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AboBachmann-Expertin Gabriella Pelloni im Interview
«Ich kenne keine andere Schriftsteller-Beziehung, die so viel Sensation erregte»

Von 1958 bis 1962 ein Paar: Die österreichische Autorin Ingeborg Bachmann und der 15 Jahre ältere Schweizer Max Frisch.
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Über Jahrzehnte hinweg wurde behauptet, Max Frisch sei eine Art Monster gewesen. Der Autor habe seine frühere Partnerin Ingeborg Bachmann, die 1973 starb, auf dem Gewissen. Nun sind die Briefe zwischen Frisch und Bachmann, die bisher unter Verschluss waren, als 1000-seitige Buchausgabe erschienen. Jetzt heisst es, Max Frisch sei kein Monster, Ingeborg Bachmann kein Opfer. Wie beurteilen Sie das als Ingeborg-Bachmann-Expertin, Frau Pelloni?

Gewiss bringt dieser Briefwechsel manch neue Erkenntnisse, was die Beziehung zwischen Bachmann und Frisch angeht. Die Briefe sorgen für biografische Korrekturen, obwohl ich denke, dass ihre Bedeutung ganz woanders liegt, nämlich in der Verflochtenheit mit dem literarischen Werk und in der Sprache, die hier gefunden wird, um die Ambivalenzen und die Schwierigkeiten der Liebe auszudrücken. Jedenfalls ist Bachmanns Rolle am Beginn der Beziehung eindeutig eine aktive: Sie ist fest entschlossen, die unglückliche Liebe zum Dichter Paul Celan hinter sich zu lassen und eine neue Bindung einzugehen. Wie diese Bindung gestaltet sein sollte, erweist sich von Anfang an als problematisch. Frisch wollte keine Liebe «im Hauptberuf», und Bachmann war ja eigentlich grundsätzlich gegen die Ehe. Dennoch nennt sie Frisch auch gleich ihren «Strahlenschutz», will etwas «Normales» begründen und in die bürgerliche Ordnung aufgenommen werden. Und Frisch macht ihr später dann auch einen Heiratsantrag.

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