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Jugendliche aus der Region zeigen Filme an Festival

Julian Quentin aus Erlenbach hat im Rahmen seiner Maturarbeit einen 16-minütigen film gedreht.
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Julian Quentin aus Erlenbach nimmt zum ersten Mal an den Jugendfilmtagen in Zürich teil. Der Wettbewerb findet bereits zum 41. Mal statt. Der 17-Jährige realisierte sein Filmprojekt im Rahmen seiner Maturaarbeit. Obwohl er den Film als Einzelperson eingereicht hat, stellt er klar: «Ein Film ist immer eine Gruppenarbeit». Ohne Schauspieler, Crew und der Co-Produzentin Antonia Durisch wäre das Projekt nicht möglich gewesen.

Sein eingereichter Kurzfilm bietet vier Protagonisten eine Plattform. Dazu kommen einige Statisten. Auf die ausgeschrieben Rollen haben sich gut 50 Leute gemeldet. Unter denen, die schlussendlich ausgewählt wurden, sind Profis, die langjährige Schauspielerfahrung mitbringen. Aber auch Laien, die Julian Quentin mit ihren Fähigkeiten überzeugen konnten, sind Teil des Projekts.

Roboter und Dystopien

Die Leidenschaft für den Film entwickelte der Gymnasiast bereits als Siebenjähriger. So hat er seine Eltern damals so lange bearbeitet, bis sie ihm die langersehnte Kamera schenkten. Seit drei Jahren setzt er sich intensiv mit dem Medium Film auseinander und realisiert Aufträge für Kunden. Auch vor der Kamera fühlt er sich wohl. Durch seine Einsätze als Schauspieler in Theatern oder Langspielfilmen lernt er auch diese Perspektive kennen. «So kann ich mich als Regisseur oder Drehbuchautor besser in die Schauspieler hineinversetzen», sagt er.

«Als Jugendlicher habe ich mich noch nicht komplett in die Gesellschaft integriert.»

Julian Quentin, Jugnfilmer

«I'm not here» nennt sich der Kurzfilm, den er bei den Jugendfilmtagen eingereicht hat. Er handelt von einem menschlichen Roboter, der durch eine Fehlfunktion im System seine Menschlichkeit entdeckt und ausbrechen will. Quentins Faszination für Dystopien widerspiegelt sich im 16-minütigen Film. «Mir ist bewusst, dass ich nicht der Erste mit einer solchen Idee bin», sagt er. Jedoch sei der Film eine Eigeninterpretation. Er bediente sich beim Schreiben des Drehbuchs seiner eigenen Erfahrungen in der Gesellschaft. «Als Jugendlicher habe ich mich noch nicht komplett in die Gesellschaft eingegliedert und nehme eine Aussenperspektive ein.»

Unterstützung vom Profi

Das zweite Projekt, das an den Jugendfilmtagen im Theater der Künste und im Kino Xenix vertreten sein wird, stammt aus Meilen. Sieben Jugendliche kreierten unter der Leitung der Jugendarbeiterin Bea Kappeler einen eigenen Kurzfilm. Die Jugendarbeit Meilen nimmt bereits seit 2007 regelmässig an den Jugendfilmtagen teil. «Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist bei den Jugendlichen sehr beliebt», sagt Kappeler. Mitmachen kann jeder ab der sechsten Klasse bis zur 3. Oberstufe.

An der Arbeit für ihren Kurzfilm sind hier (von links) Michele Bizzozero, Andrin Häni, Tim Etter, Nils Serck-Hanssen und David Denzler aus Meilen. Bild: zvg

Dieses Jahr seien es aber fast nur Sechstklässler, die am Projekt mitgewirkt haben. Die sieben Jugendlichen agierten als Drehbuchautoren und Schauspieler. Unterstützung erhielten sie dabei von einem Filmprofi. «Dieser wird in der Kategorie B, in der wir unseren Film einreichten, jeweils gestellt», sagt Bea Kappeler. «Er hilft den Jugendlichen jeweils bei der Ideensuche für den Film oder auch am Schluss beim Schnitt», sagt die Jugendarbeiterin Kappeler.

Beim diesjährigen Filmprojekt der Jugendarbeit Meilen wurde das Thema von den Jugendfilmtagen vorgegeben. Der Kurzfilm konnte rund um das Wort «Spielraum» aufgebaut werden. Die Meilemer Jugendlichen fragten sich, in welchem Lebensabschnitt sie wohl am meisten Freiheiten haben würden. Herausgekommen sind drei Szenarien: Als Baby, als Arbeitende oder als Rentner. Für die Planung wendeten sie drei Monate auf, gefilmt wurde an einem einzigen Tag. «Das verlangte viel Konzentration, doch die Jugendlichen haben das mit Bravour gemeistert», sagt Bea Kappeler. Was sie bei einer potentiellen Platzierung auf den ersten drei Rängen mit dem Preisgeld machen werden, weiss sie noch nicht. «Darüber haben wir gar nicht gesprochen», sagt sie. «Die Freude und das Erlebnis am Filmen sollte im Zentrum stehen.»