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Elefantenzucht im Zoo Zürich 
Soll Indi nochmals Nachwuchs bekommen?

Eigentlich hätte Omysha (hier kurz nach der Geburt 2014) für Nachwuchs sorgen müssen, nun prüft der Zoo, ob Mutter Indi nochmals trächtig werden soll. 
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Der Elefantenbestand im Zürcher Zoo ist durch den kürzlichen Tod zweier Tiere deutlich dezimiert worden. Statt acht leben heute nur noch sechs Asiatische Elefanten in der Anlage Kaeng Krachan. Der Zoo überlegt sich nun, wie er die Elefantengruppe wieder vergrössern kann.

Elefanten aus anderen Zoos nach Zürich zu holen, wäre für Laien denkbar. Für Zoodirektor Severin Dressen aber nicht, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF 1 sagte. «Eine Elefantengruppe kann nur aus sich selber wachsen, deshalb ist das kein Thema.»

Zurzeit prüft der Zoo deshalb, ob Elefantenkuh Indi für ihre Frauengruppe noch einmal Nachwuchs haben soll. Dazu laufen Absprachen mit dem Koordinator des Elefantenzuchtprogrammes.

Weiterer Nachwuchs war mit der 36-jährigen Indi eigentlich nicht geplant. Der Zuchtfokus lag auf Indis achtjähriger Tochter Omysha, die jedoch wie auch ihr zwei Jahre alter Bruder Umesh an einer Herpesvirus-Infektion starb.

Die Elefanten im Zoo Zürich leben in zwei Gruppen. Jene Gruppe, die nun um zwei Tiere dezimiert ist, spürt den Verlust stark. «Die andere Gruppe wird aber längerfristig nicht wahrnehmen, dass da jemand fehlt», sagte Dressen weiter.

Tödliches Herpesvirus

Die beiden Elefanten Umesh und Omysha starben an der Elephant Endotheliotropic Herpesvirus Haemorrhagic Disease (EEHV-HD). Die Krankheit, verursacht durch ein Herpesvirus, löst innere Blutungen und Organversagen aus.

Omysha wurde bis zum Tod therapiert, doch die Behandlung gegen das Herpesvirus hat nicht angeschlagen. 

Das weitverbreitete Elefanten-Herpesvirus ist an sich unscheinbar und nicht akut gefährlich. Wenn es sich aber stark im Körper vermehrt, kann es die Krankheit EEHV auslösen. Diese führt vor allem bei jungen Elefanten häufig zum Tod, wenn deren Schutz durch Antikörper der Mutter nachlässt und sie noch keine eigenen gebildet haben.

Weitere akute Herpes-Fälle gibt es in der Zürcher Herde derzeit nicht. Vorletzte Woche hatten zwar auch andere Elefanten eine erhöhte Virenlast im Körper. Diese sei aber noch im Toleranzbereich gewesen und eine Behandlung deshalb nicht notwendig.

Am gefährdetsten ist nun die fünfjährige Ruwani, da die Krankheit vor allem bei jungen Elefanten ausbricht. Sie wird weiterhin in einem regelmässigen Monitoring auf ihre Virenaktivität getestet.

SDA/ema