Hackerangriff in ZürichKantonsschule Hottingen muss Aufgaben der Maturaprüfungen zweimal schreiben
Kurz vor den Abschlussprüfungen griffen Hacker von einem ausländischen Server aus das IT-System der Kantonsschule an. Gewisse Maturaprüfungen mussten neu erstellt werden.
An der Kantonsschule Hottingen ist es kurz vor den Abschlussprüfungen zu einem Zwischenfall gekommen: Die Schule wurde Mitte Mai von Hackern attackiert. Dies berichtet die NZZ am Freitag.
Die Angreifer sollen Zugangsdaten gestohlen und sich dadurch Zugriff auf geschützte Bereiche des IT-Systems verschafft haben. Die Schulleitung bestätigt den Vorfall gegenüber der NZZ.
Angriff aus dem Ausland?
Gemäss Schulleitung seien «einzelne Zugangsdaten ausgelesen sowie punktuell Informationen entwendet» worden. Es gebe keine Indizien, dass die Prüfungsfragen hätten nach aussen dringen können. Trotzdem seien gewisse Maturaprüfungen neu erstellt worden. «Eine Vorsichtsmassnahme», wie Daniel Zahno, Rektor der Kantonsschule Hottingen, gegenüber der NZZ sagt.
Wo die Sicherheitslücke lag, kann der Rektor noch nicht sagen. Nach dem Angriff hätten Cybersecurity-Spezialisten eine Untersuchung eingeleitet. Die Schule habe Strafanzeige eingereicht.
Wer die Hacker waren, ist nicht bekannt. Laut Angaben der Schule sei die Cyberattacke über einen Netzwerkknotenpunkt im Ausland ausgeführt worden. Der Aufenthaltsort der Täter liess sich gemäss NZZ dadurch jedoch nicht ermitteln.
Schule ergreift Sicherheitsmassnahmen
Als Sicherheitsmassnahmen hat die Kantonsschule Hottingen nun eine sogenannte «2-Faktor-Authentifizierung» eingeführt. Das bedeutet, dass nach einem Log-in zusätzlich eine PIN eingegeben werden muss.
Rektor Daniel Zahno betont gegenüber der NZZ, dass der Schulbetrieb trotz des Hackerangriffs ohne Einschränkungen weitergeführt werden konnte. Auch die Maturaprüfungen seien am Donnerstag gut gestartet.
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