Mountainbike-OlympiasiegerinJolanda Neff kennt endlich den Grund für ihre Atemprobleme
Die Ostschweizerin leidet an einer anstrengungsbedingten Verengung der Stimmbänder, nun soll Logopädie Besserung bringen. Was heisst das für die Olympischen Spiele?
Jetzt ist der Grund für die heftigen Atembeschwerden von Jolanda Neff bekannt. Wie der Dachverband Swiss Cycling am Montagmittag bekannt gab, ist bei der Olympiasiegerin nach Abklärungen am Kantonsspital St. Gallen sowie bei Verbandsarzt Patrik Noack eine anstrengungsbedingte Verengung der Stimmbänder diagnostiziert worden. In der Fachsprache wird das Phänomen Eilo (Exercise-induced laryngeal obstruction) genannt.
Bei Personen, die unter Eilo leiden, treten bei starker körperlicher Anstrengung plötzlich akute Atemprobleme auf. Wird die Aktivität unterbrochen, klingen die Beschwerden in der Regel schnell wieder ab.
Neff unterzieht sich deshalb ab sofort einer ambulanten Therapie. Mittels Logopädie sollen die Stimmbänder trainiert und gestärkt werden. Das Ziel ist, dass sich die Atmung bei hoher Belastung normalisiert – im Hinblick auf die Olympischen Spiele Ende Juli in Paris. Für den Grossevent war Neff vor zwei Wochen selektioniert worden, ein paar Tage später machte sie in einem Interview ihre Atembeschwerden öffentlich.
Die 31-jährige St. Gallerin wird trotz der Behandlung sportlich unterwegs sein, ab Samstag bestreitet sie die Tour de Suisse der Frauen. «Auf der Strasse ist es einfacher als mit dem Mountainbike, mit dieser Beeinträchtigung umzugehen, weil man sich physisch nicht nahezu permanent am Limit bewegt», erklärt Nationaltrainer Edi Telser in der entsprechenden Medienmitteilung von Swiss Cycling. Über Neffs weiteres Wettkampfprogramm – und vor allem die Chancen auf eine Teilnahme an den Sommerspielen – wird nach der Landesrundfahrt entschieden. (wie)
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