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Geneva International Motor Show
Katar bietet Starthilfe für Genf

Comeback in Katar: Die Geneva International Motor Show findet 2023 in Doha statt.
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Wie viele grosse Publikumsmessen hat auch die Geneva International Motor Show (GIMS) harte Zeiten hinter sich. Coronabedingt hatten die Veranstalter die Ausgaben 2020 und 2021 abgesagt. Im Oktober 2021 wurde auch die GIMS 2022 gecancelt, man versprach aber, in diesem Jahr mit neuem Schwung zurückkommen zu wollen.

Tatsächlich wagt die GIMS nach drei Jahren Pause nun den Reboot mit neuem Konzept und vor allem: neuer Location. Denn die Show gastiert dieses Jahr nicht in Genf, sondern in Katar. Am 5. Oktober wird die erste Ausgabe der GIMS Qatar in Doha eröffnet, auf der «die aussergewöhnlichsten Luxus-, Sport-, Exotic- und Oldtimerfahrzeuge der Welt präsentiert werden», wie die Veranstalter diese Woche bei der Präsentation in Zürich versprachen.

Ein Festival, keine Messe

Dabei soll die GIMS Qatar mehr werden als bloss eine Automobilausstellung – sie soll ein «Festival der automobilen Exzellenz» werden. Das bedeutet nicht nur ein Upgrade mit verstärktem Fokus auf das Premium- und High-End-Segment, das mit der Austragung im Wüstenstaat einhergeht. Auch Ansätze, um die klassische Automobilmesse neu zu erfinden, können in Katar getestet werden. So werden Besucher und Medienvertreter vom 5. bis zum 14. Oktober unter anderem die Möglichkeit haben, «in aussergewöhnlichen Autos an atemberaubenden Schauplätzen zu fahren oder gefahren zu werden, sei es auf der Strasse, auf der Rennstrecke oder sogar in den Wüstendünen», wie die Veranstalter ankünden.

Durch die Angliederung an den gleichzeitig stattfindenden Formel 1 Qatar Grand Prix (6. bis 8. Oktober) erhält die GIMS in Doha zudem eine attraktive neue motorsportliche Dimension, samt Popkonzerten und Testauffahrten auf der Rennstrecke. «Unsere Pläne und das Format der GIMS Qatar stehen fest», sagt Sandro Mesquita, CEO der GIMS, mit Nachdruck. Eine der obersten Prioritäten sei es nun, das Automobilfestival im Detail zu gestalten und die Hersteller zu begeistern: «Wir sind entschlossen, eine hochmoderne und aussergewöhnliche globale Plattform zu schaffen, die ebenso bedeutend wie einflussreich sein wird.»

Starthilfe für Genf

Tatsächlich macht der Umzug sowohl für Doha wie für Genf Sinn. Nach der Austragung der Fussball-WM bietet die GIMS Qatar eine weitere Möglichkeit, den Gas- und Erdölexporteur imagetechnisch und ökonomisch stärker als familienfreundliche Tourismusdestination zu positionieren. Für die GIMS wiederum bietet Doha eine willkommene Starthilfe für die Austragung im nächsten Frühling in Genf. In Katar könne man auf den «vollen Support des Staates zählen, was in Genf nicht der Fall ist», so Mesquita nicht ohne versteckte Kritik.

So wird die gesamte Ausstellung von der Verschiffung der Fracht bis zum Aufbau der Stände dank der Allianz zwischen GIMS Qatar, Qatar Tourism und Qatar Airways unterstützt. Sollte die Messe in Doha ein Erfolg werden – und davon gehen alle Beteiligten aus – , dürfte sie in Zukunft regelmässig stattfinden. Damit werden auch die Chancen auf eine jährliche Weiterführung der GIMS in der Schweiz erhöht.

Bleibt die Frage, wie viel Genf in Doha steckt. Mesquita betont, durch «Know-how und Konzept» sei die GIMS auch in Katar in gewissem Masse schweizerisch. Auch werde die Show keine reine Luxusveranstaltung – E-Autos, Innovationen und Budget-Cars würden gebührend Raum erhalten. Ob normale Autofans die Reise nach Doha auf sich nehmen, wird sich zeigen. Vielen dürfte Genf nicht nur geografisch nach wie vor näher liegen.