Kanton erhöht AufnahmequoteZürcher Gemeinden müssen mehr Flüchtlinge aufnehmen
Per 1. Juli hat die Sicherheitsdirektion die Aufnahmequote von 1,3 auf 1,6 Prozent erhöht. Aber der Kanton stockt auch die eigenen Plätze auf.
Die Zahl der Asylgesuche bleibt hoch – und das heisst auch, dass Gemeinden und Kanton mehr Geflüchtete unterbringen müssen. Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) nimmt nun die Gemeinden in die Pflicht: Er hat die Aufnahmequote per 1. Juli 2024 von 1,3 auf 1,6 Prozent erhöht. Das teilte die Sicherheitsdirektion mit.
Damit müssen die Gemeinden pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner neu 16 Geflüchtete beherbergen; auf den gesamten Kanton gerechnet stehen neu 24’000 statt wie bisher knapp 20’000 Plätze zur Verfügung.
Gleichzeitig stockt der Kanton seine Plätze in den Durchgangszentren weiter auf. Im ehemaligen See-Spital in Kilchberg entsteht eine Unterkunft für bis zu 250 Personen. Der Mietvertrag für das Gebäude läuft bis Ende 2025; in Betrieb gehen soll die Unterkunft im Mai. Aktuell betreut der Kanton rund 2200 Geflüchtete in 18 Unterkünften.
Zu viele Pendenzen beim Bund
Letztes Jahr gingen beim Bund 30’000 Asylgesuche ein, wie es in der Medienmitteilung der Sicherheitsdirektion heisst. Und dieses Jahr werde mit ähnlich hohen Zahlen gerechnet. Beim Bund hat das zu einem Pendenzenberg geführt, rund 15’000 Verfahren sind hängig. Fehr kritisiert das in der Mitteilung harsch.
Man erwarte, dass der Bund seine Verantwortung wahrnehme und die Pendenzen nun zügig abarbeite: «Zu viele Personen in kantonalen und kommunalen Strukturen haben noch keinen Entscheid, ob sie ausreisen müssen oder sich integrieren können.»
Auch müsse definitiv geklärt werden, wie es mit den Ukrainerinnen und Ukrainern weitergehe, die Schutzstatus S hätten. Dieser gilt vorerst bis am 4. März 2025.
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