Contact-Tracing im Kanton Zürich Infizierte sollen Kontaktpersonen selbst informieren
Das Contact-Tracing funktioniert gemäss dem Kanton Zürich entgegen der Behauptung der «SonntagsZeitung» doch.
Das Tracing-Team des Kantons Zürich sei so überlastet, dass der Kanton die Verfolgung der Infektionsfälle und die Alarmierung möglicherweise angesteckter Kontaktpersonen den Betroffenen selbst überlasse. Dies meldete gestern die «SonntagsZeitung». Lina Lanz, Sprecherin der Zürcher Gesundheitsdirektion, wird zitiert mit der Aussage: «Die Indexfälle informieren ihre Kontaktpersonen und wirken so aktiv mit.» Das Zürcher Contact-Tracing habe damit die Kontrolle über das Infektionsgeschehen aufgegeben, heisst es in dem Artikel. Aber auch in anderen Kantonen könnten die Tracer vielerorts die explodierenden Covid-Fälle nicht mehr bewältigen.
Contact-Tracing funktioniert, betont der Kanton
Die Gesundheitsdirektion wehrte sich am Sonntagabend mit einer Medienmitteilung. Es sei eine Falschmeldung, dass das Contact-Tracing im Kanton Zürich nicht mehr funktioniere. Das Tracing-Team werde laufend aufgestockt. Bisher seien 250 Personen geschult worden. Weitere Schulungen liefen.
Sobald das Tracing-Team vom Labor den positiven Testbefund erhalten habe, kontaktiere es die betroffene Person per SMS innert 30 Minuten, heisst es in der Mitteilung. Damit erhielten die positiv Getesteten innert kürzester Zeit die für sie relevanten Informationen. Das Contact-Tracing-Team fordere sie gleichzeitig auf, ihre nahen Kontaktpersonen vorsorglich bereits in Quarantäne zu schicken. Sobald das Tracing-Team deren Kontaktangaben erhalte, informiere es die Betroffen per SMS oder E-Mail selbst. Das E-Mail gelte gleichzeitig als Bescheinigung zuhanden des Arbeitgebers und ermöglicht einen kostenlosen Test ab dem fünften Tag.
Club Zukunft blieb am Samstag freiwillig zu
Wie der «Tages-Anzeiger» in seiner Online-Ausgabe am Sonntag schrieb, blieb der Club Zukunft in Zürich am Samstag freiwillig zu. Das Contact-Tracing des Kantons funktioniere nicht, habe es dazu in einem Beitrag auf Facebook geheissen. Das führe dazu, «dass unzählige Leute unterwegs sind, die eigentlich zu Hause bleiben müssten, aber nichts davon wissen».
Fehler gefunden?Jetzt melden.