FDP-Dominanz im VereinIsabel Garcia tritt als Secondas-Präsidentin zurück
Die Bürgerlichen dominierten den Verein Secondas Zürich nach dem Parteiwechsel der ehemaligen GLP-Politikerin zur FDP. Nun wird das Präsidium neu besetzt.

Nun steht fest, was sich vergangene Woche abgezeichnet hat: Isabel Garcia wird als Präsidentin des Vereins Sedondas Zürich zurücktreten. Vize-Präsidentin und SP-Kantonsrätin Birgit Tognella-Geertsen gab dies in einem Schreiben an die Vereinsmitglieder bekannt.
Seit die ehemalige GLP-Politikerin Garcia zur FDP gewechselt ist, sitzen zwei Bürgerliche im dreiköpfigen Präsidium des Vereins – neben Garcia auch der städtische FDP-Präsident Përparim Avdili. Auch im erweiterten 13-köpfigen Vorstand haben FDP und GLP mehr Gewicht als Grüne und SP.
Für die Ziele von Secondas sei es jedoch unverzichtbar, dass der Verein politisch breit abgestützt sei, schreibt Tognella-Geertsen. Deshalb sei es nun «zu einer neuen Auslegeordnung durch den Vorstand» gekommen.
Vier statt drei Sitze im Präsidium
Im Präsidium sollen künftig bis zu vier Personen unterschiedlicher Parteien Einsitz nehmen, so der Vorschlag des Vorstands. Er will der Mitgliederversammlung im Juni 2023 entsprechende Kandidaten präsentieren.
Die beiden bisherigen Mitglieder des Präsidiums, Birgit Tognella-Geertsen und Përparim Avdili, stellen sich erneut für das Amt zur Verfügung. Die zwei weiteren Sitze sollen mit je einem Mitglied der GLP und der Grünen besetzt werden.
Isabel Garcia bleibt im Vorstand der Secondas Zürich. Tognella-Geertsen freut sich, dass Garcia dem Verein «mit ihrer langjährigen Erfahrung weiterhin zur Verfügung stehen wird». Die Freisinnige erreichte unter anderem, dass die Stadtverwaltung einen mehrjährigen Pilotversuch mit anonymisierten Bewerbungsverfahren startete, um Diskriminierungen von Personen mit fremdländischen Namen zu verhindern. Auch setzte sie sich gemeinsam mit ihrem Parteikollegen Avdili für eine erleichterte Einbürgerung ein.
Einsatz für Menschen mit Migrationsgeschichte
Der Verein setzt sich als überparteiliche Lobbyorganisation für die Interessen der Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Er ist aus der nationalen Organisation «Second@s Plus» heraus entstanden, die 2003 gegründet wurde.
Die Gruppe war zwar damals schon offiziell parteiunabhängig, doch die prägenden Figuren kamen aus der Stadtzürcher SP, und bei den Nationalratswahlen im Gründungsjahr profitierte die Partei von der Listenverbindung mit den Secondas. 2016 löste sich die Dachorganisation wegen fehlenden Nachwuchses auf. Geblieben ist die Zürcher Sektion.
tif
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