Neuer Nutzen für Nagra-BohrlochMöglicher Test im Zürcher Weinland zur CO₂-Speicherung im Untergrund
Im nicht mehr benötigten Bohrloch der Nagra bei Trüllikon wollen drei Bundesämter prüfen, ob ein Test zur CO₂-Einlagerung möglich wäre.
Letzten September schlug die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) das Zürcher Unterland nördlich der Lägern für den Bau des Atomendlagers vor. Zuvor waren drei mögliche Standortregionen vertieft untersucht worden. Dabei wurden auch im Zürcher Weinland mehrere Tiefbohrungen durchgeführt, eine davon bei Trüllikon.
Der Zugang zu dem über 1300 Meter tiefen Trülliker Bohrloch soll nun länger offen gehalten werden, wie einem Gesuch im Bundesblatt zu entnehmen ist. Denn die drei Bundesämter für Landestopografie, Energie und Umwelt haben Interesse an dem Loch. Bis Ende 2024 wollen sie prüfen, ob darin ein Test zur Injektion des Klimagases CO₂ möglich wäre. Falls ja, müsste für dieses Pilotprojekt wiederum ein Gesuch eingereicht werden.
Die Nagra hat mit der geplanten Prüfung des Bohrlochs nichts zu tun. Sie hat einzig das Gesuch zur Verlängerung der bald auslaufenden Betriebsbewilligung des Trülliker Bohrplatzes eingereicht, danach übernehmen die drei erwähnten Bundesämter.
Es wäre nicht das Bohrloch selber, in dem CO₂ gespeichert würde. Für die Speicherung allenfalls interessant wäre der Muschelkalk. Diese Gesteinsschicht aus der Trias-Zeit liegt bei Trüllikon in über 1000 Metern Tiefe. Dieser Kalkstein enthält viele Hohlräume, in denen Kohlendioxid gespeichert werden könnte. Zwar wird der Test dank des nicht mehr benötigten Nagra-Bohrlochs eventuell in Trüllikon durchgeführt. Das bedeutet aber nicht, dass ein CO₂-Lager deswegen eines Tages im Weinland gebaut würde. Denn der Muschelkalk kommt in vielen Gebieten des Schweizer Untergrundes vor.
Hinweis: Die ursprüngliche Version dieses Artikels, basierend auf einer SDA-Meldung, wurde angepasst.
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