In der Champions League warten Festspiele und Millionen
YB spielt heute im Playoff in Zagreb um seinen grössten Zahltag. Die Lage nach dem 1:1 daheim ist heikel.

London, Mönchengladbach, Moskau. In diesen Weltstädten und Fussballhochburgen wurden die Champions-League-Hoffnungen der Young Boys 2010, 2016 und 2017 begraben. Nun also Zagreb, der vierte Anlauf im Playoff, wieder findet das Rückspiel auswärts statt. Nach dem 1:1 in Bern gegen Dinamo Zagreb hat sich die Situation für YB ein bisschen verkompliziert. Dennoch war eine Teilnahme an der Königsklasse nie so realistisch.
Unbestritten ist: Ein Aufstieg in die Champions League würde die gelb-schwarze Welt fundamental verändern. «Es würde den Club schon auf den Kopf stellen», sagt Wanja Greuel, der CEO im Stade de Suisse. Hinter den Kulissen planen er und seine Crew darum zweigleisig.
Riesige Bedeutung – sportlich und finanziell
Auf YB würde ein Herbst der Extreme warten, vielleicht mit Gästen wie Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Neymar im Stade de Suisse, sicher mit enormer Begeisterung und drei Festspielen in Bern. «Die Bedeutung für den Verein wäre sportlich und finanziell riesig», sagt Greuel.
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Video: David von Ballmoos nach dem Hinspiel
Der Goalie ist zuversichtlich. Video: SRF
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Denn die Champions League wird immer mächtiger und wuchtiger. Letztes Jahr hätten die Young Boys noch mit Einnahmen von 20 bis 25 Millionen Franken rechnen dürfen, nun sind es 30 Millionen. Brutto, versteht sich, aber auch nach Abzug aller Ausgaben wie Prämien für Spieler und Staff blieben YB weit über 20 Millionen.
15,25 Millionen Euro beträgt die Antrittsgage. Dazu kommt neu eine Koeffizientenprämie, die sich aus einer Rangliste der 32 teilnehmenden Mannschaften ergibt. Real Madrid steht auf Rang 1 und erhält 1,1 Millionen Euro mal 32, YB wäre wohl auf Platz 30 und würde deshalb 3,3 Millionen Euro bekommen. «Die Reform der Champions League bevorzugt die grossen Clubs aus grossen Ligen», sagt Greuel. «So ist die Entwicklung. Und für den Schweizer Meister ist die Tür ja noch nicht zu.»
Volles Haus 4,5 Millionen
Weil das Stade de Suisse vermutlich dreimal ausverkauft wäre, würden in den drei Heimspielen rund 4,5 Millionen Franken eingenommen werden. Eine weitere Million Euro gäbe es aus dem TV-Pool. Dazu gibt es ab dieser Spielzeit 2,7 Millionen Euro (bisher 1,7) für einen Sieg und 0,9 Millionen (0,5) für ein Unentschieden. Bei - eher zurückhaltend budgetierten - vier Punkten aus sechs Begegnungen kämen noch einmal über 4 Millionen Franken zusammen.
Vor dem möglichen Reibach findet aber heute das Rückspiel statt. Greuel findet die Worte von YB-Trainer Gerardo Seoane angemessen, der nach dem ersten Vergleich mit Dinamo Zagreb von einem «halb vollen» Glas sprach. «Die Spieler können sich in Zagreb für die hervorragende letzte Saison belohnen. Aber wenn wir ausscheiden, wäre das kein Untergang. Es ist für YB so oder so ein Erfolg, erneut in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.»
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