UBS am Paradeplatz ein Ultimatum gestellt, danach werden diese wohl auch abgeführt.

Die UBS-Filiale am Paradeplatz
Die UBS-Filiale an der Bahnhofstrasse.

Einsatz auch hinter dem Gebäude

Zwei Aktivisten haben sich hinter den Gebäuden auf riesigen Bambusgerüsten verschanzt. Aufgrund der Höhe kann die Konstruktion nicht von unten abgebrochen werden. Die Polizei muss die jungen Männer mit einem Kran aus ihren Hochsitzen holen.

Im Moment hat sie jedoch andere Prioritäten.

40 gegen 4

Rund 40 Polizisten beobachten die 4 Aktivistinnen vor der Credit Suisse, aber momentan geht es hier nicht weiter, noch ist unklar, wie die Angeketteten abtransportiert werden sollen.

Die Polizei wendet sich deshalb nun der UBS zu und macht eine Durchsage: Die Aktivisten hinter den Leihvelos haben zehn Minuten Zeit um den Eingang zu räumen. Die Ansage erfolgt auch auf Französisch, da es auch einige welsche Aktivistinnen hat.

Polizei muss wohl aufsägen

Die Räumung vor der Credit Suisse ging friedlich und ohne Probleme über die Bühne, der Abtransport der letzten vier Aktivisten wird aber schwieriger, da die Polizei diese zuerst von ihren Fässern lösen muss. Derzeit versuchen die Beamten herauszufinden, wie sie dies bewerkstelligen könnten, da nicht genau ersichtlich ist, wie die jungen Menschen angekettet sind. Die Polizei nutzt dazu eine Minikamera, um ins Innere der Fässer schauen und die Situation besser einschätzen zu können.

Die anderen Aktivisten lassen derweil Musik laufen: «Don't worry, be happy» ertönt beispielsweise.

4 Aktivisten an Mülltonne gekettet

Jetzt sind es nur noch 4 Aktivisten vor der Credit Suisse. Je zwei haben eine Mülltonne aufgesägt und sich in dieser aneinandergekettet, damit man sie schwerer wegtragen kann. Die restlichen Personen sind bereits abgeführt und kontrolliert worden.

Die Aktivistinnen vor der UBS bleiben weiter hinter einer Reihe von alten O-Bikes verschanzt und blockieren den Eingang zur Bank. Die Polizei konzentriert sich derzeit auf die Räumung vor der CS.

Noch 6 Aktivistinnen verbleiben

Die Polizei hat den Grossteil der Streikerinnen und Streiker abgeführt, noch sechs Personen sitzen angekettet vor der Credit Suisse. Wie alle Aktivisten tragen sie Masken und sind mit Rucksäcken und Yogamatten ausgestattet.

Nun ziehen die Polizistinnen und Polizisten den Kreis um die Gruppe immer enger, es ist kaum mehr ersichtlich, was im Innern passiert.

Weitere 50 bis 60 Aktivistinnen und Aktivisten beobachten die Szenen von ausserhalb der Polizeiabsperrung und singen dort weiter. Es ist aber alles friedlich.

Verkettete Aktivisten, Flyer für Banker

Die letzten knapp zehn Aktivistinnen und Aktivisten haben sich mit Händen und Beinen ineinander verkettet, was ihren Abtransport erschwert. Die Polizei hat die Verbleibenden umstellt und den Eingang der CS grossräumig abgesperrt. Hinter den Polizeibändern verteilen andere Klimastreikende Flyer an Banker.

Die Aktivistinnen und Aktivisten skandieren «Brecht die Macht der Banken und Konzerne», «We are fighting for your children» oder «Klimaschützen ist kein Verbrechen». Die Polizei hat ihr Aufgebot derweil erhöht.

Polizei führt die Verbleibenden ab

Rund 20 Aktivistinnen und Aktivisten bleiben vor dem Eingang der Credit Suisse sitzen. Die Polizei führt diese nun einzeln ab. Die Aktion verläuft friedlich, die Besetzer singen während der Auflösung einfach weiter.

Die abtransportierten Personen werden von der Polizei kontrolliert.

Polizei umzingelt Blockade – Aktivisten singen

Rund 30 Polizistinnen und Polizisten haben die Klimastreikenden vor der Credit Suisse umstellt. Diese beginnen daraufhin zu singen, einige stehen auf, der grösste Teil bleibt aber sitzen und löst die Blockade nicht auf. Die Polizei beginnt daraufhin mit den Kontrollen.

Polizei fordert Auflösung der Blockade

Die Polizei fordert die Aktivistinnen und Aktivisten nun auf, die Blockade vor den Grossbanken aufzulösen und droht mit Verhaftungen. In Kürze will man mit Personenkontrollen beginnen.

Die ersten Eindrücke der Besetzung im Video

Die Aktivistinnen und Aktivisten stehen und sitzen vor den Eingängen der Grossbanken am Paradeplatz. Teilweise haben sie sich hinter alten Leihvelos verschanzt oder Installationen errichten, wie im Video zu sehen ist.