Formel 1: Gerüchte um Alfa RomeoKaum Punkte, acht Millionen weniger – doch einer macht Hoffnung
Nach dem Rücktritt von Kimi Räikkönen Ende Jahr könnte mit Valtteri Bottas schon der nächste Finne folgen. Daneben erlitt der Schweizer Rennstall ein paar Niederlagen.
Sie hoffen auf Chaosrennen. Was sollen sie auch anderes tun bei Alfa Romeo? Ihr diesjähriges Auto ist im Feld der Formel 1 derart unterlegen, dass die Schweizer bei normalem Rennverlauf kaum auf einen Platz in den Top 10 und damit auf Punkte hoffen können.
Ihr Wunsch wurde erhört, in Ungarn vor der Sommerpause, nirgends aber so wie zuletzt in Spa-Francorchamps. Wobei (Chaos-)«Rennen» ein grosses Wort ist für das, was den Verantwortlichen einfiel an diesem regnerischen Sonntag in den belgischen Ardennen. Drei Runden hinter dem Safety-Car gab es – und die Hälfte der Punkte.
Profiteure der widrigen Wetterverhältnisse gab es bei beiden Grands Prix. Alfa Romeo gehörte nicht dazu. Das schmerzt das Team aus dem Zürcher Oberland umso mehr, als sein ärgster Konkurrent gleich doppelt zuschlug. In Ungarn holten Nicholas Latifi und George Russell für Williams die Ränge 7 und 8 – immerhin sicherte da Kimi Räikkönen Alfa Romeo einen Punkt. Doch in Belgien folgte ein weiterer Nuller und vor allem das: der grosse Coup von Russell. Der junge Brite glänzte im Qualifying mit Rang 2 und kam nach der sonntäglichen Kurzfahrt auch auf diesem Platz ins Ziel. Latifi wurde Neunter.
Das Lebenszeichen des einst grossen Williams
Für Williams, das in den 80er- und 90er-Jahren die Formel 1 mit Fahrern wie Jones, Reutemann, Mansell, Piquet, Hill, Prost oder Villeneuve teilweise dominierte, war es ein Lebenszeichen. Denn der Glanz von einst ist längst weg. Nach einem Jahr ohne auch nur einen Punkt, nach drei Saisons als Letzter des ganzen Formel-1-Feldes steht der einst so stolze Rennstall nun immerhin auf Rang 8. Vor allem ist er den direkten Gegnern mit seinen 20 Punkten enteilt. Alfa Romeo steht bei 3. Einzig das Haas-Team mit den beiden Debütanten Mick Schumacher und Nikita Masepin ist ohne Top-10-Platz noch schlechter klassiert.
Die acht Millionen Dollar, die Rang 8 mehr einbrächte als Platz 9, sind für den Schweizer Rennstall in weite Ferne gerückt. Zumal keine Strecke mehr im Kalender steht, die dem Auto mit viel Abtrieb besonders entgegenkommen würde. Auch wird an diesem kaum mehr gearbeitet, längst liegt der Fokus auf dem Wagen für 2022, wenn der grosse Umsturz kommt mit Autos, die mit den diesjährigen nicht mehr viel gemein haben, riesige 18-Zoll-Räder haben werden und deutlich einfachere Flügel.
Es ist gerade für Teams, die in der jüngeren Vergangenheit darbten, eine grosse Chance. Alfa Romeo wird diese mit zumindest einem neuen Fahrer zu nutzen versuchen. Räikkönen hat seinen Rücktritt auf Ende Saison bekannt gegeben, der Finne wird dann 42 sein. Nach seiner Ankündigung in Zandvoort, wohin der Tross diese Woche nach 36 Jahren zurückkehrt, fand Alfa-Romeo-Teamchef Frédéric Vasseur reichlich euphorische Worte: «Seine Präsenz, sein Charisma und seine einzigartige Einstellung, gepaart mit dem angeborenen Können, haben ihn in einer Weise zu einer Legende unseres Sports gemacht, die Zahlen und Statistiken nur schwer vermitteln können», sagte der Franzose.
Kommt Bottas? Bleibt Giovinazzi?
Bereits gibt es wilde Spekulationen über Räikkönens Nachfolge. Denkbar scheint, dass er von einem Landsmann beerbt wird. So soll Valtteri Bottas bereits das Gespräch mit Vasseur gesucht haben, seine Zeit bei Mercedes wird wohl nach fünf Jahren zu Ende gehen. Den Sitz des 32-Jährigen dürfte Russell übernehmen, der nicht nur in Belgien verblüffte in seinem Williams.
Neben Bottas machen sich auch die Jungtalente Callum Ilott und Robert Schwarzman Hoffnungen auf ein Cockpit beim Schweizer Rennstall, bei dem allenfalls gar zwei Sitze frei werden. Denn ob Antonio Giovinazzi eine vierte Saison für Alfa Romeo bestreiten darf, steht noch nicht fest.
Für ihn spricht, dass er der einzige Italiener im Feld ist. Für Ilott und Schwarzman, dass sie Ferrari-Junioren sind. Denn auch wenn Vasseur jüngst sagte, er habe freie Wahl bei den Fahrern, so dürften dennoch sowohl Motorenlieferant Ferrari als auch Namensgeber Alfa Romeo gewisse Präferenzen anmelden.
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