Katholische Kirche bald im neuen Gewand
Die katholische Kirche in Küsnacht wird für fast eine Million Franken renoviert. Die Erneuerung der Fassade, der Einbau von Vorfenstern und neue Beete sind nur ein Teil der Sanierung.
Die Kirche St. Georg hat schon bessere Zeiten erlebt: Risse in der Fassade, Fenster, die teilweise nicht mehr dicht sind, und ein ausgewaschener Anstrich zeugen davon, dass das Küsnachter Gotteshaus letztmals vor 30 Jahren saniert worden ist. Nun soll der Bau unterhalb der Bahngleise wieder instand gesetzt werden. Mit Kosten von 850 000 Franken rechnet die katholische Kirchenpflege Küsnacht-Erlenbach für die Renovation. Dieser Betrag liegt fast 220 000 Franken tiefer als derjenige, der im November von der Kirchgemeinde abgesegnet worden ist. Dass die Aussenrenovation weniger kostet, hängt nicht nur mit günstigeren Offerten, sondern vor allem auch damit zusammen, dass nicht mehr wie ursprünglich geplant alle der in Blei gefassten Kirchenfenster einen Schutz gegen die Witterung brauchen. «Bei den unteren Bleiglasfenstern ist bisher kein Wasser eingetreten, sodass dort auf eine Wetterschutzverglasung verzichtet werden kann», sagt der zuständige Kirchenpfleger Hanspeter Triet. Bei den kleineren oberen Fenstern, die weniger gut sichtbar sind, soll hingegen aussen eine neue Schutzverglasung montiert werden. Die Kirchenfenster in den sogenannten Obergaden sind Wind und Wetter stärker ausgesetzt. Mit den neuen Vorfenstern können ein Wassereintritt und dadurch auch Schäden im Inneren der Kirche verhindert werden.
Wie bei Goethe
Profanes Fensterglas kommt bei diesen Vorfenstern nicht zum Einsatz. Vielmehr wird sogenanntes Goetheglas verwendet. Dabei handelt es sich um ein maschinell hergestelltes Glas mit leicht strukturierter Oberfläche, die derjenigen von historischen Kirchenfenstern nahekommt. Benannt ist diese Glassorte nach der historischen Verglasung des Geburtshauses von Johann Wolfgang von Goethe in Frankfurt am Main. Erarbeitet hat das Sanierungskonzept das Architekturbüro Greco Kubli in Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege. Eine Zusammenarbeit, die notwendig geworden ist, weil es sich bei der Kirche um ein überkommunales Schutzobjekt handelt. Die umfangreichen Abklärungen hatten eine Verzögerung zur Folge, sodass die Arbeiten nicht wie ursprünglich geplant am 1. Juni, sondern voraussichtlich erst im späteren Verlauf des Sommers starten können.
Komplett eingerüstet
Die Liste der Arbeiten, die während der Renovation erledigt werden müssen, ist lang. So werden auch beschädigte Sandsteine neu ausmodelliert und die Fassade ausgebessert sowie bemalt. Doch auch viele kleine Mängel werden bei dieser umfassenden Schönheitsoperation behoben: Der Blitzableiter wird auf den neuesten Stand gebracht, Dachziegel ersetzt, Dachrinnen und Fensterläden repariert sowie ein Taubenschutz angebracht. Rund um die Kirche soll es zudem grüner werden. «Geplant ist ein neues Rosenbeet bergseitig der Kirche und eine Verschönerung der anderen Beete», erzählt Triet. Wer einen Blick in die Pläne werfen will, hat noch bis zum 24. Mai auf dem Küsnachter Bauamt Gelegenheit dazu. Dass bei der Aussenrenovation auch Details nicht ausser Acht gelassen werden, hat ökonomische Gründe. «Wenn das Gerüst schon steht, kommt es günstiger, wenn wir gleich umfassend sanieren», sagt Triet. Beim Start der Sanierungsarbeiten soll die Kirche komplett eingerüstet werden: Auswirkungen auf die Gottesdienste soll dies aber nach Auskunft von Triet nicht haben. 2018, nach gut einem halben Jahr Renovation, dürfte die Kirche dann in neuem Glanz erstrahlen.
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