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Taylor Swift
Kein Popsternchen, sondern eine Frau, die kämpft

Aus dem Country-Kinderphänomen ist eine reife Grösse der Musikindustrie geworden: Taylor Swift.
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«Aufregend und schöpferisch erfüllend» sei es, schrieb Taylor Swift auf Twitter, ihre alten Songs wieder aufzunehmen. Tatsächlich? Oder ist das wieder so eine verzweifelte Idee, den Lockdown zu nutzen, jetzt, wo die dritte Welle die USA mit aller Gewalt trifft? 82 Songs plus Bonustracks neu einspielen, so kann man einen Corona-Winter schon rumkriegen.

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Doch es geht in dieser Sache nicht um Vorbereitungen für ein Best-of-Album, sondern um einen komplizierten Rechtsstreit. Swifts Gegner in diesem Streit ist der Musikmanager Scooter Braun, mit dem sie seit Jahren verfeindet ist, anders kann man das nicht ausdrücken.

Braun hat Swifts altes Plattenlabel Big Machine Records im vergangenen Jahr gekauft und damit auch die Rechte an ihren Songs. «Mein Worst-Case-Szenario», wie die Sängerin schon damals sagte. Inzwischen seien die Rechte an eine Investorengruppe weitergereicht worden, schreibt Swift (30) auf Twitter, ein zweiter Verkauf ohne ihre Einwilligung also. Und die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass Braun weiter Geld an ihren Songs verdient, sei eben, sich selbst zu covern.

Dass Swift vehement für ihre Rechte eintritt und dabei auch die Macht ihrer 140 Millionen Instagram-Abonnenten einzusetzen weiss, hat sie schon oft bewiesen. 2015 schrieb sie – unter der Überschrift «To Apple, Love Taylor» – einen offenen Brief an Apple und protestierte gegen die Pläne des Konzerns, Songs in seinem damals neuen Streamingdienst für drei Monate kostenlos anzubieten. Nur wenige Stunden später revidierte das Management den Schritt.

Eine jahrelange Fehde pflegte Swift zudem mit dem Rapper Kanye West, der einst während einer Dankesrede von Swift auf die Bühne gestürmt war und gesagt hatte, dass Beyoncé den Preis hätte gewinnen müssen. Und mit Sängerin Katy Perry, die Swift mal drei Tänzer abgeworben hatte, lag sie auch schon im öffentlichen Clinch.

Geboren wurde Swift 1989 im US-Bundesstaat Pennsylvania. Schon als Kind wollte sie Musikerin werden, mit 14 bekam sie ihren ersten Plattenvertrag. Als ihr Vater, ein Investmentbanker, bemerkte, wie ernst es seiner Tochter mit der Musik war, zog die Familie in die Country-Hochburg Nashville in Tennessee.

Anfangs bewegte sich Swift in der Country-Szene, sang Songs über verflossene Liebschaften und Kleinstadt-Sehnsüchte. Doch schon damals, lange bevor sie zehn Grammys gewann und in einer Liga mit Britney Spears, Madonna und eben Beyoncé spielte, waren in ihren Texten Zwischentöne zu vernehmen.

Schon damals war erkennbar, dass Swift, die ihre Songs selbst schreibt, mehr kann als naiven Mainstream-Pop. Bei Auftritten zeigt sich Swift als Feministin und Fürsprecherin der LGBTQ-Bewegung. Und wer alle ihrer inzwischen acht Alben durchhört, kann hören, wie sie sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt hat, menschlich wie musikalisch.

Versöhnung im Musikvideo: Katy Perry als Hamburger, Taylor Swift als Pommes-frites-Tüte.

Was ihre Fehden angeht, sorgt Swift zwischendurch für Überraschungen. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel publik, dass sie und Konkurrentin Katy Perry sich versöhnt hatten. Swift brachte ein Musikvideo heraus, darin ist zu sehen, wie sich die beiden Frauen umarmen, Perry als Hamburger verkleidet, sie selbst als Pommes-frites-Tüte – auch ein kreativer Katalysator.