Nach Ausbrüchen aus Jugendgefängnis Kanton Zürich ortet Schwachstellen und ergreift bauliche Massnahmen
Vier junge Männer sind vor einigen Tagen aus dem Massnahmenzentrum Uitikon ausgebrochen. Jetzt werden die Fenster besser gesichert.
Das Massnahmenzentrum Uitikon (MZU), in dem verurteilte Jugendliche und junge Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren einsitzen, soll sicherer werden.
Nach dem Ausbruch von vier Inhaftierten aus der geschlossenen Abteilung am vergangenen Mittwochabend werden betriebliche und bauliche Massnahmen ergriffen. Details nennt der Kanton in seiner Mitteilung am Montag nicht.
Baulich dürften es um den Fensterbereich in den Lukarnen und das Dach im westlichen Arealgebäude gehen. Das Fenster ganz rechts des Südtrakts war am Mittwoch aufgeschlagen worden, wie ein Video zeigt, das «20 Minuten» publiziert hat. Zehn Monate zuvor waren zwei andere junge Männer ebenfalls durch eines dieser Fenster getürmt.
Ein weiteres Duo war Ende Juli 2023 ausgebrochen. Nach den Ausbrüchen im Mai 2023 war ein Stacheldrahtzaun installiert worden, wie die NZZ schreibt. Genützt hat er am letzten Mittwochabend aber nichts.
Das kantonale Amt für Justizvollzug und Wiedereingliederung (Juwe) spricht in einer Mitteilung von Montag tatsächlich von Schwachstellen. Diese habe eine Arbeitsgruppe in den letzten Tagen analysiert. Die Verantwortlichen haben darauf «Sofortmassnahmen beschlossen, die das MZU nun umsetzt», wie es heisst. Zudem führten Fachleute eine vertiefende Schwachstellenanalyse durch.
MZU soll supersicher werden
Deren Ergebnisse würden anschliessend ebenfalls in Massnahmen münden, schreibt das Juwe. Das MZU soll im Sicherheitsbereich «höchsten Ansprüchen genügen», versichert das Amt. Personelle Massnahmen stünden nicht im Fokus, sagte Juwe-Sprecher Oliver Baumann auf Anfrage.
Das MZU ist nicht voll ausgelastet. Gegenwärtig liegt die Belegungsquote bei 69 Prozent. Der Leiter des Massnahmenzentrums stehe im regelmässigen Kontakt mit dem Präsidenten der Standortgemeinde Uitikon, heisst es.
Einer ist noch auf der Flucht
Von den vier Ausbrechern konnte die Polizei in Zusammenarbeit mit dem Juwe einen wenige Stunden später in der Nacht auf Donnerstag in Dietikon wieder festnehmen. Zwei weitere griff die Polizei am Nachmittag des Auffahrtsdonnerstags in Schlieren auf.
Ein junger Mann ist zurzeit noch flüchtig.
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