Holpriger Start im alten KosmosDas «Frame» läuft – noch? – nicht
Nach dem «Zurich Film Festival» im Oktober sind die Zahlen im ehemaligen Kosmos-Kino eingebrochen. Die Leiterin gibt zu, dass man sich «überschätzt» habe.
Bereits vor der Pandemie hatten es die Kinos schwer. Doch seither hat sich die Situation für Kinobetreibende nur verschlimmert.
Vor ein paar Tagen ist nun bekannt geworden, dass die Stadt Zürich der Arthouse Commercio Movie AG und der Neugass Kino AG mit einem einmaligen Beitrag aushelfen muss. Den beiden Kinobetreiberinnen gehören insgesamt sieben Kinos – darunter das Alba und das Uto – mit 16 Sälen. Insgesamt fast 600’000 Franken will die Stadt einschiessen.
Auch im ehemaligen Kosmos, welches heute «Frame» heisst, läuft es noch nicht. Wie das Regionaljournal von SRF heute berichtet, ist die Leitung des «Frame» auch zwei Monate nach der Eröffnung «noch nicht da, wo wir gerne wären».
Am 12. Oktober hat das Zurich Film Festival (ZFF), eine Tochtergesellschaft der NZZ, den Betrieb im Frame übernommen. Nun will das Onlineportal «Inside Paradeplatz» konkrete Zahlen zum Geschäftsgang haben: Im Oktober sollen mit rund 1200 Eintritten nur halb so viele Zuschauer und Zuschauerinnen wie im Vorjahr das Kino besucht haben. Im November soll in einer Woche gar nur ein Drittel der Vorjahreszahlen erreicht worden sein, 1000 nämlich.
Leiterin gibt Fehler zu
Jennifer Somm, die Leiterin des Kinos, gibt sich gegenüber SRF selbstkritisch: «Wir haben vielleicht überschätzt, welchen Effekt das ZFF in Bezug auf die Bekanntheit hat. In diesem Sinne haben wir auch unterschätzt, dass wir sehr viel stärker Marketing betreiben müssen.» Man müsse den Besuchenden klar machen, dass es das Frame gibt, dass es offen ist und mit einem «Normalprogramm» unterwegs sei.
Während der elf Tage des «Zurich Film Festival» sei das Frame jedoch ein grosser Erfolg gewesen, betont Somm. «Wir hatten über 17’000 Besucherinnen und Besucher im Kino.» 200 Filme seien «ohne Panne» abgespielt worden. «Eine hervorragende Bilanz», sagt Somm.
Frame bleibt ein Kino
Das Frame nur noch für Events zu öffnen, sei im Hinblick auf die Zahlen aber kein Thema, betont Somm. «Wir sind primär ein Kino und betreiben auch alle sechs Säle.» Man wolle nun Werbung machen und dann im nächsten Jahr wieder Bilanz ziehen.
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