Bruterfolg über Zürichs DächernIm Turmfalkennest tummeln sich Küken
Das Falkenpaar, das sich am Kamin an der Josefstrasse eingenistet hat, bekam fünf Junge – genau ein Jahr nach dem letzten Bruterfolg. Die Vogeleltern scheinen Zürich zu mögen.
Wer derzeit die Bilder der Livekamera verfolgt, die die Stadt Zürich im Nistkasten auf dem Kamin der ehemaligen Kehrichtheizkraftwerke an der Josefstrasse eingerichtet hat, bekommt was geboten: Fünf kleine Turmfalken-Küken wuseln durch das Nest, schütteln ihre Flügel aus, machen wacklige Gehversuche, kuscheln sich wahlweise aneinander oder balgen sich tüchtig – und schreien immer wieder nach den Eltern, die im Akkord Futter ins Nest einfliegen.
Es ist fast exakt ein Jahr her, seit am Kamin zuletzt Junge geschlüpft sind. Wann die kleinen Turmfalken in diesem Jahr zur Welt kamen, ist unklar. Auf der Falkenkamera der Stadt Zürich kann man sie aber live beim Heranwachsen beobachten und ihre Entwicklung mitverfolgen.
Zehn Falkenpaare brüten pro Jahr in Zürich
Turmfalken scheinen Zürich zu mögen. Jährlich brüten etwa zehn Falkenpaare in der Stadt – seit 1998 bezieht jeweils eines von ihnen den Nistplatz im Hochkamin. 2005 hat Grün Stadt Zürich dort die Falkenkameras eingerichtet, die sowohl Livebilder vom Brutgeschehen als auch von der Abflugrampe liefern.
Dabei sind bisweilen auch tragische Vorfälle zu sehen. So fiel ein Falkenweibchen 2011 vor laufender Kamera tot um, als es eine vergiftete Taube ins Nest brachte. Ein Taubenzüchter hatte Gift aufs Gefieder des Beutetiers gestrichen, weil Falken unter anderem Tauben schlagen.
Wenn ein Falke stirbt oder krank wird, greift die Stadt nicht ein. «Wir überlassen der Natur ihren Lauf», heisst es auf der Website der Falkenkamera. Erst im Herbst oder im Winter, wenn die Brutzeit der Tiere definitiv vorbei ist, steigt der Wildhüter der Stadt zum Nistplatz hoch und reinigt ihn.
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