Blamage in LausanneKann Grönborg noch den Turnaround schaffen?
2:5 in Lausanne, drei Niederlagen in Serie: Die ZSC Lions sind im freien Fall und drohen die direkte Playoff-Qualifikation zu verspielen. Nun müssen sie grundsätzliche Fragen diskutieren.
Diese drei Worte sind in einer Beziehung selten ein gutes Zeichen: «Wir müssen reden.» Doch einer muss sie bei den ZSC Lions nun sagen. Entweder Sportchef Sven Leuenberger zu Coach Rikard Grönborg. Oder umgekehrt. Und zwar müssen sie nicht über dumme Fehler oder missglückte Angriffsauslösungen reden. Das tun sie regelmässig. Sondern grundsätzlich: Wie geht es weiter? Macht das so noch einen Sinn? Was muss passieren, um diese Mannschaft zu wecken? Ist Grönborg dafür der richtige Mann?
Der Schwede sagte via diese Zeitung schon vor einer Woche, er wünsche sich ein tiefergehendes Gespräch, um zu wissen, wo er stehe. Dies sagte er, weil er sich bis zum 31. Dezember entscheiden muss, ob er seine Ausstiegsklausel zieht, um im nächsten Sommer frei zu sein. Es war gewissermassen ein Schrei nach Bestätigung. Dieses Gespräch hat noch nicht stattgefunden. Es sei an Grönborg, dieses zu initiieren, sagt Leuenberger. Er sei es ja, der eine Ausstiegsklausel habe.
Seit Grönborg am vergangenen Samstag nach einem 3:2 in Overtime in Ambri eine Diskussion gefordert hatte, hat sich die Situation massiv verschlechtert. Damals hatten die Zürcher dreimal in Serie gewonnen. Man dachte, es gehe allmählich aufwärts. Nun haben sie eine rabenschwarze Woche eingezogen mit Niederlagen in Rapperswil-Jona (5:6), Genf (1:3) und nun zuletzt in Lausanne (2:5).
Die Mannschaft spielte zuletzt so emotionslos, so fehlerhaft, dass man sich fragen musste: Will sie dem Coach tatsächlich bedeuten, dass sie nicht länger mit ihm zusammenarbeiten möchte? Das ist polemisch gefragt. Kein Athlet auf diesem Niveau spielt absichtlich schlecht. Aber offensichtlich ist, dass alle tief verunsichert sind. Und vielleicht haben einige immer noch nicht erkannt, wie dramatisch die sportliche Lage ist. Die Zürcher sind daran, die direkte Playoff-Qualifikation (Rang 6) zu verspielen.
Immer wieder schaffen es die ZSC Lions, sich mit haarsträubenden Fehlern zu schaden. Wie in Lausanne Topskorer Malgin, der das 0:1 mit einem Rückpass (!) auf den alleine davonstürmenden Jäger einleitete. Der scheiterte zwar an Waeber, doch Guebey brachte ihn zu Fall, es resultierte ein Penalty, den Bertschy souverän verwandelte. Und zu allem Überfluss hatte sich Waeber beim Zusammenprall mit Jäger auch noch verletzt, musste er nach dem Startdrittel ausgewechselt werden.
Das Gute ist: Die ZSC Lions haben nun Zeit, um zu reden. Sie spielen wegen der Nationalteam-Pause erst am Sonntag, den 19. Dezember, wieder. Auswärts beim HC Davos. Steht Rikard Grönborg dann noch an der Bande?
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.