Jubiläum der GründerorganisationStart-ups finden seit 20 Jahren in Wädenswil ein Zuhause
Die Gründerorganisation Grow unterstützt in Wädenswil seit zwei Jahrzehnten junge Unternehmen. Am Mittwoch feierte sie ihren Erfolg.

- Grow feierte sein 20-Jahr-Jubiläum auf der Halbinsel Au.
- Die Stiftung unterstützt Start-ups finanziell und mit Flächenangeboten.
- Kooperation mit lokalen Hochschulen bietet Start-ups Zugang zu wichtigen Ressourcen.
- Vier der Top 100 der Schweizer Start-ups stammen aus Wädenswil.
Aller Anfang ist schwer. Dies gilt vor allem für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Ein Zuhause und grosse Unterstützung finden diese in Wädenswil und seit kurzem auch in Horgen. Zu verdanken ist dies der Gründerorganisation Wädenswil (Grow). Seit nunmehr 20 Jahren vermittelt sie Kontakte, bietet Hilfeleistungen und günstige Konditionen für die Ansiedlung von Start-up-Firmen an.
Dieses Jubiläum feierte die Stiftung am Mittwoch im Schloss auf der Halbinsel Au. Neben dem Stiftungsratspräsidenten Matthias Kaiserswert waren auch Grow-Geschäftsführer Dolf van Loon, Nationalrat und Stadtpräsident Philipp Kutter (Mitte) und Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) anwesend.
Hilfestellung für junge Firmen
Wie sich Grow im Laufe der Jahre entwickelt hat, zeichnete Heiner Treichler, Mitglied des Stiftungsrats und der Geschäftsleitung Grow und Verwaltungsrat der Tuwag Immobilien AG, nach. Als die Gründerorganisation 2004 ins Leben gerufen wurde, waren von Anfang an die Stadt Wädenswil, die Hochschule Wädenswil und die Tuwag Immobilien AG beteiligt.
Ziel war und ist es, mit dem Know-how der Beteiligten Jungunternehmen aus dem Bereich Lifesciences zu unterstützen, Kontakte zu vermitteln, Hilfeleistungen und günstige Konditionen für die Ansiedlung der Start-up-Firmen zu bieten, wie Treichler erklärte.
Doch trotz innovativer Ideen ist es früher wie heute für die Unternehmen schwierig, Start- und Überbrückungskapital zu erhalten. Weshalb 2004 die Stiftung Grow ins Leben gerufen wurde. «Das Stiftungskapital, das derzeit bei 1,5 Millionen Franken liegt, kommt den Jungunternehmen in der Region am linken Zürichseeufer mit Beträgen zwischen 50’000 und 100’000 Franken als Unterstützung zugute», sagte Treichler.
Flächen für Start-ups
Doch nicht nur finanziell unterstützt die Stiftung mithilfe der Stadt Wädenswil und der ZKB die jungen Unternehmen. Sie stellt auch Flächen zur Verfügung. Die ersten Start-up-Firmen fanden Platz in einer ehemaligen Fabrikhalle auf dem Tuwag-Areal in unmittelbarer Nähe der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil. «Allerdings sind Jungunternehmen wie Kinder», verglich Grow-Geschäftsführer Dolf van Loon: «Sie werden grösser und wollen irgendwann ausziehen.»

In Zusammenarbeit mit Immobilienfirmen wuchs das Angebot an Flächen für Labore in Wädenswil für die Start-ups. Wie Stiftungsratspräsident Matthias Kaiserswert mitteilte, konnte in den letzten fünf Jahren die angebotene Fläche verdoppelt werden. Grow verfügt derzeit über vier Standorte in Wädenswil. Seit letztem Jahr arbeitet die Stiftung auch mit der Nachbargemeinde Horgen zusammen und bietet dort weitere Flächen an.
Von Hochschule profitieren
Am Podiumsgespräch wurde auch deutlich, was Grow für die Firmen bedeutet. «Wir haben sehr von der Nähe zur Hochschule profitiert», berichtete Michael Wacker, General Partner bei Biomed Partners VC. Denn die teuren Geräte konnte er sich am Anfang nicht leisten, durfte aber jene der Hochschule mitbenutzen.
Von der Hochschule profitiert hat auch Dominique Sirena, Co-Founder Glyco Era AG. «Zwar fanden es die Mitarbeiter aufgrund des längeren Anfahrtswegs nicht so toll, dass wir mit der Firma von Schlieren nach Wädenswil gezogen sind. Gekündigt hat deswegen aber keiner», sagte er. Schliesslich sei die Kooperation mit der Hochschule von Vorteil.
Nicht nur dass man die Geräte nutzen kann, auch die wissenschaftlichen Gespräche mit Fachleuten der Hochschule seien sehr wichtig. Zudem fanden einige Studenten nach ihrem Abschluss eine Anstellung bei den Start-ups.

Ihre Begeisterung für die Stiftung Grow brachte auch Regierungsrätin Carmen Walker Späh zum Ausdruck: «Ich bin Fan von Innovation. Darum gefällt mir Grow so gut.» Grow bringe das linke Zürichseeufer weiter. Immerhin stammen vier Start-ups des «Top 100 Swiss Startup Ranking» aus Wädenswil. Darunter drei Biotechunternehmen und ein Foodtech-Start-up.
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