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Corona-Regeln missachtet
Illegale Party? Embolo wehrt sich, findet sein Verhalten aber dumm

Hat Ärger am Hals: Breel Embolo soll zu Corona-Zeiten eine Party gefeiert haben. Für Dienstagabend wurde er aus dem Kader gestrichen.
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Irgendwie passt es. Zur Karriere von Breel Embolo, die gar nicht mehr so jung ist, obwohl er gar nicht mal so alt ist. Aber beim 23-Jährigen ging irgendwie alles schneller. 38-facher Nationalspieler ist er bereits, obwohl er total weit über 500 Tage verletzungsbedingt ausfiel. Zweifacher Vater ist er auch schon. Das alles macht die ohnehin schon pikante Meldung vom Montagabend um einiges schärfer.

23 Personen sollen in einem Restaurant in Essen gefeiert haben. 15 Frauen, leicht bekleidet, acht Männer, Outfit unbekannt. Ohne Masken, ohne Abstand, dafür mit Alkohol und Wasserpfeifen. Was für einen Fussballprofi ohnehin keine besonders gute Idee ist, wird während einer Pandemie zu einer monumental dummen. Das Boulevardblatt «Bild» wollte erfahren haben, dass Breel Embolo einer der acht Männer war, die illegal gefeiert hatten. Offenbar war das nicht völlig aus der Luft gegriffen, denn der Stürmer wurde von seinem Verein Borussia Mönchengladbach für das Spiel vom Dienstagabend (gegen Werder Bremen) aus dem Kader gestrichen. Dennoch gilt die Unschuldsvermutung.

Vom Wunder- zum Sorgenkind

Fakt ist aber: Die Suspendierung ist ein erneuter Rückschlag in Embolos Karriere. Eine Laufbahn, die sich in einem Wort zusammenfassen lässt: vielversprechend. Vielversprechend war es nämlich, wie ein damals 17-Jähriger im FC-Basel-Trikot die Super League aufwirbelte. Viel haben sie sich auf Schalke versprochen, als sie den wuchtigen Rechtsfuss mit über 26 Millionen Euro zu ihrem Rekordtransfer machten. Und wie waren wohl die Erwartungen zu Saisonstart, als Embolo bei Gladbach zum dritten Captain gemacht wurden? Nun, zumindest vielversprechend. 

Es gibt aber noch ein zweites Wort, das Embolo in seiner Karriere begleitet: Pech. Das war es nämlich, als er nach leichten Anlaufschwierigkeiten und fünf Niederlagen zum Start bei Schalke zwei Tore schoss, im nächsten Spiel aber so übel umgesäbelt wurde, dass sein Wadenbein brach. Es dauerte elf Monate, bis er wieder ein Bundesliga-Spiel bestreiten konnte. Dann wurde er immer wieder besser, dann kam eine Muskelverletzung. Und als er seine Verletzungssorgen hinter sich zu lassen schien, brach der Fuss. Längst wurde aus dem Wunder- ein Sorgenkind. 

Neuer Aufstieg bei Gladbach

Dennoch: Hoch veranlagt ist er, dieser Basler Junge. So schaffte er trotz aller Umstände den nächsten Karriereschritt, weg vom Krisenclub Schalke hin zu Borussia Mönchengladbach, einem Dauergast im Europacup. Und dort pendelte er zwischen Startelf, Ersatzbank und verletzungsbedingten Absenzen, bis er auf diese Saison hin offenbar endgültig den Durchbruch schaffte. Neben der beachtlichen Ernennung ins Captain-Team eines mittlerweile Champions-League-Achtelfinalisten sass er in den letzten 13 Bundesliga-Spiele nur einmal zu Beginn auf der Bank. Ende November erzielte er mit einem spektakulären Fallrückzieher seinen ersten Champions-League-Treffer für Gladbach.

Im Januar erzielte er das goldene 1:0 gegen Bielefeld und spielte beim 3:2 gegen Bayern München. Das ist mindestens vielversprechend. Doch was in der Nacht nach dem 2:2 gegen Stuttgart diesen Samstag folgte, war nicht mehr Pech. «Dumm von mir», beurteilt Embolo sein Verhalten selber in seiner Instagram-Story. Allerdings bestreitet er, an der besagten Party dabei gewesen zu sein. «Das ist eine falsche Darstellung.» Offenbar sei er mit einem Freund nach Essen gefahren, um bei einem Kollegen Basketball zu schauen: «Das war in der heutigen Zeit ein Fehler.» Weil diese Wohnung in unmittelbarer Nähe des Party-Restaurants war, habe die Polizei seine Personalien aufgenommen. In seiner Story entschuldigte er sich auch bei Teamkollegen, Verein und Fans. Verschiedene Medien berichteten zuerst, die Polizei hätte seine Version bestätigt, dies dementierte die Essener Polizei gegenüber «Der Westen» allerdings ziemlich rasch.

Ob Gladbach disziplinarische Schritte gegen den Schweizer Nationalstürmer einleitet, ist noch nicht klar. Trainer Marco Rose hatte so oder so wenig Verständnis für den Ausflug. «Es ist völlig sinnfrei, am Samstagabend um 2.30 Uhr in der Pandemiezeit als Person der Öffentlichkeit mit dem Kumpel zu einem anderen Freund zu fahren. Schon in dem Moment habe ich eine Corona-Regel gebrochen», sagte Rose dem TV-Sender Sky am Rande des Spiels gegen Werder.

Entkräften sich die Vorwürfe, könnte der Schweizer dem Kader bereits im Spiel gegen Borussia Dortmund am Freitag wieder angehören. Rose hatte mit Embolo wegen des Vorfalls telefoniert. «Er hat uns glaubwürdig versichert, dass er kein Teil irgendeiner Party war», sagte der Coach. Dies wäre für Rose auch ein Unding. «Eine Party zu feiern in diesen Zeiten, wäre ein erheblicher Unterschied.»

Was auch immer geschehen sein mag, ist es gut möglich, dass Embolo in der Teamhierarchie zurückgestuft wird. Jetzt, wo es endlich gut zu laufen scheint. Irgendwie würde es passen.

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