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3:2-Sieg gegen Kanada
Finale! Diese Mannschaft lässt die Schweiz jubeln

Der süsse Moment der Nationalhymne: Die Schweizer Mannschaft nach dem Sieg gegen Kanada.

Welch eine Mannschaft, welch ein Turnier! Patrick Fischers Mannschaft hat es geschafft, sie wird am Sonntagabend Gastgeber Tschechien im Duell um die Goldmedaille fordern. Es war der Nationaltrainer, der als Letzter vor den Medien erschien. Er wiederholte vor allem eines: Wie stolz und dankbar er sei, diese Mannschaft coachen zu dürfen. «Und das hätte ich auch gesagt, wenn wir dieses Spiel verloren hätten. Aber: Wir haben gewonnen.»

Fischers Team musste gegen Kanada aber auch leiden. Doch sie hatte auch einen Leonardo Genoni im Tor. Dieser arbeitete ein ganzes Spiel lang an seiner Rolle des Matchwinners, im Schlussdrittel, in der Overtime, als er zum vierten Mal eine Solo-Chance der Kanadier in Unterzahl (!) stoppte, und dann im Penaltyschiessen wurde er definitiv zur Spassbremse der Kanadier.

Genoni ist nach Spielen normalerweise immer noch im Tunnel der Konzentration, unmittelbar danach spricht er darum nicht gerne. Er analysierte ganz Goalie-like, kritisierte sich für den späten Gegentreffer zum 2:2 in Unterzahl, der die Überzeit nötig machte: «Ich rechnete mit dem Pass, doch Tavares schoss, und der Puck ging zwischen meinen Beinen ins Tor. Entschuldigung für den Ausdruck, doch das war Scheisse.» Dies traf definitiv nicht auf den letzten Moment der Partie zu: Als Genoni den letzten Penalty Dylan Cozens’ gehalten und gewusst habe, dass die Schweiz nun im Final steht, dann sei dies nur eines gewesen: «Grossartig!»

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42 Schüsse hielt Genoni in den 70 Spielminuten vor dem Penaltyschiessen. Viele, viele Schüsse, was ihn aber gefreut habe. Auch hier zeigt sich: Ein Goalie sieht ein Eishockeyspiel ganz anders. Genoni erinnerte sich an das Gruppenspiel gegen Kanada, der einzigen Partie, die die Schweiz bislang in Tschechien verloren hat. «Ich sagte damals schon unserem Goalietrainer: Es macht Spass, weil die Kanadier so gut sind und so variantenreich und besser schiessen. Da hast du weniger Zeit als Goalie. Aber eben: Solche Spiele machen Spass!»

Die Entscheidung: Dylan Cozens scheitert im Penaltyschiessen an Torhüter Leonardo Genoni.

Natürlich gab es beim Sieg nicht nur Genoni. Unterstützt wurde er von aufopfernd kämpfenden Vorderleuten, die vor allem im gefühlt ewig dauernden letzten Abschnitt gut verteidigten, Schüsse blockten, generell mutig spielten und wenn möglich auch die Gegenstösse suchten.

Darum sei er auch nach dem späten 2:2-Ausgleich ruhig geblieben, sagte Fischer: «Ich habe noch nie ein Team gesehen, dass derart kämpft und sich gegenseitig unterstützt. Ich konnte darum entspannt bleiben und denken: Dann gewinnen wir halt in der Verlängerung oder im Penaltyschiessen. Das ist noch cooler.»

Sehr starker Schweizer Start

Die Geschichte dieses Halbfinalspiels gegen Kanada wurde in ganz vielen verschiedenen Kapiteln geschrieben. Ja, es gab dieses Schlussdrittel, in dem die Kanadier, die erst in Minute 35 auf 1:2 verkürzt hatten, drückten und schossen, schossen und drückten. Das 2:2, so spät und unglücklich es auch fiel, es zeichnete sich ab. «Das hatten wir erwartet», sagte Nino Niederreiter, Schütze des 2:0-Treffers. «Man darf nicht vergessen: Bei den Kanadiern spielen fast nur Stürmer, die an vielen Orten in der ersten Linie spielen könnten.»

Es gab die phasenweise völlig verrückte Overtime, in der beide Teams Powerplay spielen konnten, weil der Gegner Wechselfehler begangen hatte. «Ein unglaubliches Achterbahnspiel, auch für uns Spieler», sagte Kevin Fiala, der sowohl im Spiel (1:0) als auch im Shootout (1:1) das erste Schweizer Tor erzielt hatte.

Das 1:1 im Penaltyschiessen: Kevin Fiala trifft gegen Kanadas Goalie Jordan Binnington.

Es gab aber auch das Startdrittel, das alle beeindruckte, vor allem Nationaltrainer Fischer. Erst in der zwölften Minute wurde der erste kanadische Torschuss notiert, «da waren sie chancenlos. Schade war, dass wir da nur mit 2:0 in Führung gehen konnten.» In der Tat bestätigte die Schweiz von Anfang an den Eindruck, den sie in den letzten WM-Spielen immer wieder hinterlassen hatte. Das Team agierte da abgeklärt und souverän, sein Spiel bei 5-gegen-5 konnte es auch den Kanadiern aufzwingen. Sechs Spiele zuvor hatten sie keinen Treffer mehr bei numerischem Gleichstand kassiert, erst mit Kanadas 2:1 riss diese Serie.

Die Art und Weise, wie die Nordamerikaner da trafen, war indirekt ein Lob an die Schweizer und ihr Spiel. Sie hielten mit grossem Einsatz inklusive der Bereitschaft, jeden möglichen Schuss zu blocken, die spielerisch starken Kanadier in Schach. Es war die vierte Linie mit der «Bowlingkugel» Brandon Tanev, sozusagen dem kanadischen Scherwey, die den Puck hinter Genoni stocherte und würgte.

«Was besser machen sollen? Wir haben vieles gut gemacht!»

Hin und wieder brachte sich die Schweiz auch in Bedrängnis. Die besten Chancen hatten die Kanadier in Unterzahl, vier Mal musste Genoni insgesamt einen Gegner solo vor ihm stoppen! Und es war auch ein wenig Übermut, wie Fischers Team im Schlussdrittel sich mit Strafen Probleme bescherte. Als Calvin Thürkauf sein bereits im Gruppenspiel gegen Kanada begonnenes Privatduell mit Michael Bunting um ein schlechtes Kapitel verlängerte und den Stürmer von hinten und ohne Puck in die Bande wuchtete, sorgte dies für ein gefährliches kanadisches Powerplay. Doch auch da hielten Genoni und Co. dicht.

Sind das die Dinge, die die Schweiz im Final gegen Tschechien also besser machen muss? «Eine schwierige Frage», sagte Niederreiter mit einem Lachen. «Wir haben soeben ein starkes Kanada bezwungen, vielleicht müssen wir zunächst auch darüber nachdenken, was wir alles gut gemacht haben.»

Die Freude über das 2:0: Nino Niederreiter feuert seinen Treffer gegen Kanada.

Dieses Endspiel gegen den Gastgeber, es wird ein Highlight sein. «Ein Kindheitstraum», beschrieb es Niederreiter. Das Nonplusultra auch für Fischer, «das höchstens mit einem Final zuhause in der Schweiz getoppt werden könnte.» Eine WM wie in Tschechien, diese Euphorie im Stadion, so etwas habe er noch nie erlebt. «Selbst wenn sie gegen uns ist, wirkt sie motivierend», pflichtete Andrighetto bei.

Und das die Tschechen insgeheim froh sein dürften, nicht auf Kanada zu treffen? Fischer lächelte bei dieser Frage und sagt augenzwinkendern: «Man muss hin und wieder aufpassen, was man sich wünscht.»

Kanada

Kanada

2 : 3
Schweiz

Schweiz

61’

Die Overtime läuft.

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Das 2:2

Overtime

Nach 60 Minuten steht es 2:2. Es kommt zu einer 10-minütigen Verlängerung.

60’

Noch 20 Sekunden im 3. Drittel. Tavares scheitert vor Genoni.

60’

Kevin Fiala sitzt die Strafe ab.

60’

38,4 Sekunden vor Schluss kassiert die Schweiz die nächste Strafe nach einem Wechselfehler. Das gibt es ja nicht!

60’

Dean Kukan versucht es, kommt aber nicht durch. Noch 1 Minute bis zur Overtime.

58’

2 Minuten und 7 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende trifft John Tavares in Überzahl zum 2:2. Die Kanadier hatten bislang in diesem Drittel mehr Spielanteile, aber wirklich gefährlich wurden sie selten. Doch einmal mehr an dieser WM wird das Team von Patrick Fischer im Boxplay bestraft.

58’ TOR KANADA, 2:2

John Tavares trifft!

57’

Au weia! Strafe gegen die Schweiz! Andres Ambühl trifft es wegen einer Spielverzögerung.

56’

Plötzlich liegt die Scheibe nach einem Schuss von Power neben Genoni. Doch die Schweiz kann klären.

55’

Es ist brillant, was die Schweizer hier zeigen. Severson mit einem guten Abschluss, aber Genoni kann im zweiten Anlauf klären. Das Team hat defensiv alles im Griff.

52’

Kanada drückt, doch Dario Simion blockt einen weiteren Schuss. Vieles erinnert an den Viertelfinal gegen Deutschland, als die Schweiz im letzten Drittel nichts mehr anbrennen liess und defensiv hervorragend spielte.

50’

Die Kanadier überstehen diese Phase unbeschadet.

48’

Was für Chancen jetzt für die Schweiz! Kevin Fiala scheitert doppelt. Im zweiten Anlauf rettet Colton Parayko mit dem Stock. Fiala hatte das leere Tor vor sich. Positiv? McBain kassiert 2 Strafminuten nach einer Behinderung.

48’

Dubois versucht es am Ende noch aus der Drehung heraus vor Genoni. Es sieht gut aus, was die Kanadier hier zeigen, zum Glück sind sie nicht effizient. Die Schweiz ist komplett.

46’

Genoni wehrt eine Direktabnahme von Cozens mit dem Kopf ab. Noch knapp 1 Minute Unterzahl.

45’

Ärgerlich, ärgerlich, diese Strafe gegen Calvin Thürkauf. Unnötiger Crosscheck gegen Bunting. Powerplay Kanada.

41’

Brandon Hagel versucht es per Buebetrickli. Genoni rettet mit dem Stock. Dann verpasst John Tavares. Der Schweizer Keeper hat bisher 22 von 23 kanadischen Versuchen pariert.

Weiter geht’s

Das 3. Drittel läuft. Kanada gewinnt das erste Bully.