Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Gemeindeversammlung Kilchberg
Der tiefste Steuerfuss im Kanton wird vorerst beibehalten

Kilchberg, Fahne mit Wappen von Kilchberg. 8.11.2023  Bild: Sabine Rock
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Kilchberg ist nicht nur für den süssen Schokoladenduft im Dorfzentrum über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Sondern auch für den tiefsten Steuerfuss des Kantons Zürich. Und um diesen drehte sich auch die Diskussion an der Budget-Gemeindeversammlung von Dienstagabend.

Am aktuellen Steuerfuss von 72 Prozent wolle der Gemeinderat nämlich im Jahr 2025 noch festhalten, erklärte Finanzvorsteher Peter Barmettler (FDP) den 122 anwesenden Stimmberechtigten. Dieser Steuerfuss wurde vom Souverän genauso wie das Budget mit seiner schwarzen Null einstimmig genehmigt.

Ab 2026 dann müsse Kilchberg seinem Finanzhaushalt aber «absolute Aufmerksamkeit schenken», nahm der Finanzvorsteher vorweg. Namentlich will er nächstes Jahr über eine Erhöhung des Steuersatzes um vier Prozentpunkte diskutieren.

19 Millionen und «die heilige Kuh»

Begründet hat Barmettler dieses Vorhaben mit «Kilchbergs heiliger Kuh», wie er sagte. Damit meint er die üppigen Grundstückgewinnsteuern, welche die Gemeinde jährlich einnimmt. 2023 waren das 19 Millionen Franken, 2024 rechnet die Gemeinde mit 18 Millionen Franken. «Die Grundstückgewinnsteuer ist der grosse Hebel in unserem Finanzplan», sagte Barmettler.

Besonders einträglich macht die Grundstückgewinnsteuer nämlich, dass sie im Gegensatz zu regulären Steuern nicht in den Finanzausgleich fliesst. So wird Kilchberg 2025 von seinen budgetierten 92,5 Millionen ordentlichen Steuereinnahmen ganze 58,4 wieder abgeben müssen. Die 18 Millionen Grundstückgewinnsteuern bleiben aber vollständig bei der Gemeinde. «Wir leben heute zu einem Drittel von dieser», sagte Barmettler.

Das erlaubt dem Gemeinderat Spielraum bei den Investitionen. Bis ins Jahr 2028 will Kilchberg nicht weniger als 90 Millionen Franken investieren. Auf diese Quelle dürfe man aber nicht einfach weiterhin und ohne Bedacht setzen. Ab 2026 will man darum vorsichtshalber davon ausgehen, dass die Grundstückgewinnsteuer auch wieder stark sinken könnte.

Der langfristige Finanzplan sieht bis 2027 einen Rückgang von 18 auf 10 Millionen vor. Das soll eine «Warnlampe sein, dass wir die Diskussion um eine Steuererhöhung führen müssen», betonte der Finanzvorsteher. Beschlossene Sache sei es deswegen aber noch nicht.

Der Präsident der Rechnungsprüfungskommission (RPK), Christoph Rohner, erwähnte denn auch, die RPK lehne die Finanzplanung, was die Steuerfusserhöhung betreffe, ab. Für die nächste Budgetierungsperiode erwartet sie deshalb, dass der Gemeinderat Alternativen aufzeigt. Diese würden wohl an der Gemeindeversammlung in einem Jahr erneut diskutiert.