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Trauerspiel in der Formel 1
Die Stars poltern nach der Regen-Farce

Verregnet und verärgert: Lewis Hamilton in Spa-Francorchamps.
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Immer wieder während dieser ewigen Warterei zeigen sich Fahrer an der Boxenmauer, winken ins Publikum auf den Tribünen, George Russell tut es oder Daniel Ricciardo. Das schlechte Gewissen treibt sie an diesem Sonntag Richtung Fans, die in Spa-Francorchamps stundenlang ausharren bei Dauerregen, während sich die Sportler mit Konzentrationsübungen oder einem Nickerchen die Zeit vertreiben.

Der Circuit, der sich so schön einbettet in die Hügel der belgischen Ardennen, steht gewöhnlich für viel Spektakel – 2021 steht er für eine grosse Farce. Als die Formel 1 um 18.17 Uhr den letzten Versuch unternimmt, das Rennen trotz des vielen Wassers irgendwie durchzuführen, wird schnell klar, dass das Unterfangen zum Scheitern verdammt ist. Drei Runden hinter dem Safety-Car gibt es, dann den Abbruch und halbe Punkte für die Fahrer, die es ab zwei Runden gibt.

Der Unmut der Zuschauer vor Ort wäre wohl deutlich grösser gewesen, hätten die vielen Menschen in Orange am Ende nicht ihren Max Verstappen auf der obersten Podeststufe bejubeln können.

Hamilton: «Geld regiert die Welt»

Dafür entlädt sich die Wut in den sozialen Medien. Auch die Fahrer halten nicht zurück mit Kritik. Siebenfachweltmeister Lewis Hamilton poltert besonders laut. «Ich frage mich, warum wir das Rennen noch einmal gestartet haben. Also ich meine, ich weiss warum …»

Vor der Fernsehkamera konkretisiert der Mercedes-Pilot seine Aussage: «Geld regiert die Welt. Die drei Runden des Rennens waren nur fürs Geld. Jeder bekommt es nun, und ich denke, die Fans sollten es auch zurückbekommen, denn leider haben sie nicht gesehen, wofür sie gekommen sind und bezahlt haben.» Der Sport stehe für bessere Werte als diese, sagt der Brite noch. Lieber hätte er eine Absage gesehen als dieses Kürzestrennen.

Auch Sebastian Vettel, der hinterher viel Verständnis zeigt für die Entscheidung der Verantwortlichen, ist erst nicht allzu begeistert, als sich die Autos hinter dem Safety-Car aufreihen, während es in Spa bereits zu dämmern beginnt. Über Funk und mit Blick auf das noch immer garstige Wetter fragt der Deutsche: «Was ist jetzt der Unterschied?» Und gibt die Antwort gleich selbst: «Ich denke, das Fernsehgeld ist der Unterschied.»

Fernando Alonso wiederum findet es «schockierend», dass für dieses «Nicht-Rennen» Punkte vergeben wurden. «Für manche waren das verfrühte Weihnachten, denn es wurden Geschenke verteilt.»

«Es gibt keine Möglichkeit, das Rennen auf den folgenden Tag zu verlegen.»

Michael Masi, FIA-Rennleiter

McLaren-Geschäftsführer Zak Brown fordert eine bessere Lösung – ebenso wie Helmut Marko, Motorsportchef bei Red Bull. «Wir sind nicht stolz auf diesen Sieg», sagt der Österreicher. «Wenn die Konditionen so schlecht sind, hätte man gleich zu Beginn unterbrechen und dann drei oder vier Stunden warten können – oder das Rennen gleich auf Montag verschieben, auch das war eine Möglichkeit.»

Michael Masi, Rennleiter des Weltverbands FIA und damit Entscheidungsträger, verteidigt das Vorgehen. Der Wetterdienst habe gemeldet, es gebe ein Fenster, in dem allenfalls gefahren werden könne, «also sagten wir uns: Wir versuchen, dieses zu treffen». Sie verfehlten es deutlich. Und das Rennen auf Montag zu verschieben, sei auch nie eine Option gewesen, «die Liste der Argumente dagegen wäre seitenlang: das Personal, überhaupt alle Beteiligten hier – es gibt keine Möglichkeit, das Rennen auf den folgenden Tag zu verlegen».

Doch bei all dem Frust: Einen Piloten gibt es, dem am Sonntag nach Feiern zumute ist. «Es hat tatsächlich gezählt», sagt Russell, der mit seinem Williams dank brillantem Qualifying Rang 2 holt, fast ungläubig. «Deshalb gibt es eine kleine Feier, das ganze Team hat es verdient.»

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