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Kleine Zirkusstadt erwacht im Herzen von Richterswil

Theater unter Sternenhimmel: Mitglieder der Theatergruppe Richterswil und der Zirkusfamilie Mugg bauen auf dem Wisshus­platz das Zirkuszelt auf, in dessen Manege die Theatergruppe ab Mitte Juni das Stück «August, August, August» aufführen wird.
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In grossen Buchstaben thront der Name «Theatergruppe Richterswil» bereits über dem roten Zirkuszelt. Mit vereinten Kräften spannen mehr als zehn Mitglieder der Theatergruppe das Zeltdach, klettern darauf herum und zerren hier und dort an der Blache, bis alles am richtigen Ort sitzt. Anleitung erhalten sie von Mugg, dem Gründer des gleichnamigen Zirkus im Glarnerland, seinem Sohn Ischa und dessen Schwiegervater Tomi. «Um 5.30 Uhr sind sie in Betschwanden mit dem Traktor losgefahren», sagt die Regisseurin Margritt Knüsel. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt sei das Mugg-Zirkuszelt auf dem Wisshusplatz eingetroffen.

Während den nächsten zwei Wochen nutzt die Theatergruppe das Zelt für die Proben, bevor am 17. Juni die Première des Stücks «August August, August» über die Bühne oder genauer: durch die Manege, geht. «Wir wollten in einem Zirkuszelt spielen», sagt Knüsel. Zudem habe sie schon lange mit dem Stück geliebäugelt.

Die Macht eines Traums

Bei diesem Stück, einer Zirkusgeschichte von Pavel Kohout, steht der Clown mit den Vor- und Nachnamen August August im Mittelpunkt. Der August nach dem Komma bezieht sich auf seinen Beruf. August August träumt davon, acht Pferde, weisse Lipizzaner, zu dressieren. Da es sich dabei jedoch um die Paradenummer des Direktors handelt, stehen seine Chancen schlecht.

Zu Zeiten des Prager Frühlings geschrieben, thematisiert die Geschichte den Missbrauch von Wunschträumen durch Autoritäten. August August, August ist daher kein Kindertheater. Auf den ersten Blick humorvoll, ist es doch eine tragische Geschichte. «Wir haben das Original inhaltlich abgeschwächt und in die Mundart übersetzt», sagt Andrea Gubler, Präsidentin der Theatergruppe.

Seit Anfang Jahr probt die Theatergruppe wöchentlich zweimal, hinzu kommen drei Probewochenenden. Die Vorbereitung sei in den vergangenen Jahren viel zeitintensiver geworden, sagt Knüsel. «Früher haben wir auf der Bühne der Chünge gespielt, in letzter Zeit sind aber die Ansprüche gestiegen», sagt die Regisseurin. Dabei handle es sich nicht nur um die Ansprüche der Zuschauer, sondern auch um jene der Theatergruppe. Die dadurch längere Vorbereitungsphase hat den Verein dazu bewogen, nur noch alle zwei Jahre ein Theater aufzuführen.

Zirkusatmosphäre im Dorf

Das aktuelle Stück führt die Theatergruppe Richterswil während rund drei Wochen insgesamt 17 Mal auf. Dabei bilden nicht nur der Clown August August und das Zirkuszelt die Bindeglieder, die die Zuschauer in die Zirkuswelt eintauchen lassen. Ein weiterer Zirkuswagen, der Requisiten und Kostüme beherbergt, wie auch der Küchenwagen sollen Zirkusatmosphäre verbreiten. «Es ist eine klassische Zirkusküche, die Speisen wie Hotdogs und Popcorn anbietet», sagt Gubler. Unter den Bäumen unmittelbar neben dem Zelt richtet die Theatergruppe eine Gartenwirtschaft ein, beleuchtet von einer bunten Lichterkette und mit Girlanden verziert. Vorausblickend meint Margritt Knüsel: «Hier entsteht eine richtige kleine Zirkusstadt.»

Première: Samstag, 17. Juni, Dernière: Samstag, 8. Juli (insgesamt 17 Vorstellungen). Spielbeginn: 20 Uhr, Zirkusküche ab 18.30 Uhr geöffnet, Wisshusplatz Richterswil. Vorverkauf: Blickwinkel, Poststrasse 13, Richterswil, 043 844 43 42 oder www.tgr.ch, Abendkasse ab 19 Uhr. Preise: 35.- / 25.- Jugendliche unter 16 Jahren, Studenten, Inhaber der Kulturlegi und ZSV-Veteranen.