Keime in Zürcher Hipster-KebabMit-&-Ohne-Inhaber: «Für uns ist das natürlich sehr hart»
Ein «K-Tipp»-Test befand, dass sich im Kebab des beliebten Imbisses beim Lochergut zu viele Bakterien befinden. Wie der Inhaber darauf reagiert.
Er sei verwundert gewesen, sagt der Inhaber vom Kebab-Imbiss Mit & Ohne beim Lochergut. «Denn wir arbeiten sauber und mit gesundem Menschenverstand.»
Mehr als 30 Millionen Bakterienkolonien pro Gramm hat das Magazin «K-Tipp» bei einem Labortest im Döner von Mit & Ohne gefunden. Das sind dreimal so viel wie erlaubt. Die hohe Konzentration kann auf eine mangelhafte Hygiene hinweisen. Von 21 getesteten Kebabs in der Schweiz wiesen mehr als die Hälfte problematische Werte auf. Immerhin war kein Kebab von gesundheitsschädlichen Keimen wie Listerien, Salmonellen oder Staphylokokken befallen.
Ein sehr beliebter Imbiss
Vor dem Lokal Mit & Ohne bildet sich häufig eine Schlange, so beliebt ist der Kebab. Das Brot wird vor Ort gebacken und dann mit Schweizer Poulet oder Planted, Gemüse und Saucen gefüllt. Diese Zeitung gab dem Mit-&-Ohne-Kebab bei einem Döner-Test fünf von fünf Punkten. Und die NZZ lobte die «gelungene Frischzellenkur der Fast-Food-Ikone».
Mit & Ohne wurde vor zwei Jahren eröffnet. Der 37-Jährige Inhaber führte den Foodtruck Pitaria beim Zürcher Globus. «Für uns ist das natürlich sehr hart», sagt er zum «K-Tipp»-Test.
Eine mögliche Ursache könne sein, dass die Arbeitsfläche nicht ausreichend desinfiziert wurde oder dass sich die Mitarbeitenden die Hände ungenügend wuschen, sagt er. Ein weiterer Grund könne eine mangelhafte Lagerung der Produkte sein, was er sich aber fast nicht vorstellen könne. «Alle Produkte werden innert eines Tages herausgegeben. Nichts bleibt länger liegen.»
Inhaber will seine Kebabs jetzt regelmässig testen
Wurde Mit & Ohne von den vielen Kundinnen und Kunden überrannt und hat deshalb die Hygiene vernachlässigt? Der Inhaber verneint. Er und sein Team hätten genügend Zeit gehabt, die Prozesse anzupassen, da der Kundenandrang langsam, aber stetig gestiegen sei.
Vergangene Woche hat Mit & Ohne zwei seiner Kebabs sowie Saucen, Eisbergsalat und weitere Zutaten selbstständig in einem Labor testen lassen. Die Berichte, die keine problematischen Keimwerte aufzeigten, hat Mit & Ohne auf Instagram veröffentlicht. Auch weiterhin werde er seine Kebabs zwei- bis dreimal in der Woche testen lassen. «So kann ich meinen Kunden garantieren, dass bei uns alles in Ordnung ist.» Gleichzeitig werden er und sein Team die Hygieneprozesse verbessern.
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Zum Testverfahren des «K-Tipps» stellen sich für Mit & Ohne einige Fragen. Das Konsumentenmagazin hat die Kebabs zum Beispiel erst am Tag nach dem Kauf getestet. «Das hilft sicher nicht punkto Keime», sagt der Inhaber. Ausserdem sei im Mit-&-Ohne-Kebab viel Salat drin, der von Natur aus viele Keime habe.
Die 21 Kebabs hat der «K-Tipp» mit dem gleichen Verfahren unter anderem auf Darmbakterien und Hefepilze getestet. In Bern und Luzern hatte kein einziger Kebab problematische Keimwerte. Der Luxus-Döner von Ayverdis in Zürich schnitt gut ab. Am unappetitlichsten war ein Kebab aus St. Gallen.
Der Mit & Ohne-Inhaber sagt, dass ihn der «K-Tipp»-Text sehr beschäftige, da er sich in den vergangenen sieben Jahren etwas aufgebaut habe. Ein Blick auf Instagram zeigt aber, dass die Schlange vor dem Mit & Ohne auch in Zukunft lang sein könnte. «Mini Antikörper regle das scho, kei Problem», schreibt eine Person. «Stammkundin auch weiterhin», eine andere.
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