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Von GC zu Arsenal
Jetzt ist das Ausnahmetalent auf der ganz grossen Bühne

Hier wird Schweizerdeutsch gesprochen: Malin Gut (Nr. 27) mit Noëlle Maritz (16) und Lia Wälti (13, rechts).
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Sie klingt etwas erschöpft, als Malin Gut ans Telefon geht. Zügeltag, das ist immer anstrengend. Und sie zieht von Niederrohrdorf nicht einfach ein paar Dörfer weiter, nein, ihre neue Wohnung steht in London, der Weltmetropole – denn die Schweizer Nationalspielerin wechselte diesen Sommer von den Grasshoppers zu Arsenal, dem 15-fachen englischen Meister und 14-fachen FA-Cupsieger. Oder in Guts Worten: «Ein Top-Top-Club.» Hier beginnt für Gut nun ein neues Kapitel. Ab jetzt geniesst sie die Freiheiten einer 20-Jährigen, die erstmals in einer WG mit einer Freundin und nicht mehr bei ihren Eltern wohnt. Vor allem aber lebt die hochbegabte Mittelfeldspielerin ihren Traum: Endlich ist sie Profifussballerin.

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Schon als sie vergangenen Sommer vom FC Zürich zu den Grasshoppers wechselte, war klar, dass Gut nur eine Saison bleiben wird. Sie wollte die Matura abschliessen, dann den Sprung ins Ausland wagen. Angebote gab es bereits damals genug, die wurden nicht weniger. Als dann aber Englands Rekordmeister und Rekordcupsieger anklopfte, ja dann «ist man schon ein wenig perplex». Vor allem aber habe sich Trainer Joe Montemurro stark um sie bemüht: «Er gab mir das Gefühl, dass er mich unbedingt in seinem Team haben will.» Klingt erstmal wie eine Floskel, bis Montemurro an der Medienkonferenz vor dem Champions-League-Viertelfinal gegen PSG (mit Ramona Bachmann, Samstag, 20 Uhr) auf Gut angesprochen wird: «Wir glauben, Malin kann eine der besten defensiven Mittelfeldspielerinnen Europas werden. Oder gar weltweit.» Kein Wunder also, wollte er Gut unbedingt in seinem Team haben.

Integrationshilfe vom Nationalteam-Captain

Ohnehin scheint Montemurro von der Schweizer Fussball-Schule ziemlich angetan zu sein. Neben Gut verpflichtete er diesen Sommer von Wolfsburg Rechtsverteidigerin Noëlle Maritz, Mittelfeldspielerin Lia Wälti spielt bereits seit 2017 für die Gunners. «Es hilft schon etwas, ein paar Mal am Tag Schweizerdeutsch zu sprechen», findet Gut. Ausserdem profitiert sie davon, dass es Wälti, dem Nationalteam-Captain, offenbar ein Anliegen ist, ihre junge Frauschaftskollegin bestmöglich zu integrieren. Sie hilft ihr aber nicht nur bei der Integration im Team. Sie hilft auch bei der Wohnungssuche, in Sachen Versicherungen oder mit der Krankenkasse. «Das schätze ich sehr», sagt Gut.

Drei Schweizerinnen, ein Traum (V.l.n.r.): Noëlle Maritz, Malin Gut und Lia Wälti spielen mit Arsenal um den Champions-League-Pokal.

Wälti spielte auch eine gewichtige Rolle im Transfer von GC zu Arsenal, wie Gut erzählt. Die Emmentalerin fungierte nämlich als eine Art Türöffnerin, sie war es, die bei ihrer Mittelfeldpartnerin im Nationalteam vorfühlte, ob sie sich einen Wechsel auf die Insel vorstellen könne. Sie war es auch, die nahezu nur Positives über den Verein zu berichten hatte. Im Januar reiste Gut dann selber nach England, um das Trainingszentrum in London Colney zu begutachten. Ihr erster Eindruck? «Ziemlich krass.» Gei GC teilen sich die Frauen normalerweise einen Kunstrasenplatz mit der U-19, hier stehen 14 perfekt gepflegte Rasenplätze zur Verfügung. «Eine Traumanlage», bewertet sie den Komplex, den die Männer und Frauen gleichermassen benutzen dürfen.

Sie gehört wieder zu den Jüngsten

Sowieso ist bei Arsenal alles ein bisschen grösser. Beispielsweise der Staff, knapp 20 Angestellte sind nur für das erste Frauenteam verantwortlich. Oder die Liga, bei der schon über 40’000 Fans ein Spiel besuchten und die Titelkonkurrenten Chelsea und Manchester City heissen. Oder die Mitspielerinnen, beispielsweise Vivianne Miedema, Hollands Rekordtorschützin und die derzeit möglicherweise beste Spielerin der Welt – ihre Teamkolleginnen nennen sie liebevoll Goat (Greatest of all time).

Im Blickfeld einer ganz Grossen: Neu spielt Malin Gut auch mit Vivianne Miedema (im Hintergrund) zusammen.

Auch deshalb glaubt Gut, dass sie in Sachen Einsatzzeit erstmal hinten anstehen muss. Aber: «Wir spielen in zwei Cups und natürlich der Liga, haben aber ein kleines Kader. Der Trainer wird viel rotieren, deshalb erhoffe ich mir schon etwas Spielzeit.» Eine untergeordnete Rolle erwartete Gut allerdings auch, als sie mit 15 ins A-Team des FCZ wechselte – sie wurde auf Anhieb Stammspielerin.

Durchaus möglich also, dass sie beim Champions-League-Finalturnier im Baskenland Spielminuten bekommt. Es würde die bisherige Karriere des Ausnahmetalents ziemlich pointiert zusammenfassen: Kaum hat sie eine eigene Wohnung und ist Profifussballerin, schon kämpft sie um den Gewinn der Königsklasse.

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