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Herrliberger wollen Glasfasernetz für den Berg

Vom See bis an den Berg: Die Herrliberger Stimmberechtigten haben an der Gemeindeversammlung entschieden, das gesamte Gemeindegebiet mit Glasfaserkabel zu versorgen.
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Mit 327 Herrlibergern war der Zehntensaal der Vogtei an der gestrigen Gemeindeversammlung fast bis zum letzten Platz gefüllt. «So viele waren schon lange nicht mehr da. Vielleicht hatten alle Angst vor dem Samichlaus», sagte Gemeindepräsident Walter Wittmer (Gemeindeverein) schmunzelnd. Als erstes Geschäft hatten die Stimmberechtigten über die Gesamtrevision des kommunalen Richtplans zu entscheiden. «Es geht um die Frage, wohin sich Herrliberg in den nächsten 15 Jahren entwickeln soll», erklärte Hochbauvorstand Gaudenz Schwitter (FDP).

Für Diskussionen sorgte insbesondere der geplante Freiflächenabtausch zwischen der Vogteiwiese und der Freihaltezone Schützenmur. Der Vorschlag des Gemeinderats, einen Teil der Vogteiwiese aus der Bauzone zu entlassen, um diesen als Park der Bevölkerung zugänglich zu machen und im Gegenzug einen Teil der Freihaltezone Schützenmur aus finanzpolitischen Gründen in eine Bauzone umzuwandeln, kam nicht bei allen gut an.

SVP-Antrag fand Befürworter

Die SVP Herrliberg stellte unter der Führung von Domenik Ledergerber einen Änderungsantrag, die Schützenmur als Freihalte­zone zu erhalten und auf die Umlagerung zu verzichten. «Es besteht keine finanzielle Not, sie aus der Freihaltezone zu entlassen», sagte Ledergerber. «Für einen Park auf der Vogteiwiese ist eine Änderung des Richtplans nicht notwendig.» Die Vogteiwiese müsse als Bauzone erhalten werden, um alle Möglichkeiten für die Zukunft offenzuhalten. Ein weiterer Votant wies darauf hin, dass die Schützenmur rege zum Flanieren oder Schlitteln genutzt werde.

Auch der Hinweis von Schwitter, der Richtplan enthalte keine konkreten Projekte und man plane nicht, die Schützenmur übermorgen zu bebauen, vermochte die Anwesenden nicht zu überzeugen. Der Änderungsantrag wurde von den Stimmberechtigten mit grosser Mehrheit angenommen. Dem kommunalen Richtplan stimmten sie mit Vorbehalt der Änderung zu.

Schnelles Internet für den Berg

Mit der Initiative Glasfasernetz sorgte ein weiteres Traktandum unter der Federführung von Domenik Ledergerber für eine rege Debatte. Ledergerber und sein Mitinitiant Herbert Bürgi forderten die Ausweitung des Glasfasernetzes auf das ganze Gemeindegebiet und damit auch auf den als nicht überbaut klassifizierten Berg. Dafür beantragten sie einen Kredit von 500 000 Franken.

«Der Gemeinderat ist nicht dagegen, das Netz auszubauen, aber es muss sich auszahlen und das tut es nicht», sagte Werkvorsteher Thomas Dinkel (FDP). Unterstützt wurde er von RPK-Präsident Joel Gieringer (FDP): «Auch Herrliberg muss den Ausgaben Sorge tragen.» Er verwies auf die Folgekosten für Betrieb, Unterhalt und Abschreibungen. «Es geht um Partikularinteressen unter dem Denkmantel der Gerechtigkeit, die zulasten der Steuerzahler gehen.» Das sahen die Stimmberechtigten anders: Die Initiative wurde von den Anwesenden deutlich angenommen.

Der Standortänderung der Heizzentrale, der neuen Gebührenverordnung und den Voranschlägen der Gemeinsamen Sekundarschule Erlenbach Herrliberg sowie der Gemeinde Herrliberg stimmte die Versammlung ebenfalls zu.