Untersuchung zum GlückPositiver Einfluss von Haustieren auf Wohlbefinden von Menschen überschätzt
Familien und Alleinstehende mit Tieren sind unzufriedener als solche ohne Haustiere. Eine Ausnahme bilden Singlemänner mit Hunden.
Der positive Einfluss von Haustieren auf das Wohlbefinden von Menschen wird einer Studie zufolge überschätzt. Der Glückseffekt hängt stark von der Haushaltskonstellation, den individuellen Bedürfnissen und der Wahl des Tiers ab, wie die am Donnerstag in München veröffentlichte Untersuchung für den Glücksatlas auf Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen Panels zeigt. Auf einer Skala von null bis zehn erreichen Tierhalter einen Wert von 7,34 Punkten und Menschen ohne Haustiere 7,38 Punkte.
Besonders Familien mit Tieren sind mit 7,40 Punkten unzufriedener als Familien ohne Haustiere mit 7,65 Punkten. Generell gilt, dass die Halter desto unzufriedener sind, je grösser die Tiere sind. Hunde, Katzen und Pferde schneiden schlecht ab, was am grossen zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Tiere liegt. Gerade mit den Aufgaben im Haushalt sind diese Familien unzufriedener. Anders sieht es bei Kleintieren wie Meerschweinchen und Kaninchen aus, weil sie eine geringere Belastung darstellen.
Alleinstehende Männer und Frauen mit Tieren sind im Allgemeinen unglücklicher. Eine Ausnahme bilden Singlemänner mit Hunden, die mit 7,71 Punkten eine klar höhere Lebenszufriedenheit aufweisen als Alleinstehende ohne Haustiere mit 7,23 Punkten. Sie fühlen sich weniger isoliert und haben mehr soziale Kontakte. Alleinstehende Frauen mit Katzen sind mit 6,85 Punkten am unzufriedensten. Sie machen sich generell zu viele Sorgen und Ängste.
Bei Paaren bleibt die Zufriedenheit mit und ohne Haustiere laut der von dem Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg geleiteten Studie meist unverändert. Eine Ausnahme ist die Phase der Familiengründung, in der ein Hund die Zufriedenheit eines jungen Paars signifikant hebt. Die Zufriedenheit steigt hier von 7,50 auf 7,77 Punkte. Das Glück wird dann nur noch übertroffen, wenn das erste Kind kommt.
AFP/anf
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