AboCorona-Drama in ShanghaiMenschen schreien aus dem Fenster, dass sie verhungern
Die meisten Chinesen waren stolz auf das Corona-Management Pekings, bis Omikron kam. Jetzt sind allein in Shanghai 26 Millionen Menschen eingesperrt – und manche erinnert das alles irgendwie an Mao.
Yang Moli schaut jetzt sehr oft in ihren Kühlschrank. Sechs Eier hat sie noch, Milch, ein bisschen Gemüse und drei Kohlköpfe. Ausgerechnet Kohlköpfe, die sie doch gar nicht mag. Vier Tage sollte der Lockdown in ihrem Wohnviertel dauern, sagt sie am Telefon. Das Tempo rausnehmen, so erklärte die Shanghaier Regierung ihre Strategie. Vier Tage, das hätten Yang und ihr Mann geschafft. Aber jetzt hat die Regierung die Ausgangsbeschränkungen auf unbestimmte Zeit verlängert. Yang rationiert nun ihre Portionen, dabei ist sie im vierten Monat schwanger. Manchmal bekommt sie Panik: Was, wenn der Lockdown länger dauert?