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Richterswiler Chöre füllen die Kirche

Erfreute sich einer riesigen Beliebtheit: Das Neujahrskonzert von Frauenchor und Sängerverein Richterswil in der reformierten Kirche Richterswil.
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Zwar noch Neujahrskonzert genannt, doch thematisch schon beim Karneval von Venedig – so begannen die beiden grossen Chorkonzerte von Frauenchor und Sängerverein Richterswil vom Wochenende. Mit der Chornummer «Zur Serenade» aus «Eine Nacht in Venedig» von Johann Strauss (Sohn) stimmte der Konzertchor mit seinen über 80 Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Claudio Danuser das Publikum auf den Abend ein.

Dann aber rollte der Chor das Feld von hinten auf: Der von den Wiener Philharmonikern als Zugabe gespielte Donauwalzer folgte bereits als zweites Stück. In der ursprünglichen Chorfassung zeige sich ein interessantes Zusammenspiel zwischen den Frauen- und Männerstimmen, welche zuerst separat, dann vereinigt sangen.

Auch der weitere Verlauf des Abends stand im Zeichen von Johann Strauss Junior: Tibor Szüts, Kapellmeister des Johann-Strauss-Orchesters Bad Krozingen, stellte sein 15-köpfiges Orchester mit der Annen-Polka vor und erntete begeisterten Applaus vom zahlreich erschienenen Publikum, welches die reformierte Kirche Richterswil bis fast auf den letzten Platz füllte.

Solist stutzt den Chor zurecht

Bravo-Rufe erntete die Solistin Zsuzsa Alföldi (Sopran) für ihre melancholische Interpretation von «Hör ich Cymbalklänge» (Franz Lehár) im Dialog mit Szüts als Zigeunergeiger, träumerisch untermalt von den Streichern im Orchester.

Aus der komischen Oper «Zar und Zimmermann» von Albert Lorzing begeisterte der Bass Bastian Thomas Kohl mit «Heil sei dem Tag», in dem er als Bürgermeister zusammen mit dem Chor eine Huldigungskantate einstudierte und auf das Stichwort «nehmet die Noten» Notenblätter durchreichen liess und einen (absichtlichen) Ausreisser im Chor zusammenstauchte. Nach der Pause verzückte Alföldi mit einem gefühlsbetonten «Spiel auf Deiner Geige das Lied von Leid und Lust» aus Robert Stolz' «Venus in Seide».

Zum Schluss alle maskiert

Den Einzugsmarsch aus dem Zigeunerbaron (Strauss Junior) interpretierte Solist Kohl humorvoll und ohne Jackett als Schweinehirt Zsupán. Ebenso amüsant war das Septett «Wie die Weiber» (Lehár), in dem der Sängerverein von Schwierigkeiten mit dem weiblichen Geschlecht berichtete und dafür von der linken Bühnenhälfte gütiges Lächeln erntete.

Am Ende des Konzerts schlossen Solisten und Chor den Bogen und kehrten mit dem «Karnevalschor» aus «Eine Nacht in Venedig» auf den Markusplatz zurück. Und getreu dem Text «alle maskiert» trug am Schluss der ganze Chor Karnevalsmasken. Mit «Im weissen Rössl» und einer Reprise von «Wien, du Stadt meiner Träume» als Zugaben entliess der Konzertchor sein Publikum schliesslich ins neue Jahr – oder in die Fasnachtszeit?