Finanzbericht der Swiss Football LeagueKeiner hat mehr Geld als die Young Boys
Der abgelöste Meister macht einen Gewinn von 14,8 Millionen Franken. Der FCZ wird in finanzieller Sicht nicht nur von YB abgehängt.
Die Young Boys und Lugano spielen in derselben Liga. Und doch liegen finanziell gesehen Welten zwischen ihnen, das zeigen die Finanzzahlen, die die Swiss Football League veröffentlicht hat. YB erwirtschaftete in seinem letzten Geschäftsjahr 75,5, Lugano dagegen 7,3 Millionen Franken. Basel kommt auf 50,2 Mio, der FCZ auf 21,3. Der grosse Vorteil von YB sind seine Einnahmen aus der Champions League von 32,2 Mio. Franken.
Das Geschäftsjahr 2021 endete für die einen Clubs am 30. Juni, für die anderen am 31. Dezember. Wer eine Lizenz für die Europacup-Wettbewerbe der Saison 2022/23 beantragt, ist reglementarisch verpflichtet, die letzten geprüften Finanzinformation zu veröffentlichen. Das schreibt die Liga. Offensichtlich suchten die Grasshoppers als Aufsteiger nicht um diese Lizenz nach. Darum fehlen von ihnen die Angaben.
Nach seinen vier Meisterjahren weist YB ein Eigenkapital von 18,2 Mio. aus. Das von Basel dagegen ist auf 2,4 Mio. geschrumpft, während der FC Zürich 160’000 Franken ausweist. Die grössten Ausgaben verursacht bei allen Clubs das Personal. Bei YB und Basel betragen sie rund 37 Mio., beim FCZ 15,4 Mio., während der FC Lugano seinen Angestellten 9,9 Mio. Franken zahlt und damit mehr ausgibt, als er überhaupt aus seinem Betrieb einnimmt.
Nur dank Ineos und Rolex
Allein diese Zahlen zeigen, wie weit entfernt der aktuelle Leader der Challenge League finanziell von der Super League ist. Der FC Winterthur kommt auf ein Budget von 6 Mio., die Hälfte davon sind als Lohnkosten veranschlagt. Die 3 Mio. sind dreimal weniger, als nur schon in Lugano oder auch Lausanne bezahlt wird.
Bei den Einnahmen weist YB 10,6 Mio. aus Sponsoring und Werbung aus. Auf ähnlich viel kommt Lausanne, was allerdings nur an den Zuwendungen von Ineos liegen kann. Servette meldet bei dieser Position gerade einmal 1,7 Mio. Dafür sind es bei den «sonstigen betrieblichen Erträgen» gleich 12,9 Mio., dahinter verstecken sich die Zahlungen der Hans-Wilsdorf-Stiftung, die der verstorbene Gründer von Rolex gegründet hat und das finanzielle Rückgrat der Genfer ist.
Die Transfers von Basel
Die zehn Clubs nahmen aus Transfers total 30,8 Mio. ein und gaben dafür 39,5 Mio. aus. Der FCB war mit 13,9 Mio. am spendabelsten, was am grossen Umbruch unter Hauptaktionär David Degen lag. Der FCZ verbuchte Einnahmen von 1,5 und Ausgaben von 3,4 Mio. Franken.
YB erwirtschaftete in seinem Geschäftsjahr einen Gewinn von 14,8 Mio., der FCB dagegen einen Verlust von 15,8 Mio., macht eine Differenz von 30,6 Mio. Der FCZ kommt auf ein Plus von 56’000 Franken. Das ist nicht viel, aber noch immer viel besser als das Minus von Lugano. Das beträgt 6,3 Mio. Franken.
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